Neuigkeiten zu den USA

Trumps Handelspolitik im Fokus: Was Unternehmen jetzt wissen müssen

Auf unserer Homepage erhalten Unternehmen mit Geschäftsbeziehungen zu den USA umfassende Informationen zur aktuellen US-Handelspolitik unter Präsident Donald Trump. Im Fokus stehen die Wiedereinführung von Strafzöllen auf Aluminium und Stahl, die Einführung sogenannter „reziproker“ Zölle sowie weitere warenspezifische Zusatzzölle, die verhängt bzw. angekündigt wurden. Unsere Prüfschemata helfen Unternehmen, die Auswirkungen auf ihre Produkte einzuschätzen.

Riesiger Bedarf: US-Wassersektor braucht über 1 Billion US-Dollar

Washington, D.C. (GTAI) - Der Bedarf an Wassertechnik in den USA steigt. Große Ausgabenprogramme des Staates und der boomende Fabrikbau treiben die Investitionen an. Das bietet Chancen für deutsche Firmen.

Amtsantritt Donald Trump: Welche Auswirkungen erwarten die Unternehmen in Rheinland-Pfalz

Ein Zehntel aller rheinland-pfälzischen Exporte gehen in die USA. Mit dem Amtsantritt von Donald Trump als 47. US-Präsident, könnten die ersten wirtschaftspolitischen Schritte der neuen Regierung spürbare Konsequenzen auf die regionale Wirtschaft haben. Die geplante Einführung von 25 % Zöllen auf Importe aus Mexiko und Kanada ab dem 1. Februar 2025 illustriert die Richtung, die die neue US-Handelspolitik einschlagen könnte.
Grund für uns, bei unseren regionalen Unternehmen nachzufragen, ob sie mit Auswirkungen auf ihre Geschäfte rechnen.
Wir, die Industrie- und Handelskammern Rheinland-Pfalz, führten deshalb eine Blitzumfrage durch. 350 Unternehmen haben geantwortet und wertvolle Erkenntnisse geliefert.

Stabile Erwartungen trotz Unsicherheiten

Blitzumfrage USA Anteil Umsatz
26 % der befragten Unternehmen haben einen Umsatzanteil von mehr als 10 %, der direkt oder indirekt vom US-Geschäft abhängt.
Blitzumfrage USA Kanada Mexiko


Der Handel mit Kanada und Mexiko spielt für knapp ein Viertel der Unternehmen eine moderate bis sehr wichtige Rolle. Besonders Betriebe mit hoher Abhängigkeit vom US-Markt sehen sich von möglichen Zöllen oder Handelsbarrieren betroffen.
Blitzumfrage USA Auswirkungen
Ein Viertel der Befragten rechnet mit einem Umsatzrückgang, während lediglich 5 % eine Umsatzsteigerung erwartet. Die optimistischsten Einschätzungen stammen meist von Unternehmen, deren US-Anteil unter 10 % liegt. Nahezu zwei Drittel der Unternehmen erwarten keine unmittelbaren Auswirkungen durch die aktuellen Entwicklungen, insbesondere dann, wenn ihr US-Anteil gering ist.
Die Einschätzungen zu den möglichen Auswirkungen der US-Handelspolitik variieren zwischen den Branchen:
Während Unternehmen der Weinbranche höhere Zölle und zusätzliche Handelshemmnisse befürchten – Sorgen, die auch andere Branchen teilen – wird außerdem mit einer Verteuerung von Vorprodukten gerechnet. Die Baubranche hingegen sieht optimistisch auf die Entwicklungen und erwartet durch die Aufbruchstimmung einen Bauboom in den USA.
Eine oft geäußerte Sorge betrifft die mögliche Schwächung der Nachfrage im EU-Binnenmarkt infolge der Entwicklungen in den USA. Gleichzeitig wird bemerkenswert häufig die Hoffnung geäußert, dass der angestrebte Bürokratieabbau in den USA ein positives wirtschaftliches Umfeld schafft, das auch für die deutsche Wirtschaft Impulse setzt.

Bürokratieabbau und geschlossenes Handeln gefordert

Aus den Antworten der Unternehmen ergeben sich klare Forderungen:
  1. Bürokratieabbau: Häufig genannt wurde der Wunsch nach effizienteren Verfahren und weniger Regulierungen, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
  2. Attraktivere Rahmenbedingungen: Steuererleichterungen, niedrigere Energiekosten und gezielte Förderprogramme wurden als notwendige Maßnahmen identifiziert.
  3. Einheitliche EU-Strategie: Die Unternehmen fordern ein starkes und geschlossenes Auftreten Europas in Handelsfragen, um den Herausforderungen durch protektionistische Maßnahmen der USA zu begegnen.
  4. Diversifikation der Handelsbeziehungen: Der Ausbau von Handelsabkommen mit anderen Regionen, etwa in Asien oder Lateinamerika, wird als strategische Notwendigkeit angesehen, um Abhängigkeiten vom US-Markt zu reduzieren.

