IHK Düsseldorf - Jahresbericht 2022

International

Zahlen, Daten, Fakten

  • 36.400 Außenwirtschaftsdokumente (Ursprungszeugnisse, Bescheinigungen, Carnets)
  • Knapp 23.000 Einzelauskünfte im Zoll- und Außenwirtschaftsrecht
  • 3.100 Auskünfte und Beratungen zu internationalen Märkten und Geschäftskontakten sowie internationalen Rechtsfragen  
  • 60 digitale und physische Außenwirtschaftsveranstaltungen mit rund 4.000 Teilnehmenden 
  • 8 Federführungen in NRW für die Länder Indien, Israel, Frankreich, Japan, Korea, Russland, Ukraine, USA 
  • 3 Unternehmensreisen mit 39 Teilnehmenden nach Israel, UK und in die USA
  • 716 ausländerrechtliche Beratungen und Stellungnahmen zur Tätigkeit von ausländischen Unternehmen  
  • 144 Beratungen ausländischer Unternehmen in Ansiedlungsfragen  
  • Über 100 Intensivberatungen zum Auslandsgeschäft
  • 5 Sitzungen von Ausschüssen und Arbeitskreisen  
  • Über 50 Austausche und Gespräche mit ausländischen Institutionen und Regionen
  • 50 beantwortete Presseanfragen

Ukraine-Helpdesk

We stand with Ukraine – das zeigte die IHK Düsseldorf, die zu den wenigen bundesweiten Schwerpunkt-IHKs gehört, mit vielfältigen Informations- und Unterstützungsangeboten für das vom völkerrechtswidrigen Krieg Russlands gebeutelte Land. In enger Kooperation mit Generalkonsulin Iryna Shum wurden verschiedene Formate aufgesetzt, denn die Ukraine gilt als ein Top-Standort für IT-Dienstleistungen. 
Außerdem führte die IHK Düsseldorf im September gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH und der Initiative Do business with Ukrainians eine Pitch-Veranstaltung mit den ukrainischen IT-Unternehmen durch, bei der sich zwölf ausgewählte ukrainische Unternehmen vorgestellt haben. Deren Präsentationsvideos können weiterhin hier angeschaut werden. Ein besonderer Fokus der Arbeit mit den ukrainischen Partnerorganisationen liegt auf dem Wiederaufbau von zerstörter Infrastruktur und der wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Im mit knapp 200 Teilnehmenden gut besuchten Webinar „Doing Business in Ukraine“, informierte die IHK Düsseldorf über aktuelle Geschäfts- und Investitionsmöglichkeiten sowie rechtliche Rahmenbedingungen. Wie groß die Widerstandsfähigkeit der Ukraine ist, zeigte sich bei einem Erfahrungsaustausch zum Wiederaufbau im November mit ukrainischen Parlamentsabgeordneten unter der Führung von Halyna Yanchenko, Vorsitzende des Nationalen Ausschusses für Investitionen beim Präsidenten im Rahmen eines Treffens bei NRW Global Business.

Düsseldorfer Forum zur Handelspolitik

89 %! – das ist die Summe der Ex- und Importe Deutschlands im Verhältnis zu seinem Bruttoinlandsprodukt BIP. Kein anderes Industrieland ist stärker abhängig vom Außenhandel. Im aktuellen Umfeld bedeutet das ein enormes Risiko für das Geschäftsmodell Deutschlands und seiner Wirtschaft. Die Unsicherheit auf den weltweiten Märkten hat in den letzten Monaten spürbar zugenommen und die Rahmenbedingungen für international aufgestellte Unternehmen haben sich verschlechtert.
Es ist offensichtlich: Die Zeiten der Geopolitik und Geoökonomie sind wieder zurück. Unternehmen sollten sich hierauf bei der strategischen Ausrichtung ihres Auslandsgeschäfts einstellen:
  • Welche Strategien sind in einem solchen globalen Umfeld für international agierende Unternehmen sinnvoll und erfolgreich?
  • Wie sehen die künftigen Spielregeln im internationalen Handel aus?
  • Wird es ein stärkeres Decoupling geben und welche Strategie verfolgt die Bundesregierung, um Unternehmen beim Zugang zu wichtigen Märkten und Rohstoffen zu unterstützen?
Diese und weitere Fragen wurden im Zuge der interaktiven Fish-Bowl-Diskussion am 25. Oktober beim 4. Düsseldorfer Forum zur Handelspolitik „Globalisierung versus Decoupling – Welche Strategie(n) für Unternehmen in international schwierigen Zeiten?“ behandelt. An der Diskussion mit 40 Teilnehmenden nahmen Franziska Brantner, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und Rohstoffbeauftragte der Bundesregierung, Ivonne Julitta Bollow, Senior Vice President Corporate Public Policy bei der Metro AG, Mikko Huotari, Direktor des Mercator Institute for China Studies (MERICS) und Alexander Wilden, Inhaber und Geschäftsführer der schwartz Gruppe teil.
Lesen Sie den ausführlichen Artikel über die Veranstaltung in unserem Online-IHK-Magazin.

