Ausbau der Mitte-Deutschland-Verbindung

MDV Aktuell

Im 3. Entwurf des Deutschlandtakts, der vom Bundesverkehrsminister am 30.06.2020 vorgestellt wurde, soll die Strecke FR 14b Chemnitz-Erfurt-Dortmund-Essen-Köln-Aachen im 2-Stundentakt während der Hauptverkehrszeit mit 160 km/h bedient werden. Voraussetzung ist die durchgängige Elektrifizierung. Diese war im Gegenzug zur Unterstützung des Freistaates Thüringens bei der Einführung der PKW-Autobahnmaut im Frühjahr 2017 durch den Bundesverkehrsministers zugesagt worden. Nach Vorlage der entsprechenden Gutachten ist die Elektrifizierung der Mitte-Deutschland-Verbindung Weimar-Gera-Gößnitz (MDV) mit einem Nutzen-Kosten-Verhältnis von 1,1 jetzt Gegenstand der Projektkategorie Vordringlicher Bedarf.
Mittels IC wurden mit dem Fahrplanwechsel Ende 2018 in einem ersten Schritt die Städte Jena und Gera über Erfurt wieder an den deutschen Fernverkehr angebunden. Eine Weiterführung dieser dieselgetriebenen Interimslösung nach Chemnitz, wie zwischenzeitlich gefordert, ist aus wirtschaftlichen Gründen nicht sinnvoll.
Die geplante Elektrifizierung hingegen eröffnet die Ausschöpfung der unten dargestellten Potentiale für die Freistaaten Sachsen und Thüringen.

MDV historisch

Die Durchsetzung des zweigleisigen elektrifizierten Ausbaues der Mitte-Deutschland-Verbindung ist schon lange Ziel der Regionen Ostthüringens und Südwestsachsens.
Eine regionale Gemeinschaftsinitiative Ostthüringen - Südwestsachsen hat sich Anfang 2000 mit der Strecke beschäftigt. Ihr gehörten Kammern, Regionale Planungsverbände und Städte beider Regionen an.
In zwei Konferenzen wurden Studien zu den Defiziten und den vorhandenen Potentialen vorgestellt und am 03.06.2002 die gemeinsame Jenaer Erklärung verabschiedet.
Sie waren Voraussetzung für die aktuellen Planungen, die auch für den südsächsischen Raum von hoher Bedeutung sind.