Konjunkturumfrage im Herbst 2025
Die konjunkturelle Trendwende lässt weiter auf sich warten. Für die Unternehmen und Betriebe der Region Chemnitz fehlt es weiter an konkreten wirtschaftspolitischen Entscheidungen, die die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen spürbar verbessern und die Chancen auf einen Konjunkturaufschwung verbessern.
Damit dieser „Herbst der Reformen“ seinem Anspruch gerecht wird, sind nun entschlossene Weichenstellungen erforderlich. Die Betriebe erwarten von Politik und Verwaltung nicht nur kurzfristige Entlastungen, sondern vor allem eine klare strategische Linie für die kommenden Jahre.
Die Bundesregierung muss das Sondervermögen gezielt einsetzen, um Standortnachteile abzubauen und Wachstum zu fördern. Investitionen in Infrastruktur, Digitalisierung, Energie und Verteidigung dürfen nicht zulasten wirtschaftlicher Impulse gehen. Zugleich ist eine Reform des Sozialsystems nötig: Beitragslasten müssen begrenzt, Arbeitsanreize gestärkt und bürokratische Hürden – etwa für Zugewanderte – abgebaut werden. Ebenso dringend erfordert es eine Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren.
Der Freistaat ist gefordert, die Bildung und Ausbildung von Fachkräften konsequent zu stärken. Maßnahmen wie eine bessere digitale Ausstattung der Berufsschulen, mehr Durchlässigkeit im Bildungssystem sowie die stärkere Förderung der dualen Ausbildung sind entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit des sächsischen Handwerks und der Industrie. Insbesondere im Handwerk, wo der Fachkräftemangel zu Kapazitätsengpässen führt und die Beschäftigungsplanungen in Zweigen wie dem Bauhauptgewerbe und dem Kunsthandwerk belastet, muss die duale Ausbildung durch gezielte Anreize für Azubis und Meister gestärkt werden, um die Stagnation bei den Ausbildungsverträgen (aktuell 2.194) zu durchbrechen. Bei der Umsetzung der Energiewende in Sachsen muss die Landesregierung den Blick stärker auf Wirtschaft und Mittelstand richten: Planungsprozesse für Netze und Speicher müssen beschleunigt, regionale Wertschöpfung stärker berücksichtigt werden. Zudem ist die Landespolitik aufgefordert, die kommunalen Strukturen zu entlasten und so die Handlungsfähigkeit der Verwaltungen zu sichern, damit Investitions- und Bauvorhaben nicht im Verwaltungsstau stecken bleiben.
Deutschland steht im Herbst 2025 an einer Weggabelung. Nur wenn Bund und Länder jetzt entschlossen handeln, Reformen anstoßen und die richtigen Prioritäten setzen, kann Sachsen seine wirtschaftliche Stärke behaupten und ausbauen. Industrie und Handwerk stehen bereit – doch sie brauchen klare Signale und verlässliche Perspektiven seitens der Politik.
