Bundesverkehrswegeplan 2030: Ein guter Plan für den Süden Sachsen-Anhalts

Den im August 2016 vom Bundeskabinett beschlossenen Bundesverkehrswegeplan 2030 (BVWP) bewertet der Verkehrsausschuss der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau grundsätzlich positiv. „Für den Süden Sachsen-Anhalts ist das insgesamt ein guter Plan“ – so das Fazit des Ausschussvorsitzenden Wolf-Peter Peter.
Mit dem BVWP 2030 hat die Bundesregierung den langfristigen Rahmen für Investitionen in Bundesfernstraßen, Schienenwege und Wasserstraßen abgesteckt. Auf der Grundlage einer eingehenden Kosten-/Nutzenanalyse erfolgte dabei eine Wichtung der anstehenden Projekte mittels Einteilung in die nachstehenden Kategorien:
  • „Laufende und fest disponierte Maßnahmen“
  • „Vordringlicher Bedarf“
  • „Weiterer Bedarf mit Planungsrecht“
  • „Weiterer Bedarf“
In jährlichen Ausbauplänen wird die Umsetzung der in den ersten beiden Kategorien eingeordneten Projekte dann weiter konkretisiert. Maßnahmen im „weiteren Bedarf“ setzt der Bund vermutlich erst  nach 2030 um, für die Projekte mit Planungsrecht stehen allerdings schon vor 2030 entsprechende Planungsmittel zur Verfügung.
Insgesamt sollen knapp 265 Milliarden Euro investiert werden, 70 Prozent davon in Erhaltungs- und Ersatzmaßnahmen, 30 Prozent in Neubauprojekte. Vorrang genießen dabei Maßnahmen zur Ertüchtigung der bestehenden Verkehrsnetze und zur Beseitigung von Engpässen.
Im neuen BVWP sind für den IHK-Bezirk die Fertigstellung der A 143-Westumfahrung Halle und der B 6n von Köthen bis zur B 184 südlich Dessau genauso fest eingeplant wie mehrere Ortsumgehungen im Süden Sachsen-Anhalts. Das betrifft zum Beispiel Umfahrungen für Coswig, Griebo und den Norden der Lutherstadt Wittenberg oder eine großräumige Umgehung für Naumburg und Bad Kösen. Deutliche Aufweitungen bestehender Nadelöhre können auch erreicht werden durch Ortsumgehungen für Eutzsch (B 2/B 100), Theißen (B 91), Tornau/Roßlau (B 184), Mühlanger/Jessen (B 187), Gröbers/Großkugel (B 6), Wallendorf/Zöschen (B 181) und Weißenfels (B 87). Die Schwerpunkte sind also richtig gesetzt. Eine Karte der vorgesehenen Straßenbaumaßnahmen finden Sie nebenstehend unter "Weitere Informationen".
Wichtig ist jetzt, diese Projekte zügig zu planen und zeitnah umzusetzen. Wenn die Planungskapazitäten erhöht und die Finanzmittel sicher und dauerhaft aufgestockt werden, stehen die Chancen grundsätzlich gut, alle vordringlichen Projekte bis 2030 umzusetzen oder zumindest zu beginnen.