Kompetenzzentrum Grüne Infrastruktur (KompetenzGrün)
Für die Strukturwandelregionen in Sachsen-Anhalt bietet das KompetenzGrün-Team der Hochschule Anhalt eine umfassende Beratung zur Grünen Infrastruktur an. Diese umfasst individuelle Beratungstermine, bei denen individuelle Fragen zur ökologischen Aufwertung von Grünflächen und konkrete Umsetzungsfragen besprochen werden können. Die Beratung erfolgt per Videoanruf oder telefonisch und ist speziell für den Burgenlandkreis, den Saalekreis, die kreisfreie Stadt Halle, den Landkreis Mansfeld-Südharz und den Landkreis Anhalt-Bitterfeld konzipiert. Interessierte außerhalb dieser Regionen können die Lernplattform der KompetenzGrün-Webseite nutzen.
Das Projekt „KompetenzGrün – Aufbau eines Kompetenzzentrums und eines Akteurs-Netzwerkes zur Integration einer Grünen Infrastruktur in den Transformationsprozess der Kohlereviere Sachsen-Anhalts“ wird im Bundesprogramm STARK (Stärkung der Transformationsdynamik und Aufbruch in den Revieren und an den Kohlkraftwerkstandorten) durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und das Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt Sachsen-Anhalt (MWU) gefördert.
Weitere Informationen zum KompetenzGrün-Beratungsangebot finden Sie hier:
MiWi 4/2025_Beitrag E10 Verlängerung Internet: Blühwiesen für Betriebe: Einfach umsetzen
So begleitet KompetenzGrün Unternehmen beim Anlegen von Blühwiesen:
- Auswahl geeigneter Flächen
- Bewertung des Standortpotenzials der Fläche und landschaftsökologische Einordnung
- Auswahl geeigneter Vegetationstypen
- Zusammenstellung Saatgutmischung bzw. Pflanzmaterial
- Beratung bei der Flächenvorbereitung und der Aussaat bzw. Pflanzung
- Gemeinsame Begehungen zur Bewertung des Entwicklungsfortschrittes
- Empfehlungen zur Pflege der Flächen
So entwickeln sich Blühwiesen:
Fotoautor: KompetenzGrün/Hochschule Anhalt
Bodenvorbereitung: Zwar entwickeln sich regionale Wildpflanzen oft besser als Zuchtsorten oder gebietsfremde Arten. Aber auch sie brauchen erst einmal Platz zum Wachsen. Deswegen muss der Aufwuchs zunächst entfernen bzw. dessen Wachstum gestört werden, am besten maschinell mit einer Fräse.
Saatgut: Entscheid für die erfolgreiche Anlage von langlebigen, artenreichen Blühwiesen ist die Verwendung des richtigen Saatguts. Das Saatgut sollte aus regionaler Wildpflanzenvermehrung stammen und zertifiziert nach „VWW-Regiosaaten“ oder „RegioZert“ sein. Saatgutmischungen für Blühwiesen aus gebietseigenen Wildpflanzen enthalten einen hohen Anteil an Wildkräutern und eine hohe Anzahl, insbesondere auch mehrjähriger Arten.
Einsaat: Viele Wildpflanzenarten sind Lichtkeimer und brauchen die direkte Sonneneinstrahlung. Deswegen wird das Saatgut nur oberflächlich aufgerieselt und angewalzt.
Geduld: Wildpflanzensaatgut ist nicht auf schnelles, sondern langlebiges Wachstum über mehrere Jahre ausgelegt. Je nach Art, Standort und Bedingungen sind die Effekte früher oder später zu sehen. Vor allem bei Trockenheit kann sich die Keimung verzögern.
Pflege: Damit eine artenreiche Wiese entstehen kann, braucht sie Pflege. Nur so lassen sich unerwünschte Arten wie dominante Gräser und andere Beikräuter zurückdrängen. Gleichzeitig bekommen die eingesäten Wildkräuter die Chance, sich durchzusetzen.
Nach 2-3 Jahren hat sich ein eine blüten- und artenreiche Blühwiese entwickelt. Nur wenn die Blühwiese regelmäßig – also zweimal jährlich – gemäht wird, können alle Arten ihr volles Potenzial entfalten. Davon profitieren auch die Insekten am meisten.
Kontakt:
KompetenzGrün: Ein Projekt der Arbeitsgruppen Prof. Dr. habil. Sabine Tischew, Prof. Dr. habil. Anita Kirmer und Prof. Dr. Annett Baasch an der Hochschule Anhalt
E-Mail: mail@kompetenzgruen.de