IHK informiert: Das Lieferkettengesetz

Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) bedeutet bereits seit dem 1. Januar 2023 für Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeitenden und deren unmittelbare Lieferanten neue, teils weitreichende Anforderungen. Die IHK Düsseldorf informierte im vergangenen Jahr in zahlreichen Webinaren und Veranstaltungen über die gesetzlichen Anforderungen und wie die geforderte Sorgfaltspflicht im Hinblick auf Menschenrechts- und Umweltstandards erfolgreich umgesetzt werden können. So wurde eine Veranstaltungsreihe „Nachhaltige Lieferketten“ von den IHKs aus NRW ins Leben gerufen. Die Auftaktveranstaltung am 2. November vermittelte die wichtigsten Regelungen sowie konkreten Handlungspflichten und zeigte, wie sich Unternehmen auf das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz vorbereiten können.

Auszeichnung des Zertifikatslehrgangs „Nachhaltiges Lieferkettenmanagement“

Um der Anforderung, Wertschöpfungsketten in der eigenen Lieferkette verantwortungsvoll zu gestalten, praktisch zu begegnen, hat die IHK Düsseldorf gemeinsam mit dem Business Scout for Development Programm, der IHK Mittlerer Niederrhein und der IHK Potsdam einen bundesweit ersten IHK-Zertifikatslehrgang für Unternehmen entwickelt. Am Pilotlehrgang aus dem Jahr 2021 haben insgesamt neun Unternehmen teilgenommen. Einige von ihnen sprechen in diesem kurzen Videobeitrag über ihre Erfahrungen:
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Nach dem erfolgreichen Start wurde der innovative Lehrgang für den Deutschen Award für Nachhaltigkeitsprojekte 2022 nominiert und zu unserer großen Freude dann auch ausgezeichnet. 
Der nächste IHK-Zertifikatslehrgang findet vom 11.01.-28.04.2023 statt. Er ist für Mitarbeitende aus den Bereichen Einkauf, Produkt-/Unternehmensentwicklung, Nachhaltigkeit/CSR oder auch Geschäftsführende geeignet. Nach erfolgreichem Leistungsnachweis/Testat erhalten die Teilnehmenden das IHK-Zertifikat. 

Wiederaufnahme USA-Direktflug vom Airport Düsseldorf

Im Zuge der Corona-Krise wurden alle Direktverbindungen von Düsseldorf in die USA eingestellt. Dass die Unternehmen jedoch einen großen Bedarf für eine direkte Flugverbindung sehen, zeigte die gemeinsame Umfrage der IHK Düsseldorf, der Wirtschaftsförderung der Stadt Düsseldorf, der American Chamber of Commerce in NRW sowie weiteren Partnern. An der gemeinsamen Umfrage haben sich 328 Unternehmen beteiligt, über die Hälfte davon aus dem verarbeitenden Gewerbe. Für 85 von 100 Unternehmen ist eine direkte Flugverbindung in die USA sehr wichtig oder wichtig für die Entwicklung ihres US-Geschäfts. Die Umfrageergebnisse können unter diesem Link eingesehen werden. (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 610 KB) Die Werbung vor Ort in Atlanta hat sich gelohnt: Ab dem 10. Mai wird es wieder direkte Flugverbindungen (drei Mal pro Woche) von Düsseldorf nach Atlanta geben.

Auslandsreisen für Unternehmerinnen und Unternehmer

Nachdem es in nahezu allen relevanten Märkten keine coronabedingten Reiseeinschränkungen mehr gibt, konnten 2022 wieder Unternehmerinnen und Unternehmer vor Ort im Ausland Kontakte knüpfen. Die von der IHK Düsseldorf ins Landesprogramm eingebrachten Reisen führten vom 8.-12. Mai unter dem Motto Smart Mobility“ nach Israel und vom 26.-30. Oktober unter dem Titel „Bahntechnik UK“ nach London und Birmingham. Währenddessen besuchten die mitreisenden NRW-Unternehmen interessante Firmen und Projekte vor Ort, führten erste Gespräche mit potenziellen Geschäftspartnern, bauten ihr Netzwerk aus oder tauchten, wie im Falle der Reise ins Silicon Valley, in ein Innovationsökosystem ein. 
P.S.: Vom 19. bis 22. September 2023 findet eine Unternehmensreise zur internationalen Bahntechnikmesse TRAKO in Danzig für NRW-Unternehmen statt. Die Reise wird vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie NRW gefördert.

