Gewerbe- und Industrieflächen

Ergebnisse der Umfrage

Welche Standortfaktoren sind wichtig für den Erfolg eines Unternehmens? Welche davon sehen die regionalen Unternehmer kritisch und wo sehen sie Verbesserungspotenzial? Die Ergebnisse der Umfrage zur Standort- und Flächenentwicklung sind hier dargestellt.

Die Ergebnisse im Einzelnen

Unternehmensstandort

Die Unternehmensstandorte der Teilnehmenden liegen mit rund 93 Prozent in Stadtgebieten die einen gewerblichen Schwerpunkt aufweisen. Lediglich 7 Prozent liegen in einem Wohngebiet. 73 Prozent der teilnehmenden Unternehmen bestätigen, dass eine gute Lage wichtig ist. Die Hälfte der Unternehmen sind mit ihrer Lage mindestens zufrieden. Die andere Hälfte hingegen nicht. Immerhin ein Fünftel sind sogar eher unzufrieden.

Anbindung an überregionales Verkehrsnetz

Ein wichtiger Standortfaktor ist der Anschluss an überregionale Verkehrsachsen. Der überwiegende Anteil  der teilnehmenden Betriebe ist mit seiner Anbindung auch zufrieden. Rund ein Viertel jedoch nicht. Zeit ist Geld und eine gute Anbindung spart beides. Beispielsweise stellten LKW-Durchfahrtsverbote in den letzten Jahren zunehmend eine Herausforderung für Unternehmer dar.

Entwicklungspotenzial vor Ort

Wenn wachsen, dann gerne am Standort - dieses Feedback gaben 63 Prozent der Teilnehmenden. Die Mehrheit der Befragten, nämlich 60 Prozent, sind allerdings unzufrieden mit ihrem Entwicklungspotenzial vor Ort.

Attraktivität des Umfelds

Für 61 Prozent ist die Umfeldattraktivität wichtig. Ein attraktives Umfeld stärkt auch den eigenen Unternehmensstandort. Der Standort als „Visitenkarte nach Außen“ hat bei der Kunden und Mitarbeiteransprache einen nicht zu vernachlässigten Anteil. Nur ein knappes Drittel ist jedoch mit seinem Standortumfeld zufrieden. Vor allem ältere, in die Jahre gekommene Gewerbegebiete weisen Schwächen auf und drohen in eine Abwärtsspirale zu gleiten. Hier sollten Kommune und Unternehmen an einem Strang ziehen und Zukunftsperspektiven erarbeiten.

Vernetzung zu anderen Unternehmen vor Ort

Die Vernetzung untereinander nimmt bei 58 Prozent der Teilnehmer keinen großen Stellenwert ein. Immerhin 42Prozent legen Wert auf eine gute Unternehmervernetzung.  Zufrieden sind aber 45 Prozent mit der Vernetzung zu benachbarten Unternehmen. Knapp ein Drittel leider nicht. Die Wirtschaftsförderung vor Ort kann durch Unternehmensstammtische dazu beitragen, die Unternehmen miteinander zu vernetzen. Wertvolle Synergien könnten dadurch geschaffen und genutzt werden.

Wohnbebauung in der Nähe

Ob Wohnbebauung in direkter Nähe liegt, ist nur für rund 22 Prozent relevant. Je mehr Emissionen ein Unternehmen erzeugt, umso weiter sollte der Abstand zu sensibler Wohnnutzung betragen. Konflikte mit Wohnnutzung können den Betrieb derart einschränken und zu Konflikten führen, dass sie bis zu einer Standortverlagerung führen können. Denn derjenige, der für Emissionen verantwortlich ist, muss in der Regel auch dafür Sorge tragen, dass sie möglichst niemanden beeinträchtigen. 26 Prozent der Unternehmensstandorte liegen in einem Gewerbegebiet, das sollte den notwendigen Abstand bieten. Problematisch wird es, wenn Wohnnutzungen in Gewerbegebiete eindringt und sich verfestigen. Die Mehrzahl der Unternehmen ist mit dem Abstand zufrieden. 16 Prozent geben an eher unzufrieden zu sein.

