Pressemeldung Nr. 12 vom 14.02.2022

Große Mehrheit der Unternehmen für allgemeine Impfpflicht

Angesichts der anhaltenden Pandemie-Beschränkungen sprechen sich gut drei Viertel aller vom 4. bis 7. Februar 2022 befragten rund 220 Unternehmen im IHK-Bezirk Düsseldorf für eine allgemeine Impfpflicht von Erwachsenen aus.
„Das ist ein sehr deutliches Votum, an das sich die Erwartung knüpft, so die Endlosschleife von Lockerungen und Restriktionen endlich durchbrechen zu können“, fasst Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf, das Ergebnis der Blitzumfrage zusammen.
Nach zwei Corona-Wintern mit Einschränkungen für das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben dürfe sich dieses im laufenden Jahr keinesfalls wiederholen. Die deutliche Mehrheit der befragten Unternehmerinnen und Unternehmer spricht sich deshalb für eine allgemeine Impflicht für alle Erwachsenen (62 Prozent) beziehungswiese für Erwachsene ab einem Alter von 50 Jahren aus (weitere 14 Prozent). Wie in der Gesellschaft insgesamt gibt es auch in der Unternehmerschaft gegenteilige Stimmen, die eine Impfpflicht ablehnen (24 Prozent).
„Sollte der Gesetzgeber eine allgemeine Impfpflicht einführen, darf deren Kontrolle jedoch nicht der Wirtschaft aufgebürdet werden“, gibt Berghausen das eindeutige Votum von rund 90 Prozent der befragten Unternehmen wieder. Hier sei der Staat in der Pflicht, der Wirtschaft keine weiteren Belastungen durch zusätzliche Kosten und bürokratischen Mehraufwand aufzubürden, die gerade von den vielen kleinen und mittleren Betrieben nach fast zwei Jahren Corona-Pandemie kaum noch zu schultern wären.
Weniger Einigkeit besteht – angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels – darüber, ob für Ungeimpfte ein Beschäftigungsverbot ausgesprochen werden solle (54 Prozent der befragten Unternehmen wären dafür, 35 Prozent dagegen). Schwierigkeiten für den internationalen Wirtschaftsverkehr erwarten im Falle einer nationalen Impfpflicht gut ein Drittel der Befragten. „Diese befürchten dadurch sowohl einen höheren Bürokratieaufwand als auch steigende Kosten im internationalen Geschäft. Auch könnte dies grenzüberschreitende Reisen und die Rekrutierung internationaler Fachkräfte erschweren“, erklärt Berghausen die Bedenken der Befragten.
Ziel müsse daher eine rechtssichere, verlässliche und unbürokratische Regelung sein, damit im nächsten Herbst und Winter keine erneuten wirtschaftlichen Einschränkungen drohten.