Präsident Max Jankowsky
Industrie- und Handelskammer Chemnitz
Präsident Max Jankowsky
Industrie- und Handelskammer Chemnitz
Präsident Frank Wagner
Handwerkskammer Chemnitz
Handwerkskammer Chemnitz
- I. Konjunkturelle Situation im Herbst 2025
Stagnation
Die regionale Wirtschaft bleibt auf Talfahrt. Sowohl die sich verschlechternden Lagebewertungen als auch einbrechende Neuaufträge, Konsumrückgang und anhaltende Kostensteigerungen führen dazu, dass die Erwartungen sich erneut verschlechtern.Der gemeinsame Geschäftsklimaindex von HWK und IHK, der gleichrangig sowohl die Einschätzungen zur aktuellen Lage als auch zu den Geschäftserwartungen abbildet, sinkt nach einem schwachen Frühjahr weiter leicht auf aktuell 93 Punkte. Im Vorjahresvergleich zeigt sich, dass die Lagebewertungen deutlich abgesunken sind (aktuell 4 Punkte), sich die Erwartungen aber um 5 Zähler verbessert haben. Die Prognosen fallen demnach etwas besser aus als im Vorjahr, aber die pessimistischen Stimmen überwiegen weiterhin deutlich. Keiner der befragten Wirtschaftszweige (IHK und Handwerk) weist einen positiven Prognosesaldo auf. Die Unternehmen und Handwerksbetriebe sehen sich einer Vielzahl von Herausforderungen (Nachfrage, Kostendruck, etc.) gegenüber, die sich deutlich in den Erwartungen für die kommenden Monate niederschlagen.Dies sind die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK und HWK Chemnitz, an der sich rund 1.240 Unternehmen mit mehr als 27.200 Mitarbeitern aus Industrie, Bau, Handwerk (ca. 5.200 MA), Dienstleistungsgewerbe, Handel, Gastronomie und Tourismus und Güterverkehr beteiligten.Die Lagebewertungen der Handwerksbetriebe sind im Vergleich zum Frühjahr deutlich gestiegen, stehen jedoch ebenfalls stark pessimistischen Erwartungen gegenüber. Dadurch steigt der HWK-Geschäftsklimaindex im Vergleich zum Frühjahr nur gering auf 101 Punkte, nachdem er in der Vorjahresumfrage noch 112 Punkte betragen hatte.Der IHK-Geschäftsklimaindex bleibt im Vergleich zur Vorumfrage nahezu unverändert bei 90 Punkten. Damit tritt der Index seit zwei
Jahren auf der Stelle.
Geschäftsklimaindex der Industrie- und Handelskammer (IHK) Chemnitz und der Handwerkskammer (HWK) Chemnitz
- II. Geschäftslage und Erwartungen
Lageeinschätzungen
Die Lagebewertungen der IHK-Unternehmen bleiben im Vergleich zur Vorumfrage stabil bei minus einem Punkt. Die positiven und negativen Lagebewertungen halten sich mit 27 und 28 % nahezu die Waage. In der Bauwirtschaft, bei den Dienstleistern und in der Tourismusbranche überwiegen die positiven Bewertungen.Geringere Nachfrage, wirtschaftliche Unsicherheiten und hohe Preise bestimmen den Alltag vieler Unternehmen. Zudem zeigt sich in vielen Branchen die Abhängigkeit von der konjunkturellen Lage des Verarbeitenden Gewerbes, das tief in der Krise steckt. Hier spielen Wettbewerbsnachteile durch hohe Arbeits-, Energie- und Materialkosten eine entscheidende Rolle, die der exportorientierten Branche schwer zusetzen.Im Handwerk ist das Lagebarometer auf 18 Punkte gesunken, nachdem es im Herbst 2024 noch 37 betragen hatte. Dieser Rückgang spiegelt auch den rückläufigen Auftragsbestand in den meisten Betrieben wider. Im Vorjahr gaben noch 63 Prozent der Betriebe einen Auslastungsgrad von 80 Prozent und mehr an. Aktuell tun dies nur noch 52 Prozent.
Geschäftserwartungen
Die Erholung der sächsischen wie der deutschen Wirtschaft hängt von den Weichenstellungen der Wirtschafts- und Finanzpolitik ab. Sollte sich der wirtschaftspolitische Stillstand fortsetzen, drohen weitere Jahre der wirtschaftlichen Lähmung und eine Erosion des Unternehmensstandorts.Negative Prognosen überwiegen in allen IHK-Branchen. Außer im Einzelhandel verschlechtert sich der Erwartungssaldo in allen Branchen – am deutlichsten im Baugewerbe (aktuell – 19 Punkte) und im Verkehrsgewerbe (-42).Im Handwerk sind die Erwartungen durchwachsen, haben sich aber wiederholt negativ zur Vorjahresumfrage entwickelt. Noch 79 Prozent gehen von einer gleichbleibenden oder besseren Entwicklung aus, im Vorjahr waren das noch 83 Prozent.
