7. Bildung und Wissenschaft zum Motor der Standortentwicklung machen

Grundlage für die Entwicklung des Wirtschaftsstandortes sind hoch qualifizierte Fachkräfte. Der Schlüssel für deren Qualifizierung ist die Bildung und zwar auf allen Ebenen. Die Bildungsverantwortlichen aus Politik und Wirtschaft sind gefordert, gute Rahmenbedingungen für eine zukunftsweisende Bildung zu setzen. Es müssen ausreichend Ressourcen in die schulische Bildung fließen, also in die Infrastruktur, die Ausstattung, und Versorgung mit Lehrkräften der Schulen. Die Wirtschaft muss ihre Ausbildungsangebote den sich ändernden Bedarfen der künftigen Fachkräfte anpassen und Karrierewege aufzeigen. Die Weiterbildung als Treibriemen kontinuierlicher lebensbegleitender Qualifizierung muss eine zentrale Rolle im Zusammenspiel der Bildungsanstrengungen bekommen. Und die Wissenschaft muss gestärkt werden mit der Universität Bremen, der Jacobs University Bremen (JUB) und den Hochschulen.
  • Entscheidend ist eine hinreichende Ressourcenausstattung der Schulen, verbunden mit einer regelmäßigen und strukturierten Schulentwicklung. Neben dem notwendigen Ressourcenumfang ist eine gezielte Steuerung der vorhandenen Ressourcen mit Hilfe von Standards und Qualitätsmanagement wichtig.
  • Die Wertschätzung beruflicher Bildung, insbesondere der international als vorbildlich angesehenen dualen beruflichen Ausbildung, muss deutlich erhöht werden. Dafür notwendig ist eine weiterhin hohe Qualität beruflicher Bildung, wozu eine Konzentration von Berufsschulstandorten und Schaffung moderner Kompetenzzentren mit integrierten Weiterbildungsangeboten – auch in Form von Neubauten – beitragen kann.
  • Die viel zu stark ausgeprägte Abhängigkeit des Bildungserfolgs vom jeweiligen Elternhaus muss aufgebrochen werden, um die Chancen aller jungen Menschen zu erhöhen.
  • Gezielte berufliche Weiterbildungen können einen hohen (betrieblichen) Nutzen haben. Dabei ist wichtig, die Verzahnung und Durchlässigkeit der Weiterbildung noch stärker in Richtung der beruflichen und der akademischen Bildung auszubauen.
  • Die infrastrukturelle Ausstattung der Hochschulen in Bremen und Bremerhaven sollte allgemein verbessert werden und die Universität Bremen im Hinblick auf das Ziel der Wiedergewinnung des Exzellenzstatus ab dem Jahr 2026 kontinuierlich und ausreichend finanziell unterstützt werden.
  • Die wichtige Funktion der international ausgerichteten Jacobs University Bremen als Elitehochschule muss im Fokus bleiben.
  • Die Forschungsschwerpunkte der Hochschulen und Universitäten müssen intensiver auf die Innovationserfordernisse der ansässigen Branchen ausgerichtet werden, ohne in die Wissenschaftsfreiheit einzugreifen. Ein systematischer Ausbau der Forschungskompetenz erhöht das Kooperationspotenzial und schafft zugleich die Basis für die Exzellenz von wissenschaftlichen Leuchttürmen.
  • Die intensive Vernetzung und Zusammenarbeit von regionaler Wissenschaft mit Unternehmen (z.B. in Innovation Hubs, Innovationswerkstätten und -foren) verbessert das Innovationsklima in Bremen und sorgt für gesellschaftlichen Fortschritt. Der Wissenstransfer sollte allgemein gestärkt werden. Ein Aktionsprogramm für nichttechnische Innovationen sollte gestartet werden.
  • Auch die Wissenschaftspolitik muss stärker auf die Gesamtanliegen des Standortes ausgerichtet werden. Da das dritte Hochschulreformgesetz negative Konsequenzen für die Drittmittelforschung hat, muss es zurückgenommen werden.
Ausführliche Informationen finden Sie in unserer Broschüre "Perspektive Bremen-Bremerhaven 2030" (PDF) (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 10196 KB).