Vertrauen schenken und Wachstum schaffen

Verlässliche Rahmenbedingungen, weniger Bürokratie und ein Staat, der seine Kernaufgaben Bildung, Infrastruktur und Sicherheit wieder vorbildlich meistert – das sind die Forderungen der regionalen Wirtschaft an Politik und Verwaltung. Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg (IHKLW) hat am 5. Juni im Verdo in Hitzacker einstimmig die Resolution „Gute Politik: Ziele und Erwartungen der regionalen Wirtschaft“ verabschiedet. Das Forderungspapier benennt die zentralen Herausforderungen für Unternehmen in der Region – und macht deutlich, was sich ändern muss, damit Investitionen wieder möglich werden.
„Mit der neuen Bundesregierung haben wir die Chance, Dinge umzugestalten“, sagt IHKLW-Präsident Andreas Kirschenmann. „Die Wirtschaft braucht keine zusätzlichen Hürden, sondern echte Handlungsspielräume.“ Die Resolution setzt auf eine Neuausrichtung staatlicher Aufgaben und fordert, dass sich Politik künftig die Bereiche Bildung, Infrastruktur und Sicherheit wieder stärker in den Fokus nehmen. Dort sieht die Wirtschaft aktuell den größten Handlungsbedarf. Eine moderne, leistungsfähige Verwaltung mit schnellen Verfahren ist aus Sicht der Unternehmen unverzichtbar für wirtschaftliche Stärke. Zugleich mahnt die IHKLW-Vollversammlung mehr Vertrauen in unternehmerisches Handeln an. Kirschenmann: „Überregulierung und Misstrauen lähmen Innovation und Wachstum. Statt sich in Berichtspflichten und Nachweisdokumenten zu verlieren, sollte Politik die unternehmerische Verantwortung wieder stärker anerkennen und fördern.“
Ein weiteres zentrales Anliegen der Resolution ist die Verlässlichkeit politischer Entscheidungen. Denn: Unternehmen benötigen Planbarkeit über Legislaturperioden hinaus, um langfristig denken und investieren zu können. Politik muss entsprechend nachvollziehbar und praxisgerecht agieren. Politische Entscheidungen sollten regelmäßig überprüft und an veränderte Rahmenbedingungen angepasst werden. Effizienz, Transparenz und offene Kommunikation dienen dabei als Maßstab. Die Resolution zeigt Anknüpfungspunkte.
Damit neue Regelungen in der Unternehmens-Praxis ankommen, braucht es eine verständliche Sprache, angemessene Fristen und digitale Verfahren. Eine moderne Verwaltung, die Daten intelligent nutzt und Prozesse automatisiert, kann Unternehmen deutlich entlasten. Gerade bei Planungs- und Genehmigungsverfahren zeigt sich laut IHKLW großer Nachholbedarf. Schließlich fordert die regionale Wirtschaft eine einheitliche Umsetzung von EU-Vorgaben ohne zusätzliche nationale Auflagen. Eine einheitliche Auslegung innerhalb des EU-Binnenmarkts ist notwendig, um faire Bedingungen für alle Unternehmen sicherzustellen.
„In einer Welt im Umbruch brauchen wir eine Politik, die erfolgreiches wirtschaftliches Handeln ermöglicht“, sagt Kirschenmann. Die IHKLW sieht in der Resolution ein Angebot zum Dialog. „Wir möchten die Wirtschaft gemeinsam mit Politik und Verwaltung wieder auf Wachstumskurs bringen.“
Die Resolution „Gute Politik“ ist abrufbar unter: www.ihk.de/ihklw/gute-politik
Ansprechpartner bei der IHKLW ist Tobias Siewert, Teamleiter Standort- und Politikberatung, Tel. 04131 742-137, tobias.siewert@ihklw.de.
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Lüneburg, 6. Juni 2025