- III. Investitionen und Personalplanungen
Die konjunkturelle Krise ist auf dem Arbeitsmarkt angekommen und verfestigt den seit Beginn der Coronapandemie bestehenden Investitionsstau. Insbesondere Industriearbeitsplätze wurden abgebaut.Die Sondervermögen haben bisher nur einen fiskalischen Effekt gebracht, die realen Strukturdefizite des Standorts aber außer Acht gelassen.Kostensteigerungen sowie unsichere Perspektiven führen dazu, dass die Investitionsflaute weiter anhält: jeder zweite IHK-Betrieb und vier von zehn Handwerksbetrieben planen für die kommenden Monate sinkende oder gar keine Investitionen. Ähnliches gilt für die Beschäftigungsplanung: 24 Prozent der IHK-Betriebe rechnen angesichts unsicherer wirtschaftlicher Perspektiven und fehlender geeigneter Bewerber für das kommende Jahr mit rückläufigen Belegschaften. Dies gilt auch für jeden zehnten Handwerksbetrieb. Besonders Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe, dem Verkehrsbereich, und dem Handel rechnen zu einem erheblichen Teil mit Personalkürzungen.
Investitionsplanungen
Der Investitionsstau bleibt bestehen. 46 % der IHK-Unternehmen planen rückläufige oder gar keine Investitionen. Drei Viertel investieren in Ersatzbeschaffungen. Für ein Drittel spielen Kosteneinsparungen durch Rationalisierung eine Rolle. Nur wenige Unternehmen planen Ausgaben für kapazitätssteigernde Maßnahmen. Auch Investitionen in den Umweltschutz sind weiter rückläufig.Im Handwerk sinken die Investitionsplanungen im Saldo auf -36 %. Mehr als die Hälfte (53 %) der Handwerksbetriebe planen dennoch zumindest Ersatzbeschaffungen.
Personalplanungen
Die Konjunkturkrise ist auf dem Arbeitsmarkt angekommen. Fast ein Drittel der befragten IHK-Unternehmen berichten für die letzten zwölf Monate von rückläufigen Beschäftigtenzahlen. Der Beschäftigungssaldo ist in allen Branchen negativ. Besonders in der Industrie, im Handel und in der Verkehrsbranche wurde Personal abgebaut.Die Handwerksbetriebe haben ihre Beschäftigtenzahl stabil halten können. Allerdings variieren die Erwartungen stark: In verbrauchernahen Zweigen wie Nahrungsmittel (20 % positiv) oder Gesundheit (22 % positiv) gibt es Zuwächse, während in Kunsthandwerk (15 % positiv / 24 % negativ) und Bauhaupt (2 % positiv / 31 % negativ) Rückgänge drohen, bedingt durch Fachkräftemangel und Inflation.Der Fachkräftemangel tritt entsprechend als Geschäftsrisiko in den Hintergrund. Mit 40 Prozent der Nennungen rangiert er im Risikoranking nur noch auf Platz 5. 45 % der Unternehmen berichten, aktuell keinen zusätzlichen Personalbedarf zu haben. Ein Viertel rechnet mit weiter sinkenden Beschäftigtenzahlen.
