Pressemeldung

SIHK kritisiert überarbeitete EU-Lieferkettenrichtlinie

Der Ausschuss der ständigen Vertreter der EU-Mitgliedsstaaten hat der EU-Lieferkettenrichtlinie (CSDDD) trotz Enthaltung Deutschlands zugestimmt.
„Auch in seiner Kompromissversion wird diese für Unternehmen weiterhin einen erheblichen Dokumentationsaufwand und Rechtsunsicherheiten mit sich bringen“, sagt Ralf Stoffels, Präsident der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK).
Ein globales Lieferkettenmanagement auch für indirekte Geschäftspartner bis hin zum Rohstoffbezug stellt vor allem mittelständische Betriebe vor enorme Herausforderungen.
„Die hastig in einem intransparenten Verfahren hinzugefügten Änderungen bedeuten genauso viel Bürokratie wie vorher, weil die Unternehmen weiter voll in der zivilrechtlichen Haftung stehen. Das Hochsetzen der Anwendungsgrenzen auf Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern hilft ebenfalls nicht, weil diese alle Haftung auf ihre mittelständischen Zulieferer überwälzen werden. Das eigentlich gute Ziel, weltweit die Menschenrechte, das Klima und die Umwelt nachhaltig zu schützen, wird dadurch eher verfehlt“, so Ralf Stoffels weiter.
Er ergänzt: „Aus unserer Sicht wäre es wünschenswert gewesen, dass man sich nach der EU-Wahl in der neuen Kommission die Zeit für eine grundlegende Überarbeitung und eine praxisnahe Richtlinie genommen hätte, insbesondere in konjunkturell und sicherheitspolitisch schwierigen Zeiten.“
20. März 2024