Kontakt zur und Unterstützung durch die örtliche Verwaltung

Ein guter Kontakt zur Verwaltung und Unterstützung bei unternehmerischen Angelegenheiten ist für 63 Prozent mindestens wichtig. Lediglich 21 Prozent können darauf verzichten. Leider zeigt sich, dass die Belange der Wirtschaft mancherorts nicht im Fokus der Verwaltung stehen. Nur 28 Prozent sind zufrieden mit der kommunalen Unterstützung. Damit Unternehmen vor Ort gesichert werden und Ausbildungs- und Arbeitsplätze zur Verfügung stellen können, ist ein guter „Draht“ zur örtlichen Wirtschaftsförderung ein nicht zu vernachlässigender Standortfaktor, der durch die Kommunen aktiv gestärkt werden sollte.

Klimaangepasste Quartiersentwicklung (Hitze- und Starkregenschutz)

Der Klimawandel und seine Folgen macht auch vor Gewerbestandorten nicht halt. Ganz im Gegenteil häufig sind es gerade die Gewerbegebiete die unter Hitzeperioden und Starkregenereignissen „leiden“. Für immerhin 64 Prozent hat ein klimaangepasstes Quartier eine wichtige Bedeutung. Beim Thema „Klimaanpassung“ haben - ähnlich wie bei der Stadtentwicklung - Gewerbegebiete noch aufzuholen. Sehr zufrieden ist keiner der Teilnehmenden, 50 Prozent sind nur teilweise zufrieden.
Hinweis: Durch das PERFORM Projekt „Klimaresiliente Gewerbegebiete“ wollen wir dazu beitragen, für das Thema zu sensibilisieren und werden Handlungsempfehlungen geben, wie man seinen Standort an das Klima anpassen kann.

Zufriedenheit mit dem Standort generell

Die Metropolregion ist eine wirtschafts- und wachstumsstarke Region. Dies unterstreichen noch einmal die 42 Prozent der Teilnehmenden, die angeben, in den nächsten drei Jahren am Standort expandieren zu wollen. Immerhin 37 Prozent sind zufrieden mit Größe und Standortlage. Langwierige Genehmigungsverfahren sowie engmaschige Regulierungen bei Bauvorgaben oder Umweltauflagen werden sehr häufig als strukturelles Risiko des Wirtschaftsstandorts Deutschland genannt. Während 17 Prozent kein Problem in der Regulierung und Dauer von Planverfahren sehen, stimmt die große Mehrzahl, nämlich 83 Prozent, der Aussage zu.

Fazit

Planungssicherheit und Perspektive benötigen Unternehmer, um eine langfristige Standortentwicklung betreiben zu können. Immerhin planen 42 Prozent der Unternehmen in den nächsten fünf Jahren am Standort zu expandieren. Damit dies zügig gelingt, ist ein guter Kontakt zur Verwaltung wichtig – denn langwierige Planverfahren stellen ein wirtschaftliches Risiko dar, wie immerhin 83 Prozent unserer Umfrageteilnehmer bestätigen.
Bei Immobilien zählt schon immer: Lage, Lage, Lage! Auch bei Unternehmensstandorten ist eine gute Lage wichtig, wie rund 73 Prozent der teilnehmenden bestätigen. Hierbei zählt vor allem eine gute Anbindung an überregionale Verkehrsachsen. Doch auch ein attraktives und nachhaltiges Umfeld gewinnt an Bedeutung – immerhin ist dieses die Visitenkarte nach außen.
Damit unsere Region auch weiterhin ein attraktiver Wirtschaftsstandort bleibt, gilt es, Flächen effizient und zukunftsfähig zu planen und zu gestalten. Hierbei müssen Wirtschaft und Politik an einem Strang ziehen. Das Baurecht schafft die Grundlage – die Umsetzung tragen die Unternehmen. Gut, wenn hier die gegenseitigen Bedarfe und Anforderungen aufeinander abgestimmt werden, die Perspektiven für die Zukunft bieten.