- IV. Handwerk – Geschäftslage der Gewerbegruppen
Die Lageeinschätzungen der Betriebe gehen im Vorjahresvergleich (VJ) auf breiter Front zurück. 36 Prozent der Handwerksbetriebe bewerten ihre Lage als gut und 48 Prozent als befriedigend. Zum Vorjahr ist dies ein deutlicher Rückgang. Damals gaben noch mehr als die Hälfte eine gute Geschäftslage an (51%) und 37 Prozent eine nur befriedigende Situation. Nur die Handwerke für den gewerblichen Bedarf geben bessere Bewertungen als im Vorjahr ab. Alle anderen Gruppen sind im Vorjahresvergleich deutlich rückläufig. Besonders deutlich ist der Abschwung in den Gewerken der Bauhaupt- und Ausbaugewerbe erkennbar.Die Lageeinschätzungen im Saldo aus positiven und negativen Bewertungen im Bauhauptgewerbe fielen von 28 im Vorjahr auf 13. Im Ausbaugewerbe ging der Saldowert von 50 auf 13 zurück. Besonders stark hat es die Betriebe mit personenbezogenen Dienstleistungen getroffen. Hier wirken sich Kostensteigerungen (z. B. Verkaufspreise mit 31 % positiv, aber Erwartungen bei 45 % steigend) und Sparneigung der Verbraucher aus, was zu Umsatzrückgängen führt (16 % positiv vs. 9 % Vorjahr), ähnlich wie in den Nahrungsmittelgewerben (Rückgang um 14 Punkte durch Inflation). Hier kam es zu deutlichen Rückgängen der Lagebewertungen im Saldo von 48 im Vorjahr zu nun 30.Noch nicht durchgeschlagen haben sich die Lageeinschätzungen auf die Auslastung der Betriebe. Die durchschnittliche Auslastung liegt wie im Vorjahr bei nur noch gut neun Wochen.Lichtblick der aktuellen Entwicklung ist die um 8,6 Prozent auf 2.194 gestiegene Zahl geschlossener Ausbildungsverträge.
- V. IHK-Branchen im Überblick
Industrie: Branche in der Krise
Der Lageindex des Verarbeitenden Gewerbes ist leicht auf -12 Saldopunkte gestiegen, bleibt jedoch weiterhin deutlich im negativen Bereich. Die Auftragslage bleibt schwach; lediglich 27 % der Unternehmen berichten von einer Kapazitätsauslastung von mehr als 85 %. Rückläufige Umsätze schlagen sich in entsprechend niedrigeren Erträgen nieder.Die Beschäftigtenzahlen im Industriebereich gehen weiter zurück. Die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturbefragung bestätigen die Daten der Bundesagentur für Arbeit, die für Sachsen seit Juli 2024 einen Verlust von nahezu 10.000 Industriearbeitsplätzen verzeichnet. Im Kammerbezirk Chemnitz meldet rund ein Drittel der Industrieunternehmen einen Personalabbau.Das Ranking der zentralen Geschäftsrisiken hat sich deutlich verschoben. Die Bedeutung des Fachkräftemangels hat seit Herbst 2018 stark abgenommen und liegt mittlerweile nur noch etwa bei der Hälfte der damaligen Nennungen. Gleichzeitig sind die Inlandsnachfrage (77 % der Nennungen) und die Arbeitskosten (76 %) stark angestiegen und stellen inzwischen die beiden am häufigsten genannten Risiken dar.Hohe Arbeitskosten sowie steigende Energie- und Rohstoffpreise belasten die Wettbewerbsfähigkeit zunehmend – insbesondere im internationalen Vergleich. Weder die Auftragseingänge aus dem Inland noch aus dem Ausland lassen auf eine spürbare Verbesserung schließen. Entsprechend verhalten sind die Geschäftserwartungen für die kommenden zwölf Monate: Nur 14 % der Unternehmen blicken optimistisch in die Zukunft. Zwar fällt der Erwartungssaldo im Vergleich zum Vorjahr höher aus, bleibt mit -13 Saldopunkten jedoch klar negativ. Zudem rechnet ein Drittel der Unternehmen mit einer weiteren Verschlechterung der Exportgeschäfte.Verkehr und Logistik: Anhaltend schwierige Lage
