Wir bilden aus

Wir Azubis fühlen uns wertgeschätzt

Bei Orthomol, einem Anbieter von Mikronährstoff-Kombinationen, bilden die Auszubildenden eine wichtige Gruppe innerhalb des Unternehmens. Schon beim ersten Treffen merkte Mourad Malah, dass bei Orthomol einiges anders abläuft als in anderen Unternehmen. Einige Vorstellungsgespräche hatte der Fachabiturient aus Hilden bereits hinter sich, und sie alle glichen vor allem einer Prüfung.
„In einem Gespräch ging es eine halbe Stunde lang um meine Englischnote. Bei Orthomol ist das Zeugnis natürlich auch wichtig, aber die Situation war dennoch völlig anders. Es saßen nicht nur Führungskräfte vor mir, sondern auch Azubis, und neben den fachlichen Fähigkeiten spielte die Persönlichkeit eine wichtige Rolle“, sagt der 21-Jährige, der beim Langenfelder Unternehmen eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration absolviert.
Wie jeder andere der insgesamt zehn Auszubildenden, zu denen auch angehende Maschinen- und Anlagenführer/innen mit Schwerpunkt Lebensmitteltechnik, Fachkräfte für Lagerlogistik und Industriekaufleute zählen, erhielt er zum Start ein i-Phone und einen Laptop. Zusammen betreiben die jungen Kolleg/innen den Instagram-Kanal @orthomol­_azubis und haben auch sonst durchaus etwas zu sagen.
„Wir Azubis fühlen uns wertgeschätzt, weil wir als Mitarbeiter ernstgenommen werden. Das merkt man schon daran, dass wir Bewerbungen sichten und bei Vorstellungsgesprächen dabei sein dürfen. Zudem sind wir technisch super ausgerüstet und erhalten viel Hilfe bei Prüfungsvorbereitungen. Materialien werden gestellt, und es gibt Nachhilfe von Kollegen oder ehemaligen Azubis.“
 „Kein Platz für Ellbogenmentalität“
 Das Familienunternehmen mit 430 Mitarbeitern, das im vergangenen Jahr sein 30-jähriges Bestehen feierte, hat mit diesem Konzept gute Erfahrungen gemacht. Die Übernahmequote liegt bei 80 Prozent, und durch die intensive Betreuung währen der Ausbildung verspüren viele Kolleg/innen eine hohe Identifikation mit dem Unternehmen.
„Es wird immer schwieriger, gute junge Fachkräfte zu finden“, sagt Ausbildungsleiterin Denise Mancuso. „Deshalb investieren wir viel in unsere Ausbildung und wählen nach bestimmten Kriterien aus. Das Zeugnis muss nicht nur aus Einsen und Zweien bestehen, der Durchschnitt sollte aber solide sein. Informatiker oder Fachkräfte für Lagerlogistik müssen zum Beispiel in Mathe fit sein, bei Kaufleuten spielt zudem Deutsch eine Rolle.“
Sind diese Voraussetzungen erfüllt, geht es aber vor allem darum, wer menschlich ins Team passt.
„Als inhabergeführtes Unternehmen verstehen wir uns als Gemeinschaft, Konkurrenzdenken und Ellbogenmentalität haben da keinen Platz. Wir achten auf Engagement, Zuverlässigkeit und Sorgfalt. Das beginnt mit einem guten Anschreiben und setzt sich dann in den weiteren Bewerbungsrunden fort“, betont Mancuso.
Industriekaufleute durchlaufen ein kleines Assessmentcenter, bei dem sie vor allem ihre Kommunikationstalent und Teamfähigkeit beweisen sollen, in den technischen Berufen gibt es einen halben Tag Probearbeit. Für die Berufe Fachkraft für Lagerlogistik und Maschinen- und Anlagenführer/in kann auch ein guter Hauptschulabschluss genügen, in den anderen Ausbildungsberufen sollten die Bewerber mindestens das Fachabitur mitbringen.
 Viele Sportangebote auf dem Campus
Hannah Kirsch absolvierte nach ihrem Abitur zunächst ein Auslandsjahr und machte Praktika in verschiedenen Bereichen. Dabei merkte sie, dass der Job der Industriekauffrau gut zu ihr passt, weil er so vielseitig ist. Wie ihr Kollege Mourad Malah hatte auch die junge Frau aus Köln schon beim ersten Gespräch mit Orthomol ein gutes Gefühl.
“Das habe ich bis heute, weil wir in jeder neuen Abteilung, die wir während der Ausbildung durchlaufen, schnell Eigenverantwortung übernehmen und uns einbringen können. Es macht außerdem Spaß, den Instagram-Kanal zu betreuen und andere Projekte gemeinsam zu organisieren“, sagt die 23-Jährige, die nach ihrer Ausbildung noch studieren möchte.
 In pandemiefreien Zeiten veranstalten sie und ihre Kollegen etwa ein Charity-Fußballturnier oder machen gemeinsame Ausflüge. Zudem gibt es auf dem Campus in Langenfeld zwei Fitnessstudios mit Personaltrainern, Angebote für Pilates, Yoga und ein Volleyballfeld.
„Es hat mir von Anfang an gefallen, dass es bei Orthomol darum geht, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Kunden zu verbessern. Das Gleiche gilt für uns Mitarbeiter“, sagt Hannah Kirsch.
Text: Gesa van der Meyden 
Fotos: Paul Esser