Deutsche Tourismusanalyse 2024

Die BAT-Stiftung für Zukunftsfragen hat zum 40. Mal die Deutsche Reiseanalyse vorgestellt.

Reisedauer

Der Anteil der Deutschen, die mindestens eine Reise von fünf Tagen unternommen haben, stieg um drei Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr und erreichte das Niveau vor der Corona-Pandemie. Dabei war die Reisefrequenz stark vom Einkommen abhängig, wobei Besserverdienende häufiger reisten als Geringverdienende. Familien und kinderlose Paare waren überdurchschnittlich oft auf Reisen, während Singles häufiger zu Hause blieben.
Die Zahl der Mehrfachreisen hat sich im Vergleich zu vor zehn Jahren verdoppelt, wobei Besserverdienende häufiger mehrmals unterwegs waren als Geringverdienende. Die durchschnittliche Reisedauer hat leicht abgenommen, was auf höhere Kosten und den Trend zu Mehrfachreisen zurückzuführen ist. Besonders betroffen von dieser Entwicklung waren Fernreiseziele, während die Verweildauer in inländischen Urlaubsorten zunahm, vor allem aufgrund älterer Reisender mit mehr finanziellen und zeitlichen Ressourcen.

Reiseausgaben

Die Ausgaben für den Urlaub erreichten 2023 ein Rekordniveau, wobei durchschnittlich 1.538 Euro pro Person ausgegeben wurden. Inlandsurlaube waren im Durchschnitt günstiger als Auslandsreisen, aber dennoch stiegen die Kosten im Inland. Die täglichen Urlaubskosten erreichten ebenfalls einen Höchststand, wobei die Ausgaben im Vergleich zur Vorsaison um 19 Prozent gestiegen sind. Insbesondere in Spanien, Österreich und Fernreisezielen stiegen die Kosten deutlich, während Skandinavien preisstabil blieb.

Reiseziele

Die Deutschen zeigten eine breitere Palette von Interessen und Reisezielen, wobei Deutschland weiterhin das bevorzugte Hauptreiseziel war. Feriengebiete im Inland verzeichneten jedoch einen Rückgang, während Spanien und Italien ihre Spitzenpositionen bei den Auslandszielen behielten. Skandinavien gewann an Beliebtheit aufgrund seines Images von Natur, Sicherheit und Gastfreundschaft.
Trotz gestiegener Flugkosten waren Fernreisen fast wieder auf dem Niveau vor der Corona-Pandemie beliebt, insbesondere Länder in Fernost-Asien. Die Deutschen zeigen eine große Reiselust, wobei fast zwei Drittel bereits eine Urlaubsreise für das kommende Jahr planen. Deutschland bleibt weiterhin das beliebteste Reiseziel, aber der Trend zu ausländischen Zielen setzt sich fort.

Reiseaussichten

Prof. Ulrich Reinhardt, wissenschaftlicher Leiter der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen, betont, dass Reisen auch 2024 ein zentraler Bestandteil im Leben vieler Bürger bleibt, da es ihnen ermöglicht, aus dem Alltag auszubrechen, neue Energie zu tanken und Erinnerungen zu schaffen. Trotz Herausforderungen sind die Deutschen bereit, viel Geld für ihre Reiseträume auszugeben.
Mehr Informationen finden Sie unter www.tourismusanalyse.de.