Kein Aufschwung für die regionale Wirtschaft in Sicht
Die regionale Wirtschaft bleibt auf Talfahrt. Sowohl die sich verschlechternden Lagebewertungen als auch einbrechende Neuaufträge, Konsumrückgang und anhaltende Kostensteigerungen führen dazu, dass die Erwartungen sich erneut verschlechtern.
Der gemeinsame Geschäftsklimaindex von Handwerkskammer (HWK) und Industrie- und Handelskammer (IHK) Chemnitz, der gleichrangig sowohl die Einschätzungen zur aktuellen Lage als auch zu den Geschäftserwartungen abbildet, sinkt nach einem schwachen Frühjahr weiter leicht auf aktuell 93 Punkte. Im Vorjahresvergleich zeigt sich, dass die Lagebewertungen deutlich abgesunken sind (aktuell -4 Punkte), sich die Erwartungen aber um 5 Zähler verbessert haben. Die Prognosen fallen demnach etwas besser aus als im Vorjahr, aber die pessimistischen Stimmen überwiegen weiterhin deutlich. Keiner der befragten Wirtschaftszweige (Industrie, Handel und Handwerk) weist einen positiven Prognosesaldo auf. Die regionale Wirtschaft sieht sich einer Vielzahl von Herausforderungen (Nachfrage, Kostendruck, etc.) gegenüber, die sich deutlich in den Erwartungen für die kommenden Monate niederschlagen.
Das sind die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK und HWK Chemnitz, an der sich rund 1.240 Unternehmen mit mehr als 27.200 Mitarbeitern aus Industrie, Bau, Handwerk Dienstleistungsgewerbe, Handel, Gastronomie, Tourismus und Güterverkehr beteiligten.
Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass es jetzt ein beherztes Handeln der Politik braucht, um die Wirtschaft wieder auf einen Wachstumspfad zu bringen. Daher fordern die beiden Kammern:
- „Herbst der Reformen“ einleiten:
Ein kohärentes und langfristiges Reformprogramm mit klaren Prioritäten – für eine Trendumkehr hin zu Wachstum, Neugründungen und Beschäftigung. - Energie- und Steuerentlastung jetzt:
Spürbare Senkung von Abgaben, Energie- und Steuerlasten für alle Betriebe statt halbherziger Einzelmaßnahmen – um Investitionen wieder attraktiv zu machen. - Weg mit der Überregulierung:
Mutiger Rückbau bürokratischer Hemmnisse und konsequente Digitalisierung der Verwaltung – für schnellere Entscheidungen und mehr Handlungsspielraum in Unternehmen. - Lohnnebenkosten senken:
Sozialversicherungssysteme reformieren, um die Belastung dauerhaft unter 40 Prozent zu halten und die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe zu sichern. - Fokus auf Wettbewerbsfähigkeit und Unternehmertum:
Politik muss sich klar zur Stärkung privater Wertschöpfung, Leistungsbereitschaft und Innovationen bekennen – statt in Zielkonflikten zu verharren. - Standortoffensive Deutschland:
Sofortige Verbesserung der Investitionsbedingungen, um Vertrauen in den Standort zurückzugewinnen und Kapitalabwanderung zu stoppen.