Ausreichende Wasserstoffmengen ab dem Jahr 2030
Laut einer Studie von Frontier Economics, die vom Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) in Auftrag gegeben wurde, würde Deutschland bereits 2030 über eine ausreichende Menge an CO2-armem oder sogar klimaneutralem Wasserstoff verfügen.
Während die Nachfrageprognosen in den Bereichen Industrie, Fahrzeuge und Gebäude laut dem Nationalen Wasserstoffrat in diesem Zeitraum einen Bedarf von bis zu 110 Mrd. kWh vorsehen, geht die Studie von einer Wasserstoffproduktion von 290 Mrd. kWh bis 2030 aus, wobei 60% davon auf heimischen und aus der EU importierten grünen Wasserstoff entfallen. Bis 2045 könnte die europäische Produktion 850 Mrd. kWh erreichen und unter Berücksichtigung der Importe aus Drittländern auf 2000 Mrd. kWh ansteigen. Diese Prognosen entsprechen weitgehend dem Energiebedarf des klimaneutralen Deutschlands. Entscheidend für die zukünftige Verfügbarkeit bestimmter Verfahren (wie z. B. bei türkisem oder blauem Wasserstoff) ist jedoch weniger die technische Reife als vielmehr der politische Wille.
Der Hochlauf der Wasserstoffproduktion könnte auch einen erheblichen Preisrückgang implizieren. Laut der Studie könnten die langfristigen Herstellungskosten von grünem Wasserstoff von aktuell 25 bis 30 Cent/kWh auf fünf bis sieben Cent im Durchschnitt im Jahr 2045 sinken. Der DVGW fordert daher die Politik auf, offen und neutral gegenüber verschiedenen klimafreundlichen Gas- und Energiequellen zu sein, insbesondere im Hinblick auf blauen Wasserstoff und Biogas als Übergangslösungen.
Quelle: DIHK
Stand: 08.03.2022