Energiebedarf reduzieren

Herausforderung und Ziele

Die Energiewende in Deutschland ist beschlossen. Den größeren Rahmen definiert der “Green Deal” der EU. Nun müssen Maßnahmen zur Umsetzung folgen. Welche Konsequenzen ergeben sich für Handels-, Industrie- und Dienstleistungsunternehmen und welche Maßnahmen können Unternehmen zur Optimierung ihres Energieeinkaufs, ihres Energiemanagements oder ihrer Energieeffizienz umsetzen? Je nach Branche bieten sich unterschiedliche Maßnahmen an. Die größten Herausforderungen bestehen für Industriebetriebe.

Orientierungshilfe – erste Schritte

Energieeffiziente Unternehmensstandorte sind darauf ausgerichtet, Energie effizient zu nutzen und erneuerbare Energien einzubinden.Fragen, die Sie sich stellen können:
  • Ist Ihr Unternehmen energieeffizient?
  • Was sind die größten “Energiefresser”?
  • Nutzen Sie regenerative Energien?
  • Ist mein Strom “Grün”?
  • Sind Dachflächen für Photovoltaik geeignet?
  • Ist die Netzkapazität ausreichend, um Ihre Überproduktion einzuspeisen?
  • Nutzen Sie Abwärme oder können Sie Abwärme benachbarter Unternehmen nutzen?

Best-Practises

Handel

Kleine Einzelhandelsbetriebe können durch gezielte Maßnahmen ihre Energieeffizienz steigern, Kosten senken und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Das Energiesparnetzwerk des Berliner Handels unterstützt dabei mit kostenlosen Effizienzchecks und praxisnahen Empfehlungen.

Praxisbeispiele:

  1. Spätkauf by Baba: Durch die Umstellung auf energieeffiziente LED-Beleuchtung konnte dieser Kiosk seinen Stromverbrauch deutlich reduzieren. Zudem wurden Kühlgeräte optimiert, indem sie regelmäßig gewartet und bedarfsgerecht eingestellt wurden.
  2. BabyOne Spandau: In diesem Fachgeschäft für Babybedarf wurden Bewegungsmelder installiert, um die Beleuchtung nur bei Bedarf zu aktivieren. Zudem wurde die Heizungsanlage optimiert, was zu einer spürbaren Senkung des Energieverbrauchs führte.

Dienstleistung

Im Dienstleistungssegment sind die Möglichkeiten wie im Handel zwar begrenzt, aber dennoch nicht unmöglich einen Schritt in die richtige Richtung für eine bessere Energieeffizienz zu leisten. Gezielte Maßnahmen, wie der Austausch der Beleuchtung auf LED-Röhren oder einen Austausch von gut dämmenden Fenstern vom Gebäude lassen das Unternehmen bereits Kosten einsparen durch mehr Energieeffizienz. Auch beim Fuhrpark kann man einen Schritt in eine effizientere Richtung setzen, indem man ihn mit Elektrofahrzeugen ausstattet, um den Firmen Fußabdruck einen Schritt mehr nachhaltiger zu gestalten. Informationen dazu können sie unten entnehmen.

Industrie

Die Blechwarenfabrik Limburg GmbH besitzt eine Photovoltaikanlage mit 4.200 Modulen auf dem Werksdach, die eine Leistung von 1,35 MWp erzielt, welche bereits 40 % ihres Energiebedarfs mit erneuerbaren Energien deckt. Der produzierte Strom wird primär für die Herstellung von Stahlverpackungen und das Laden von Elektrofahrzeugen genutzt. Seit 2023 bietet die Fabrik die innovative NEOCAN an, eine erdgasfreie, recyclingfähige, CO₂-reduzierte und kreislauffähige Verpackungslösung. Der gesamte Produktionsprozess dieser Verpackung wird vollständig mit erneuerbaren Energien betrieben, was den CO₂-Ausstoß erheblich reduziert. Durch diese konsequente Ausrichtung auf nachhaltige Praktiken verschafft sich das Unternehmen einen klaren Wettbewerbsvorteil, da es den wachsenden Anforderungen umweltbewusster Verbraucher gerecht wird und gleichzeitig zur Reduktion des ökologischen Fußabdrucks beiträgt.

Informationen/ Methoden/ Tools

  • HIHK-Broschüre mit vielen Best-Practices für Klimaschutzbereiche: Wegweiser Klimaneutralität für KMU
  • Mit der Broschüre 55 EFFIZIENZ-TIPPS für Produktion und Verwaltung, der LEA Hessen lassen sich relevante Tipps für das eigene Unternehmen ziehen.
  • ecocockpit Hessen: Die LEA Hessen bietet mit dem frei zugänglichen CO2-Bilanzierungsprogramm ecocockpit eine einfach zu bedienende Möglichkeit an, die eigene Treibhausgasemission zu ermitteln. Dabei kann der Bilanzrahmen flexibel gewählt werden. Dies ermöglicht es, Unternehmensstandorte wie auch einzelne Produkte oder Prozesse zu bilanzieren. Somit können Sie CO2-Treiber unkompliziert und praxisnah identifizieren und so Maßnahmen starten, die die Kohlendioxid-Emissionen reduzieren.

Weitere Information:

Überblick zu aktuellen Gesetzen im Bereich Energieeffizienz, Energiedienstleistungsgesetz, nationales Emmissionshandelsgesetz

Fördermittel/-programm

Beratung

RKW Hessen: LEA Hessen Energieberatung im Unternehmen (LEA EfU) unterstützt Unternehmerinnen und Unternehmer praxisnah bei der Entwicklung sowie Umsetzung eines Energiesparprogramms und startet mit einer kostenfreien Impulsberatung im Unternehmen.

Netzwerke/Austausch

Anregungen und Informationen auf einem Webportal: Unternehmensnetzwerk Klimaschutz
Persönlicher Austausch mit regionalen Unternehmen: ETA-Plus Südhessen - Netzwerk