Konjunktur
Konjunkturumfrage im Frühjahr 2025
Wirtschaft in der Krise
Die Wirtschaft der Region Chemnitz steckt in der Krise fest. Steigende Insolvenzen und Arbeitslosenzahlen, schwache Nachfrage aus dem In- und Ausland, hohe Arbeits- und Energiekosten sowie Unsicherheiten bezüglich der zukünftigen Wirtschaftspolitik bestimmen den unternehmerischen Alltag. Die Bewertungen der Unternehmen zur Geschäftslage geben erneut nach, während sich die Erwartungen minimal verbessern. Der IHK-Geschäftsklimaindex, der die Einschätzungen zur aktuellen Lage und zu den Geschäftserwartungen gleichermaßen berücksichtigt, klettert durch die verbesserten Erwartungen marginal um einen auf aktuell 91 Punkte.
Die Mehrheit der Branchen stagniert auf niedrigem bzw. negativen Niveau. Verbesserungen gibt es lediglich in der Baubranche – die auf die Wirkungen des Sondervermögens hofft – und bei den Dienstleistern, deren Wert aber im Vorgleich zu den sehr erfolgreichen Vorjahren niedrig ausfällt. Das Verarbeitende Gewerbe stabilisiert sich leicht, sieht sich aber weiter mit schwierigen Rahmenbedingungen und hohen Unsicherheiten in der Automobilindustrie konfrontiert. Die Stimmung in der Gastronomie- und Tourismusbranche gibt deutlich nach. Hier zeigt sich die direkte Konjunkturabhängigkeit der Branche, die in wirtschaftlich turbulenten Zeiten deutlich mit ausbleibender Kundschaft zu kämpfen hat.
Martin Witschaß, Geschäftsführer im Bereich Standortpolitik der IHK Chemnitz kommentiert die Ergebnisse wie folgt:
„Die Wirtschaft der Region bleibt im Krisenmodus. Die abgeschlossene Regierungsbildung auf Bundesebene schürt zwar die Hoffnungen der Wirtschaft auf bessere und vor allem planbarere Rahmenbedingungen, aber die wirtschaftspolitische Trendwende braucht jetzt schnell konkrete Taten. Die Unternehmen fordern bezahlbare Energiepreise, die Senkung der Unternehmenssteuern auf ein international wettbewerbsfähiges Niveau sowie eine Reform der Sozialsysteme mit dem Ziel, dem Anstieg der Lohnnebenkosten Einhalt zu gewähren und die Arbeitskosten zu senken.“
An der aktuellen Konjunkturumfrage beteiligten sich 533 Unternehmen mit mehr als 26.000 Beschäftigten aus den Bereichen Industrie, Handel, Bau, Verkehr, Dienstleistungen und Gastronomie/Tourismus.