Stadtverkehr

Bau der U5

Mit dem Bau der U5 zwischen den Arenen im Westen und Bramfeld im Nordosten Hamburgs sollen hunderttausende Menschen besser an den ÖPNV der Hansestadt angebunden werden. Auf 24 Kilometern Länge entstehen 23 neue Haltestellen für das Schnellbahnnetz. Die U5 soll als erste Hamburger Schnellbahnlinie vollautomatisch und fahrerlos verkehren.

Streckenverlauf

Von Bramfeld im Osten führt die U5 über Steilshoop, Barmbek Nord (Hebebrandstraße) zur Sengelmannstraße. Dort ist eine oberirdische Verknüpfung mit der U1 vorgesehen. Im weiteren Verlauf führt die U5 komplett unterirdisch über die City Nord und den Borgweg (Verknüpfung mit U3), ehe die Stadtteile Winterhude und Uhlenhorst mit neuen Haltestellen am östlichen Alsterufer erschlossen werden. Die U5 folgt an dieser Stelle dem Verlauf der bisherigen Buslinie 6.
Über St. Georg wird der Hauptbahnhof erreicht, wo die bestehenden Tunnelröhren am Hbf-Nord künftig für die U5 genutzt werden. Dort wird ein bahnsteiggleicher Übergang zu den U-Bahn-Linien U2 und U4, sowie ein Umstieg zur S-Bahn, zum Regional- und Fernverkehr, sowie zur U1 und U3 am Hbf-Süd möglich sein. Über den Jungfernstieg und den Stephansplatz wird die Innenstadt angeschlossen, sowie weitere Verknüpfungen im U-Bahn-Netz geschaffen. Aktuell ist noch unklar, wie die Bauarbeiten der U5 mit weiteren Bautätigkeiten, etwa für den Verbindungsbahnentlastungstunnel oder am Hauptbahnhof, synchronisiert werden.
Nach dem Halt am Stephansplatz wird die U5 über die Universität und das Grindelviertel Richtung Nordwesten fortgesetzt und an der Hoheluftbrücke mit der U3 verknüpft. Die U5 folgt an dieser Stelle dem Verlauf der bisherigen Buslinie 5. Über das UKE und den Siemersplatz führt die U5 zum Tierpark Hagenbeck (Verknüpfung U2), ehe in Stellingen die S-Bahn gekreuzt wird. Hier soll in Zukunft ein Umsteigepunkt zur S-Bahn entstehen, sodass Fahrgäste aus Richtung Pinneberg/ Kaltenkirchen in die U-Bahn umsteigen können. Stand jetzt (Januar 2023) ist geplant, dass die U5 an den Arenen im Volkspark endet. 
Ursprünglich hätte die U5 im sogenannten Planungsabschnitt West über Bahrenfeld und Lurup zum Osdorfer Born führen sollen. Der Hamburger Senat hat sich jedoch im Juli 2019 dazu entschieden, diese Stadtteile durch eine neue S-Bahn-Linie an das Schnellbahnnetz anzubinden. Auch die Einführung eines Hochleistungsbusnetzes wird aktuell untersucht. 

Stand der Bauarbeiten

In mehreren Planungsabschnitten wird seitens der Hamburger Hochbahn und des Hamburger Senats der Bau der U5 vorangetrieben. Nachdem für den östlichen Planungsabschnitt (Bramfeld – City Nord) am 30. September 2021 der Planfeststellungsbeschluss durch die Planfeststellungsbehörde erging, befindet sich der östliche Planungsabschnitt zwischen Bramfeld und der City-Nord seit Ende 2021 im Bau. Der offizielle Spatenstich erfolgte am 30. September 2022.
In Bramfeld, Steilshoop, in Barmbek-Nord und in der City-Nord haben die Arbeiten begonnen: Aktuell werden Leitungen verlegt und notwendige Rodungsarbeiten durchgeführt. Die bestehenden Buslinien müssen deshalb nun teilweise umgeleitet werden. Seitens der Hochbahn ist geplant, den Fahrgastbetrieb auf der U5 ab dem Jahr 2028 aufzunehmen.

Stand der Planungen

Zwischen der City-Nord, der Innenstadt und den Arenen im Volkspark laufen die Planungen für die U5. Der sogenannte mittlere Abschnitt soll die Hamburger Innenstadt queren, neue Umsteigeverbindungen am Hauptbahnhof und am Jungfernstieg ermöglichen und die Erreichbarkeit der Hamburger Innenstadt deutlich verbessern. Nachdem sich der Hamburger Senat und die Hochbahn auf einen finalen Trassenverlauf geeinigt haben, stehen nun die technischen Detailplanungen für die U5 an. Sämtliche Haltestellen der U5 sollen von vornherein barrierefrei ausgebaut werden. 
In Winterhunde wurden im Frühjahr 2022 etwa Probebohrungen durchgeführt, um die Bodenbeschaffenheit zu untersuchen. Aktuell ist angestrebt, die Bauarbeiten im mittleren Abschnitt zwischen 2025 und 2035 durchzuführen.

Position der Handelskammer Hamburg

Die Handelskammer Hamburg unterstützt den Bau der U5. Im Sinne einer notwendigen Mobilitätswende können damit viele Menschen besser an den ÖPNV angebunden werden und die Erreichbarkeit einzelner Quartiere und Stadtteile wird verbessert. Mit der U5 kann dank vieler prognostizierter Umsteiger zudem der motorisierte Individualverkehr auf den Straßen reduziert werden – damit besteht die Chance, dass das Straßennetz für den Wirtschaftsverkehr besser nutzbar und der Verkehrsfluss gesteigert wird.
Es ist jedoch notwendig, die geplanten Bauarbeiten der U5 mit weiteren Großprojekten – etwa dem Verbindungsbahnentlastungstunnel oder den Ausbaumaßnahmen am Hauptbahnhof – in Einklang zu bringen und ein gesamtheitliches Verkehrskonzept zu erarbeiten. Diese Punkte hat die Handelskammer in zwei umfangreichen Stellungnahmen zum Ausdruck gebracht.
„Der offizielle Beginn der Bauarbeiten ist ein wichtiger Schritt für die Mobilitätswende des Standorts. Die neue U-Bahn-Verbindung wird die Erreichbarkeit in den anliegenden Stadtteilen erheblich verbessern und somit auch den Unternehmen vor Ort einen hohen Nutzen bringen. Durch schnelle und attraktive Verbindungen leistet die geplante U5 einen wichtigen Anreiz, damit mehr Hamburgerinnen und Hamburger den ÖPNV nutzen. Das schafft wiederum Kapazitäten auf der Straße, für Wirtschaftsverkehre, die nicht verlagert werden können. Beim Bau setzt Hamburg neue Maßstäbe: Dank klimafreundlicher Bauverfahren werden zwei Drittel, der sonst bei solchen Großprojekten üblichen CO2-Emissionen vermieden, zusätzlich zum CO2-Einsparpotential durch die Verkehrsverlagerung. Der heutige Spatenstich darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es nach wie vor große Engpässe im Hamburger Schienennetz gibt. Besonders die Verbindungen über die Elbe müssen deutlich ausgebaut werden. Die Handelskammer fordert, die dafür nötigen Planungen schnellstmöglich voranzutreiben und Baumaßnahmen zu beginnen.“ 
Dr. Malte Heyne, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Hamburg, in einem Pressestatement vom 30. September 2022