Vier minus fürs WLAN in Sachsen-Anhalts Schulen

Weil die Ausbildungsunternehmen in den vergangenen Jahren kontinuierlich über mangelnde Ausbildungsreife der Azubis klagen, hat die IHK die Rahmenbedingungen der Schulen in den Blick genommen. Das Ziel: Strukturelle Schwachstellen finden und aufzeigen, beispielsweise in der technischen Ausstattung. Kurz vor den Sommerferien 2021 wurden insgesamt 141 staatliche und private Schulen zu ihrem Status quo befragt – rund ein Drittel hat geantwortet. Das Ergebnis ist ernüchternd.
Die Schulen bewerten die Internetverbindung als gerade noch ausreichend mit einer Durchschnittsnote von 4,2. Knapp ein Drittel der Schulen vergibt die Note Fünf und ein gutes Fünftel sogar eine glatte Sechs. Damit verfügt etwa die Hälfte der befragten Schulen nur über ein sehr schlecht funktionierendes oder gar kein WLAN-Netz. Nicht einmal jede zehnte Schule bewertet die eigene technische Ausstattung mit einer Eins oder einer Zwei.

Frage: „Wie bewerten Sie die Internetverbindung (WLAN-Netz) Ihrer Schule in Schulnoten?“

Immerhin: Die digitale Ausstattung an Schulen mit Geräten schreitet langsam voran. Hier wird die Durchschnittsnote 3,4 vergeben. Bei der Wartung der IT-Geräte bekommen allerdings die wenigsten Schulen professionelle Unterstützung. Nur ein Drittel der Schulen erhält direkten Support oder wird durch die Kommune unterstützt. An mehr als jeder zweiten Schule kümmern sich technisch versierte Lehrer in ihrer Freizeit um die Pflege der technischen Geräte.
Ein erfreuliches Ergebnis der Umfrage war, dass sich zwei Drittel der befragten Schulen am Aktionsprogramm des Bundes „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ mit Aktivitäten wie Nachhilfekursen, Projekttagen und Feriencamps beteiligen.
Weiterhin hatte die IHK die Schulen gefragt, welche Voraussetzungen für eine gute pädagogische Unterstützung vorhanden sein sollten. Drei Viertel der Schulen fordern eine kontinuierliche Fortbildung für alle Lehrer zum digitalen Lehren und Lernen, ebenso eine Integration dieser Konzepte in die Lehramtsausbildung. Über die Hälfte wünscht sich zudem feste Ansprechpartner zur Unterstützung von Lernprozessen mit digitalen Medien.
Fazit: Die Corona-Pandemie hat die ohnehin vorhandenen Probleme deutlich sichtbar werden lassen. Es fehlen schlichtweg genügend Lehrer und Lehrerinnen, die sich auf ihre Kernaufgabe – der Vermittlung von Allgemeinwissen und Kompetenzen – konzentrieren können. Und diese werden weder ausreichend technisch noch pädagogisch unterstützt.
Die Auswertung aller Fragen und Antworten finden Sie hier (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 289 KB).