Politik und die SDGs

Nachhaltigkeitsstrategien verschiedener politischer Ebenen

Die Agenda 2030 und die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung bilden die Grundlage für die Nachhaltigkeitspolitik der EU, der Bundesregierung und auch des Landes Hessen. Erste Kommunen ziehen nach. Was bedeutet das für den Wirtschaftsstandort?
Die Europäische Union will einen ganzheitlichen Ansatz für nachhaltige Entwicklung verfolgen und hält die vollständige Umsetzung der Agenda 2030 für entscheidend, um in Zeiten des ökologischen und digitalen Wandels die Krisenfestigkeit zu stärken. Alle politischen Vorschläge, Maßnahmen und Strategien der Europäischen Kommission berücksichtigen daher die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Englisch: Sustainable Development Goals, kurz: SDGs), darunter auch der „Green Deal“.
Weil sich globale Herausforderungen nur global bewältigen lassen, knüpft die Bundesregierung an die Zielsetzungen der EU an: Mit der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie (DNS) hat sie 2017 einen Plan vorgelegt, der die Weichen hin zu einer nachhaltigeren Bundesrepublik Deutschland stellen soll.
Im Jahr 2021 wurde die DNS überarbeitet und setzt nun auf sechs Transformationsbereiche ihren Fokus. Diese adressieren mehrere Ziele der Agenda 2030 und betonen deren Wechselwirkung. In diesen Bereichen möchte die Bundesregierung Fortschritte bei der Umsetzung der 17 Nachhaltigkeitsziele erreichen: (1) menschliches Wohlbefinden und soziale Gerechtigkeit, (2) Energiewende und Klimaschutz, (3) Kreislaufwirtschaft, (4) nachhaltiges Bauen und Verkehrswende, (5) nachhaltige Agrar- und Ernährungssysteme sowie (6) schadstofffreie Umwelt.

Land Hessen trägt nachhaltige Entwicklung in die Kommunen

Das Land Hessen hat seine Nachhaltigkeitsstrategie im Jahr 2008 vorgestellt. Die 22 Leitsätze orientieren sich ebenfalls an der Agenda 2030 und den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung und stellen den Schutz von Ressourcen und Lebensräumen in den Mittelpunkt. Weil es eine gemeinsame Aufgabe für Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Gesellschaft ist, Nachhaltigkeit in Hessen zu verankern, wurden unterschiedliche Akteure in die Ausgestaltung der Nachhaltigkeitsstrategie eingebunden, darunter auch der Hessische Industrie- und Handelskammertag (HIHK) und der Hessische Handwerkstag (HWT).
In Kooperation mit der Geschäftsstelle der Nachhaltigkeitsstrategie Hessen startete die Servicestelle Kommunen der einen Welt (SKEW) von Engagement Global im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Sommer 2022 das Projekt „Global nachhaltige Kommunen Hessen“. Im Sinne der Agenda 2030 werden 13 hessische Kommunen, darunter Dieburg aus dem Bezirk der IHK Darmstadt, dabei unterstützt, kommunale Nachhaltigkeitsstrategien zu entwickeln.

Was bedeutet das für unseren Wirtschaftstandort?

Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung bilden auf verschiedenen Ebenen also einen wichtigen Faktor für politische Entscheidungen – und damit für Entwicklungs- und Fördermaßnahmen, aber auch für Regularien, von denen Unternehmen direkt oder indirekt betroffen sind. Es lohnt sich für Betriebe auch vor diesem Hintergrund, sich mit den SDGs zu beschäftigen. 
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Die IHK-Organisation steht im engen Austausch mit ihren Mitgliedern und mit politischen Entscheidern aller Ebenen. Auf der einen Seite liefern sie Unternehmen Unterstützung, systematisch nachhaltiger zu wirtschaften und damit auch ihre Wettbewerbsfähigkeit und Krisenfestigkeit zu stärken. Auf der anderen Seite machen sie der Politik deutlich, welche Rahmenbedingungen Betriebe benötigen, um verantwortungsvoll wirtschaften zu können, und spielen auch Feedback direkt aus den Unternehmen an die Politik.

Unterstützen Sie Ihre IHK dabei, eine gute Datenbasis für Gespräche mit der Politik aufzubauen und daraus auch neue Services für Unternehmen zu entwickeln – beispielsweise, indem Sie an aktuellen Umfragen und Netzwerkveranstaltungen teilnehmen. Oder greifen Sie zum Hörer und rufen Sie uns an.