Die Geschäftslage in der Verkehrsbranche hat sich leicht auf einen Saldo von -15 Punkten verbessert, bleibt jedoch weiterhin angespannt. Der Anteil der Unternehmen, die ihre Lage als schlecht bewerten, ist nach wie vor hoch. Nahezu die Hälfte der Befragten berichtet von Umsatzrückgängen, wobei insbesondere Gütertransportbetriebe stark betroffen sind. Dies unterstreicht die erhebliche Abhängigkeit der Branche von der konjunkturellen Entwicklung in Industrie, Baugewerbe und Handel.Arbeitskosten und Kraftstoffpreise gelten mit 82 % bzw. 84 % Nennungen als die wichtigsten Geschäftsrisiken. Die Branche steht seit langem unter massivem Kostendruck, was in den vergangenen Jahren zu einem Personalabbau führte. Das Durchschnittsalter des Fahrpersonals ist hoch, während gleichzeitig durch die Verkehrswende und das angestrebte Wachstum im öffentlichen Nahverkehr mehr Personal benötigt wird. Die Personalerwartungen sind mit einem Saldo von -38 Punkten stark negativ: 40 % der Unternehmen rechnen in den nächsten zwölf Monaten mit rückläufigen Beschäftigtenzahlen. Der Prognosesaldo von -42 Punkten markiert den Tiefpunkt im Branchenvergleich. Etwa die Hälfte der Unternehmen erwartet aufgrund geringer Auftragszahlen (Saldo: -50) weitere Umsatzrückgänge.Bauindustrie: Saisonale Erholung, anhaltende Probleme
Die Lage in der Baubranche bleibt weiterhin angespannt. Im Vergleich zum Frühjahr haben sich die Geschäftserwartungen saisonbedingt leicht verbessert und liegen aktuell bei einem Saldowert von 12 Punkten. Im Vorjahresvergleich hat sich dieser Wert jedoch halbiert. Die Kapazitäten sind inzwischen besser ausgelastet, und auch der Umsatzsaldo zeigt eine leichte Erholung. Dennoch berichten weiterhin 47 % der Bauunternehmen von gesunkenen Umsätzen, während nur 17 % Umsatzsteigerungen verzeichnen.Die Wirkung des Sondervermögens bleibt bislang unsicher. Aufgrund gleichzeitig stattfindender Einsparungen in anderen Bereichen sind die Erwartungen an das Sondervermögen verhalten. Strukturelle Herausforderungen wie hohe Arbeits-, Energie- und Rohstoffkosten, bürokratische Hürden sowie Fachkräftemangel bestehen weiterhin und werden durch fiskalische Effekte der Neuverschuldung lediglich überdeckt. Großprojekte in der Infrastruktur steigern die Nachfrage nach Baumaterialien und Arbeitskräften, was angesichts begrenzter Kapazitäten zu weiteren Preissteigerungen führen kann.Arbeitskosten gelten mit 58 % als das größte Geschäftsrisiko für die Bauunternehmen. Entsprechend berichten rund 20 % der Unternehmen von sinkenden Beschäftigtenzahlen. Für die kommenden zwölf Monate rechnet ein weiteres Viertel mit weiteren Rückgängen bei den Beschäftigten.Die Umsatzerwartungen bleiben verhalten: Nur etwa jeder zehnte Betrieb erwartet eine Umsatzsteigerung. Der Prognosesaldo ist nach einem kurzen Anstieg im Frühjahr wieder in den negativen Bereich auf -19 Punkte gefallen.Dienstleistungsgewerbe: Schwächezeichen
Die Dienstleistungsbranche verzeichnet mit einem Geschäftslagesaldo von 19 Punkten erneut den höchsten Wert unter den Branchen, reagiert jedoch ebenfalls auf die konjunkturelle Schwäche, insbesondere in der Industrie, sowie auf die erhöhte Sparneigung der Haushalte. Im Vergleich zur Vorjahresumfrage fällt der Saldowert um 10 Punkte. Inzwischen beurteilt jeder fünfte Dienstleister seine Geschäftslage als schlecht. Besonders unternehmensnahe Dienstleister berichten von rückläufigen Umsätzen.Auch die Erwartungen für die kommenden zwölf Monate sind verhalten. Nur rund jeder sechste Unternehmer geht von einer Verbesserung der Geschäftslage aus. Der Anteil derjenigen, die steigende Umsätze erwarten, und derer, die weitere Umsatzrückgänge befürchten, ist nahezu ausgeglichen. Die Inlandsnachfrage wird dabei als das am häufigsten genannte Geschäftsrisiko genannt.
