Wir bilden aus

Mit einem Lächeln zur Arbeit

„Ich komme täglich mit einem Lächeln zur Arbeit“
Die Auszubildenden des Technologieunternehmens Parametric Technology GmbH haben von Beginn an Kundenkontakt und betreuen Projekte. Das verlangt ein hohes Maß an Eigenverantwortung, sorgt aber auch für viel Abwechslung und wenig schnöde Büroroutine.
Kaum hatte Nils Ammari seine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration bei PTC in Ratingen begonnen, steckte er auch schon mitten in seinem ersten Projekt. „Ich wurde ins kalte Wasser geschmissen“, erinnert sich der 27-Jährige. Was andere vielleicht abschrecken könnte, fand er genau richtig. „Ich habe mich dadurch sofort als festes Teammitglied gefühlt. Ich durfte viel eigenverantwortlich arbeiten und hatte durch den regelmäßigen Kontakt zu verschiedenen Kunden jeden Tag neue Aufgaben. Zudem haben mich die Kollegen von Beginn an super unterstützt.“ Büroroutine kam so kaum auf, stattdessen war Nils Ammari oft unterwegs, traf Kunden, betreute Messestände und nahm an Meetings teil.
Ein Azubi zu sein, ohne wie einer behandelt zu werden, entsprach genau dem, was der Ratinger gesucht hatte. Dass ihn keiner einfach in ein Büro setzte, sondern ihm zutraute, im Namen des US-Großkonzerns, der weltweit rund 5800 Menschen beschäftigt, Projekte zu koordinieren, machte ihn nur besser. Nach einer verkürzten Ausbildung wird er im kommenden Jahr fester Mitarbeiter des Unternehmens, das Lösungen in Zukunftsfeldern wie Internet of Things und Augmented Reality anbietet. „Der beste Punkt ist, dass ich täglich dazu lerne und kein Tag wie der andere ist. Auch wenn wir durch die Corona-Krise zurzeit natürlich viel virtuell arbeiten und kaum Außentermine haben“, sagt Ammari. 
Den eigenen Arbeitsalltag mitbestimmen
Motivation durch Eigenverantwortung - das ist das Leitmotiv, an dem sich Ausbildungsleiter Jörg Iske orientiert. Solide Schulnoten in Mathematik, Naturwissenschaften, Englisch und Deutsch sind hilfreich, da es im Job um IT und gute Kommunikation geht, doch im Gespräch achtet er vor allem darauf, dass da jemand sitzt, der wirklich will. „Einsatzbereitschaft ist bei unserer Form der Ausbildung ein wesentlicher Faktor. Dazu kommt, dass die Azubis offen für neuen Themen sein und flexibel auf Herausforderungen reagieren sollten.“ Rund 65 Prozent der jungen Leute, die seit 2009 am Standort Ratingen ausgebildet wurden, sind heute noch im Unternehmen, darunter auch der allererste Auszubildende.
Alexander Schischkow hofft, dass es ihm genauso ergeht. Der 22-jährige Ratinger hat in diesem Jahr seine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration begonnen und „kommt jeden Tag mit einem Lächeln zur Arbeit“, wie er sagt. Das liege vor allem daran, dass er sich ernstgenommen fühle. „In den vier Monaten, die ich jetzt hier bin, hatte ich mehr Kundenkontakt als in den drei Jahren meiner ersten Ausbildung zum Chemikanten“, erzählt er. Genau das habe er gewollt, viel Abwechslung und eine Arbeit im IT-Bereich. „Ich fand IT schon immer spannend, habe privat an Computern herumgeschraubt und eine Programmiersprache gelernt. Durch Recherche im Netz bin ich dann auf PTC gestoßen.“
Auch wenn die Pandemie die Auszubildenden derzeit doch in eine Art Büroalltag zwingt, weil Termine außer Haus nicht oder kaum möglich sind, bleibt das gute Gefühl, den eigenen Arbeitstag mitbestimmen zu können. Dabei hilft auch das virtuelle Angebot HoloDeck, das die Azubis aufgebaut haben und mit deren Hilfe sie Kunden und Kollegen treffen.
Text: Gesa van der Meyden
Foto: Anna Schwartz