Jahresbeginn 2024: Wirtschaft kommt noch nicht in Schwung
Die Wirtschaft in der Region Bodensee-Oberschwaben verharrt im Krisenmodus und kann im Abschwung kaum Boden gutmachen. Die Wirtschaftspolitik in Deutschland ist nach Einschätzung vieler Unternehmen dabei mehr Risiko als Hilfe. Bei den Exporterwartungen gibt es kleine Lichtblicke.
Die Wirtschaft tritt im Abschwung auf der Stelle, denn die Beurteilung der Geschäftslage bleibt seit Herbst 2023 unverändert: 39 Prozent der Unternehmen sehen sich in einer guten Geschäftslage, 12 Prozent beurteilen sie als schlecht, 49 Prozent sind zufrieden.
Die Umsätze in den vergangenen Monaten haben weiter nachgegeben. Dementsprechend bleibt die Nachfrage aus dem Inland zweitgrößtes Risiko für die weitere Geschäftsentwicklung aller Branchen. Immerhin scheint der Auftragseingang − nach herben Rückgängen im vergangenen Jahr − aktuell die Talsohle erreicht zu haben. Einen gewissen Lichtblick gibt es bei den Exporterwartungen, die wieder etwas besser ausfallen.
Die TOP-3-Risiken für die Geschäftsentwicklung haben sich nicht verändert. Fachkräftemangel, Inlandsnachfrage und die Energiepreise bleiben dauerhafte Herausforderung und Kostenbelastung. Dass die Unternehmen in dieser Situation mit den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen unzufrieden sind, zeigt sich daran, dass aktuell 40 Prozent der Betriebe die Wirtschaftspolitik als Risiko für die eigene Geschäftsentwicklung einschätzen; das sind deutlich mehr als in den Vorumfragen.
Bei den Erwartungen für die Geschäftsentwicklung hat die Zahl der Optimisten auf 19 Prozent zugenommen, das ist ein positives zartes Pflänzchen. Allerdings übersteigt die Zahl der Pessimisten derzeit noch die der Optimisten. Das Investitionsklima kühlt weiter ab, ein Drittel der Unternehmen senkt die eigenen Investitionspläne, jedes zehnte will in den nächsten Monaten nicht investieren. Auf die Beschäftigung wirkt sich die Krise noch glimpflich aus, aber die Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt dürfte nachlassen. Der Fachkräftemangel bleibt dennoch Risiko Nummer 1 für die Unternehmen, denn die demografische Entwicklung bleibt dramatisch, daran ändert auch eine konjunkturelle Eintrübung nichts. Die Zahl der unbesetzt gebliebenen Ausbildungsplätze in der Wirtschaft nimmt Jahr für Jahr weiter zu.
Die Grafiken zum Konjunkturbericht, sowie die politischen Forderungen des IHK-Präsidenten finden Sie in den Pressemitteilungen.