Wir bilden aus

Bauzeichnen ist ein kreativer Beruf

Die Firma Krieger Architekten | Ingenieure GmbH aus Velbert hat sich auf den Bau von Freizeit, - Sport- und Wellnessbädern spezialisiert und bildet junge Menschen im Fach Bauzeichnen aus. Die Azubis erwartet ein spannender Arbeitsalltag mit viel Platz für Kreativität.
Als Merle Bast die Zentrale der Firma Krieger in Velbert zum ersten Mal betrat, war sie beindruckt.
„Es ist kein typisches Büro, sondern sehr hell und modern. Ich habe mich auf Anhieb wohl gefühlt“, sagt die junge Frau aus Velbert, die seit vergangenen August eine Ausbildung zur Bauzeichnerin bei dem Unternehmen macht.
Schon früh wusste die Abiturientin, dass sie gern in Richtung Architektur gehen würde, doch ein Studium war ihr zu praxisfern. Also sah sie sich nach möglichen Ausbildungsbetrieben in ihrer Nähe um und stieß schnell auf die Firma Krieger, die vor 90 Jahren gegründet wurde und in dritter Generation geführt wird.
„Ich finde das Thema Schwimmbäder spannend“, sagt die 18-Jährige, die ihre Ausbildungszeit bei guter Leistung verkürzen kann. „Je besser sie ist, desto schneller ist sie mich los“, sagt Ausbildungsleiter Guido Jäger und lacht.
Der 58-Jährige ist selbst gelernter Bauzeichner und kümmert sich seit 22 Jahren um die Nachwuchsförderung im Unternehmen, das auch eine Niederlassung in Koblenz hat und insgesamt 55 Mitarbeitende beschäftigt. Seit zwölf Jahren ist er zudem Mitglied im Prüfungsausschuss der IHK.
„Bewerbungen sollten kreativ und dennoch geordnet sein“
Pro Lehrjahr stellt er eine neue Person ein, und die sollte schon bei der Bewerbung daran denken, bei welcher Art von Firma sie sich vorstellt.
„Es fällt durchaus positiv auf, wenn die Bewerbung kreativ gestaltet ist und sich von den üblichen Standards abhebt. Schließlich ist auch Bauzeichnen ein kreativer Beruf. Allerdings sollte die Bewerbung dennoch geordnet sein, am besten gebündelt in einer PDF-Datei“, sagt Jäger, der jedes Jahr aus rund 70 Bewerberinnen und Bewerbern etwa zehn Menschen zum Gespräch einlädt.
Solide Noten in Deutsch und Mathematik helfen, ein Führerschein verbessert die Chancen auch.
„Zudem müssen die jungen Leute räumliches Vorstellungsvermögen mitbringen. Das ist etwas, das ich ihnen nicht beibringen kann.“
Wer im Gespräch überzeugt, kann ein zweitägiges Praktikum absolvieren. Dann fällt die Entscheidung, die „zu 50 Prozent darauf beruht, ob es menschlich passt“, sagt Jäger. Die jungen Leute sollten offen und aufgeschlossen sein, lieber Fragen stellen statt still am Schreibtisch zu sitzen und gern im Team arbeiten. Pünktlichkeit, Höflichkeit und Verlässlichkeit runden das Profil ab. Merle Bast ist dankbar dafür, sich für diese Ausbildung entschieden zu haben.
„Ich war schon am zweiten Tag mit auf einer Baustelle, und alle haben jederzeit ein offenes Ohr für mich, wenn ich Fragen habe“, erzählt sie. „Wir lernen hier das Handwerk von Grund auf und zeichnen am Anfang auch von Hand.“
Das Einbringen eigener Ideen und Entwürfe ist absolut erwünscht.
„Wir bilden für unsere Zukunft aus“
Für die neuen Auszubildenden gibt es einen Kennenlernabend mit gemeinsamem Grillen oder der Teilnahme an einem Kneipenquiz, der Altersdurchschnitt des verhältnismäßig jungen Kollegiums liegt bei 40 Jahren. Im Lauf der Ausbildung verbringen die Azubis sieben Wochen in einem Bauförderungswerk mit Lehrbaustellen, arbeiten in einem befreundeten Büro für Vermessung in Essen sowie zwei Wochen in einer Schreinerei, um sie im Umgang mit dem Baumaterial Holz zu schulen.
„Wir investieren viel in unsere Ausbildung, da wir für uns und die Zukunft unseres Unternehmens ausbilden“, sagt Guido Jäger.
Merle Bast hat beste Chancen, ebenfalls ein Teil davon zu werden.