Erste negative Auswirkungen der konjunkturellen Schwäche zeigen sich auch bezüglich der Beschäftigtenzahlen: Ein Viertel der Dienstleister berichtet von rückläufigen Belegschaften. Mit einem Prognosesaldo von -2 Punkten sind in naher Zukunft kaum Beschäftigungseffekte zu erwarten. Mit 70 % überwiegt der Anteil der Unternehmen, die mit stabilen Beschäftigtenzahlen rechnen.Handel: Konsumrückhaltung und Konjunkturschwäche
Der schwächelnde Arbeitsmarkt und die allgemeine konjunkturelle Verunsicherung führen einerseits zu einer verminderten Kaufkraft und andererseits zu einer erhöhten Sparneigung der Verbraucher. Der Onlinehandel wächst zwar weniger dynamisch als in den Boomjahren der Corona-Pandemie, entwickelt sich aber weiterhin stetig. In der Summe führt diese Situation zu einem schwierigen Umfeld für den stationären Einzelhandel. Dieser verzeichnet gesunkene Umsätze und eine verschlechterte Ertragslage, was sich in einem deutlich negativen Geschäftslagesaldo von -26 Punkten widerspiegelt. Nur etwa jeder sechste Einzelhändler zeigt sich mit den aktuellen Geschäften zufrieden. 95 % der Befragten beschreiben das Kaufverhalten der Kunden als zurückhaltend.Der Großhandel reagiert nicht nur sensibel auf die allgemeine Konjunktur, sondern ist zudem maßgeblich von der Lage in der Industrie und im Baugewerbe abhängig. Die Schwäche dieser beiden Branchen spiegelt sich deutlich in den Stimmungslagen des Großhandels wider: Nahezu zwei Drittel der Unternehmen berichten von Umsatzrückgängen, 70 % von einer verschlechterten Ertragslage. 96 % geben ein zurückhaltendes Kaufverhalten der Kunden an. Der Geschäftslagesaldo liegt entsprechend mit -25 Punkten ebenfalls deutlich negativ.Die Prognosen für die kommenden zwölf Monate sind sowohl im Einzel- als auch im Großhandel verhalten. Ohne eine konjunkturelle Trendwende sind Verbesserungen wenig wahrscheinlich. Der Prognosesaldo im Einzelhandel hat sich im Vergleich zur Vorumfrage zwar leicht verbessert, bleibt mit -32 Punkten aber weiterhin negativ. Im Großhandel nehmen die Erwartungen nach einem kurzen Aufhellungstrend zu Jahresbeginn wieder ab und liegen aktuell bei -30 Punkten. - VI. Umfrageergebnisse nach IHK-Branchen
- VII. Umfrageergebnisse nach Handwerkszweigen
- VIII. Ausgewählte Statistiken zum Kammerbezirk Chemnitz
Herausgeber:
Industrie- und Handelskammer Chemnitz
Straße der Nationen 25
09111 Chemnitz
www. ihk.de/chemnitz
Handwerkskammer Chemnitz
Limbacher Straße 195
09116 Chemnitz
www.hwk-chemnitz.de
Industrie- und Handelskammer Chemnitz
Straße der Nationen 25
09111 Chemnitz
www. ihk.de/chemnitz
Handwerkskammer Chemnitz
Limbacher Straße 195
09116 Chemnitz
www.hwk-chemnitz.de
Den Konjunkturbericht Herbst 2025 können Sie über nachfolgendem Link als Datei downloaden:
- Konjunkturbericht (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 1052 KB)der Industrie-und Handelskammer Chemnitz sowie der Handwerkskammer Chemnitz