Zusammenarbeit mit Botschaften, Generalkonsulaten und dem konsularischen Corps

Die Landeshauptstadt Düsseldorf gehört zu den internationalsten Standorten in Deutschland. Das zeigt sich auch an den vielen konsularischen Vertretungen vor Ort und den Besuchen aus dem konsularischen und diplomatischen Corps. Die IHK Düsseldorf nutzt diese Besuche und Anlässe, um für den Standort Düsseldorf und den Kreis Mettmann zu werben und mögliche Hürden im Geschäftsalltag sowie Chancen vor Ort in den Ländern anzusprechen. Im abgelaufenen Jahr waren mit den Botschaftern Ägyptens, Aserbaidschans, Frankreichs, Indiens und Kasachstans die hochrangigsten Vertreter dieser Länder in Deutschland zu Gast in der IHK Düsseldorf. 
Angesichts der Herausforderungen im China-Geschäft, besuchte eine kleine Delegation rund um IHK-Präsident Schmitz den chinesischen Botschafter in seiner Außenstelle in Bonn, um hier für eine Lockerung der strengen Null-Covid-Politik zu werben.
Weitere zahlreiche Gespräche wurden mit den Generalkonsulinnen und Generalkonsuln sowie den politischen Vertretern von Ägypten, Bangladesch, Bulgarien, China, Griechenland, Indien, Japan, Kanada, Marokko, Tschechien, Ukraine und Ungarn geführt.
Darüber hinaus war das konsularische Corps im Kreis Mettmann unterwegs. So folgten internationale Vertreterinnen und Vertreter aus rund 20 Ländern der Einladung der IHK Düsseldorf und des Kreises Mettmann, am 24. August am meet the neanderland in Hilden teilzunehmen.
Das 2002 ins Leben gerufene Format hat zum Ziel, den Kreis Mettmann als attraktiven Standort für internationale Unternehmen beim konsularischen Corps und den Außenhandelsfördernden zu positionieren – stets in Zusammenarbeit mit einem Partnerland. Dieses Mal war das die USA, vertreten von der Generalkonsulin der Vereinigten Staaten von Amerika in Düsseldorf Pauline Anne Kao. Beim Handelsvertretertag hatten die Handelsabteilungen verschiedenster Länder der Welt die Gelegenheit, deutsche Handelsvertreter für ihre Unternehmen kennen zu lernen. Die Veranstaltung fand in Kooperation mit dem CDH, dem Verband der Handelsvertreter, statt. 

Innovationen und Trends: Wasserstoff International

Die Landespolitik in NRW gibt ehrgeizige Klimaziele vor. So sollen die CO2-Emissionen bis 2030 im Vergleich zu 1990 um 55 Prozent reduziert werden. Bis zur Mitte des Jahrhunderts sollen sich die verschiedenen Sektoren weitgehend klimaneutral entwickeln. Dies erfordert in allen Sektoren eine fast vollständige Reduzierung der Treibhausgasemissionen. Auf dem Weg dahin werden sich die Energieversorgung in den Bereichen Industrie, Verkehr und Gebäude, viele Produktionsprozesse, aber auch die Wirtschaftsstruktur insgesamt grundlegend wandeln. Wasserstoff ist als flexibler Energieträger ein wesentlicher Baustein, um diese Ziele zu erreichen. Der Großteil der Wasserstoffproduktion wird außerhalb Deutschlands stattfinden. Die Technologie und das Know-how für die Produktion, Speicherung und den Transport von Wasserstoff soll aus Deutschland und aus NRW kommen. In enger Kooperation mit dem Netz der deutschen Auslandshandelskammern, hat die gemeinsame NRW-Webinarreihe „Wasserstoff International“ stattgefunden. Darin haben die IHK Düsseldorf, die IHK Mittlerer Niederrhein, die IHK Bielefeld und die IHK Nord Westfalen über die Potentiale in 13 verschiedenen Märkten informiert und Chancen für Technologie- und Lösungsanbieter aufgezeigt.