ab 1. August 2020

Neuordnung der IT-Berufe

Die IT-Berufe sind neu geordnet worden. Die Veröffentlichung der Verordnung im Bundesgesetzblatt ist am 5. März 2020 erfolgt. Die neue Verordnung ist zum 1. August 2020 in Kraft getreten, so dass die Berufe ab diesem Datum ausgebildet werden können.

Es wird weiterhin vier IT-Berufe geben, die eine Berufsgruppe/ Berufsfamilie bilden. Alle Berufe haben Einsatzgebiete und berufsbildübergreifende (Kernqualifikationen) sowie berufsprofilgebende (Fachqualifikationen) Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten. Die Fachinformatiker erhalten neben den bekannten Fachrichtungen Anwendungsentwicklung und Systemintegration zwei weitere Fachrichtungen. Das Thema „IT-Sicherheit“ wird als Querschnittsqualifikation in allen Berufen verstärkt verankert. Die Ausbildungsdauer beträgt 3 Jahre.
Berufsbezeichnung und Kurzbeschreibung der neuen Profile
Der IT-System-Elektroniker enthält aktualisierte Qualifikationen, insbesondere hinsichtlich seiner elektrotechnischen Kompetenzen.
Die Fachinformatiker erhalten neben den bekannten Fachrichtungen Anwendungsentwicklung und Systemintegration zwei weitere Fachrichtungen: Daten- und Prozessanalyse sowie Digitale Vernetzung.
Fachinformatiker/-innen der Fachrichtung „Digitale Vernetzung“ arbeiten mit der Netzwerkinfrastruktur und den Schnittstellen zwischen Netzwerkkomponenten und cyber-Physischen Systemen. Sie vernetzen und optimieren Systeme und Anwendung auf IT-Ebene. Sie sichern Daten gegen unerlaubte Zugriffe und vermeiden/beheben Systemausfälle.
Fachinformatiker/-innen der Fachrichtung „Daten- und Prozessanalyse“ stellen die Verfügbarkeit sowie Qualität und Quantität von Daten sicher und entwickeln IT-Lösungen für digitale Produktions- und Geschäftsprozesse.
Der IT-System-Kaufmann wird zum Kaufmann für IT-Systemmanagement weiterentwickelt. Kaufleute für IT-Systemmanagement sind die Fachkräfte für die Vermarktung und das Anbieten von IT-Dienstleistungen (Hardware/Software/Services). Darüber hinaus managen und administrieren sie IT-Systeme.
Der Informatikkaufmann wird zum Kaufmann für Digitalisierungsmanagement weiterentwickelt. Kaufleute für Digitalisierungsmanagement sind die Fachkräfte im Umgang mit Daten und Prozessen aus einer ökonomisch-betriebswirtschaftlichen Perspektive. Sie machen Informationen und Wissen verfügbar, um aus der zunehmenden Digitalisierung wirtschaftlichen Nutzen zu ziehen; sie managen die Digitalisierung von Geschäftsprozessen auf der operativen Ebene.

Prüfungsform
Einführung einer gestreckten Abschlussprüfung:
Teil 1 der Abschlussprüfung mit 20% Gewichtung
Prüfungsbereich 1: „Einrichten eines IT-gestützten Arbeitsplatzes“
Nur berufsbildübergreifende Positionen => gleiche Teil 1-Prüfung für alle Berufe
Teil 2 der Abschlussprüfung mit 80% Gewichtung
Prüfungsbereich 2: betriebliche Projektarbeit (50%)
Prüfungsbereich 3: berufsspezifische Aufgabe (10%)
Prüfungsbereich 4: berufsspezifische Aufgabe (10%)
Prüfungsbereich 5: WiSo (10%)