IHK-Unternehmensbarometer zur Bundestagswahl 2025

Deutschland verliert den wirtschaftlichen Anschluss

Die Wettbewerbsfähigkeit im Freistaat und in Deutschland insgesamt leidet. Die Ergebnisse des IHK-Unternehmensbarometers zeigen diesen Trend in eindrücklichen Zahlen. Verschlechterungen beobachten die sächsischen Unternehmen vor allem in den Bereichen Verlässlichkeit der Wirtschaftspolitik sowie Energie-, Arbeits- und Bürokratiekosten.
91 Prozent der in Sachsen befragten Unternehmer geben an, dass die Verlässlichkeit wirtschaftspolitischer Entscheidungen in der letzten Legislaturperiode nachgelassen hat. Fast ebenso viele sehen den Standort durch hohe Kosten für die Gasversorgung (89 %) und für Strom (88 %) gefährdet.
Martin Witschaß, Geschäftsführer Standortpolitik der IHK Chemnitz, betont:
„Die Unternehmenslandschaft ist enorm vielfältig, die Interessen häufig komplex und verschieden. Beim Thema Bürokratieabbau sprechen die Unternehmer aber mit einer Stimme: es braucht entschiedene Entlastungen! Diesen auffällig breiten Konsens muss die Politik als prioritären Arbeitsauftrag verstehen.“
Die DIHK hat auf Basis dieser alarmierenden Ergebnisse einen 5 Punkteplan für Wachstum erarbeitet, die die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts sichern sollen.

Was die Politik anpacken muss

  • Tempo – Deutschland muss schneller werden!
    Deutschland hat einen großen Nachholbedarf bei Investitionen in seine Infrastruktur. Private Investitionen und wirtschaftliche Aktivitäten werden dadurch zunehmend behindert. Hinzu kommen schleppende Planungs- und Genehmigungsverfahren und eine zu langsame Digitalisierung, die zu erheblichen Verzögerungen bei wichtigen Projekten führen.
  • Wirtschaft braucht Energie – bezahlbar und sicher
    Die hohen Energiekosten belasten die deutsche Wirtschaft massiv, insbesondere im Vergleich zu Wettbewerbern wie den USA und China. Eine sichere und bezahlbare Energieversorgung ist entscheidend für deren Planbarkeit und den Erfolg von Unternehmen.
  • Weniger Bürokratie, mehr Freiraum
    Bürokratie ist ein wachsendes Problem, das den Handlungsspielraum von Unternehmen erheblich einschränkt. Komplexe Vorschriften und überbordende Dokumentations- sowie Meldepflichten binden Ressourcen, die in der Wertschöpfung fehlen.
  • Fachkräftemangel bekämpfen – Arbeitsanreize verbessern
    Der Fachkräftemangel ist eine der größten Herausforderungen für die deutsche Wirtschaft. Er betrifft nahezu alle Branchen, von der Industrie über das Gastgewerbe und Handwerk bis hin zu Pflege und Logistik. Weil Arbeitskräfte fehlen, kommt es bereits jetzt zu erheblichen Einschränkungen bei Produktion, Dienstleistungen und Innovationen.
  • Steuerliche Entlastungen und Investitionsanreize schaffen
    Die Steuerbelastung für Unternehmen in Deutschland zählt zu den höchsten weltweit. Das hemmt Investitionen und schwächt die Innovationskraft.