Sorgen aber auch Hoffnung

Trotz der Sorgen äußern einige Unternehmen auch Hoffnung. Der angekündigte Bürokratieabbau in den USA könnte ein positiver Impulsgeber für die dortige Wirtschaft sein und indirekt auch deutschen Unternehmen zugutekommen. Zudem bietet die Neujustierung der US-Handelspolitik Chancen, die eigenen wirtschaftlichen Strukturen in Deutschland und Europa zu verbessern.
Es gilt, die eigenen strukturellen Schwächen zu beseitigen, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Damit die deutsche Wirtschaft und der EU-Markt auch international selbstbewusst auftreten können.

Nach US-Wahl besteht weiter Hoffnung auf gute Geschäfte

Washington, D.C. (GTAI) - Die USA importieren alles, was sie nicht selbst herstellen. Daran ändern auch neue Zölle wenig. Bei aller Vorsicht bleiben die Aussichten für deutsche Unternehmen positiv.
Das Wahlvolk hat gesprochen und zwar deutlich: Nicht nur wählte es Donald Trump mit deutlichem Vorsprung vor Kamala Harris abermals zum Präsidenten. Die republikanische Partei konnte zudem im Senat die Mehrheit erlangen und führte zwei Tage nach Trumps Wahlsieg bei den Auszählungen für das Repräsentantenhaus. Nun steht Trump nur noch wenig im Weg, um seine angekündigten Maßnahmen in Sachen Wirtschafts- und Handelspolitik umzusetzen.
Ausländische und deutsche Unternehmen sorgen sich vor allem um die geplanten Zollerhöhungen. Trump hatte im Wahlkampf immer wieder betont, er wolle einen allgemeinen Zollsatz von 10 bis 20 % auf alle Importwaren erheben. Für Produkte chinesischen Ursprungs peilt er einen Satz von 60 % an.

Zoll- und Industriepolitik scheitert schon am Fachkräftemangel

Die Frage, wer letzten Endes die Zeche für Einfuhrzölle zahlt, wird in der Theorie des internationalen Handels seit Langem diskutiert. Technisch gesehen entrichtet nämlich zuerst der Importeur die Abgabe. Ob er diese dem Lieferanten in Rechnung stellt, hängt von den Zielen und der Wirtschaftsstruktur des die Zölle erhebenden Landes ab. Trump will vor allem die Abwanderung von Arbeitskräften aus dem verarbeitenden Gewerbe rückgängig machen und dadurch neue Jobs schaffen.
Doch damit will er ein Problem lösen, das es gar nicht gibt. In den USA herrscht nämlich Vollbeschäftigung und viele Firmen klagen über einen Mangel an Fachkräften, insbesondere in technischen Berufen. Die Arbeitnehmer zieht es in den Dienstleistungssektor. Bürojobs in der IT- und Finanzbranche oder in Anwaltskanzleien bieten höhere Gehälter, ein besseres Image und die Möglichkeit zum Homeoffice. Das produzierende Gewerbe ist als Arbeitgeber nicht besonders attraktiv. Nur noch 8 % aller Beschäftigten waren hier 2023 laut dem nationalen Statistikamt beschäftigt.

Handelsschranken schon unter Biden weitestgehend unwirksam

Der verarbeitende Sektor der Vereinigten Staaten ist daher relativ klein. Infolgedessen muss das Land vieles importieren, was es selbst gar nicht herstellen kann. Das trifft insbesondere auf Kapitalgüter zu. In vielen Sparten des Maschinenbaus etwa klaffen große Lücken. Da helfen auch hohe protektionistische Schranken wenig. Bereits Joe Bidens auf dem Papier sehr restriktiv ausfallende “Build America Buy America”-Politik erwies sich in der Realität oft als zahnloser Tiger.
Die deutschen Lieferungen von Maschinen und Anlagen in die USA erreichten 2023 mit 37 Milliarden US-Dollar (US$) einen Rekordwert, so die U.S. International Trade Commission. Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) konstatierte einen Tag nach der Wahl zwar, dass eine Belastung des internationalen Handels doht, gibt aber gleichzeitig für die eigene Branche vorsichtig Entwarnung.
Womöglich könnten deutsche Unternehmen sogar von Trumps Plänen zur Erhebung eines 60-prozentigen Zollsatzes auf chinesische Waren profitieren. Sie konkurrieren in den USA nicht so sehr mit einheimischen Unternehmen. Ihre Hauptwettbewerber sind oftmals chinesische Firmen.

Wegen der Zölle: USA drohen 2026 eine Inflation von 6 Prozent und mehr

In vielen Fällen müssten daher die US-Importeure die Zölle an ihre Endkunden - amerikanische Unternehmen oder Konsumenten - weitergeben. Dadurch wirken sie letztendlich wie eine, wenn auch unmerkliche, Steuer. Das dürfte sich immerhin positiv auf der Einnahmenseite bemerkbar machen.
Doch Zölle haben einen unschönen Nebeneffekt: Sie rufen Gegenmaßnahmen der Handelspartner hervor. Es droht unter anderem ein sich aufschaukelnder Handelskonflikt mit der EU und China. Zudem wirken sie in den USA inflationstreibend. Dieser Effekt dürfte durch die Verschärfung der Einwanderungspolitik noch weiter verstärkt werden: Der Fachkräftemangel würde weiter zunehmen und die Löhne in die Höhe treiben.
Die Inflation würde 2026 auf 6 Prozent steigen. Bei schärferen Maßnahmen der Trump-Administration wäre sogar eine Preissteigerung auf über 9 Prozent möglich.

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