Frühjahr 2025: Konjunktur bleibt angespannt: Zollpolitik verunsichert regionale Unternehmen
Die Wirtschaft in der Region Bodensee-Oberschwaben steckt weiter im Konjunkturtief. Geopolitische Spannungen, Handelsstreitigkeiten und die US-Zollpolitik verhindern eine Aufbruchstimmung. Planungssicherheit, Stabilität und wirtschaftsfreundlichere Rahmenbedingungen sind die innenpolitischen Hoffnungen der Unternehmen.
Die Lage der regionalen Wirtschaft bleibt ernst. So hat die Beurteilung der Geschäftslage sich im Vergleich zur vorangegangenen IHK-Konjunkturumfrage zwar insgesamt leicht verbessert (als „befriedigend“ bewerten ihre Situation aktuell 51 Prozent der Unternehmen, als „gut“ 30 Prozent, als „schlecht“ 19 Prozent). Da aber weiterhin mehr Unternehmen von einem rückläufigen Auftragseingang berichten, scheint eine echte Trendwende in der Nachfrageentwicklung in nächster Zeit nicht in Sicht.
Während die Unternehmen innenpolitisch auf Rückenwind hoffen, sorgt die weltpolitische Gemengelage für große Unsicherheiten. Mit Sorge schaue man auf den 9. Juli 2025 – das Datum, an dem die Aussetzungsfrist für die meisten US-Zölle vorerst auslaufen soll. Unsichere Zollpolitik und Handelshemmnisse spiegeln sich auch in der aktuellen IHK Konjunkturumfrage wider: 43 Prozent der Unternehmen benennen dies als akutes Geschäftsrisiko, bei der IHK-Umfrage im Januar waren das noch 27 Prozent. Innerhalb der exportintensiven Industriebranche ist der Wert sogar auf 53 Prozent geklettert.
Aber es gibt auch vorsichtig positive Signale: Hinsichtlich der erwarteten Geschäftslage zeigt sich im Vergleich zur Vorumfrage eine leichte Verbesserung. 14 Prozent der Unternehmen erwarten, dass sich ihre Geschäfte in den nächsten Monaten verbessern werden, 24 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung, 62 Prozent rechnen mit einem gleichbleibenden Geschäftsfortgang. Mit einem Vertrauensvorschuss der Unternehmen
lässt sich erklären, dass das Risiko „Wirtschaftspolitik“ mit 39 Prozent deutlich geringer gewertet wird als in der IHK-Umfrage vor der Bundestagswahl, damals waren es 52 Prozent. Auch die Arbeitskosten belasten die Unternehmen. Sowohl die Unternehmensinvestitionen als auch die Beschäftigungspläne fallen zurückhaltend aus.
lässt sich erklären, dass das Risiko „Wirtschaftspolitik“ mit 39 Prozent deutlich geringer gewertet wird als in der IHK-Umfrage vor der Bundestagswahl, damals waren es 52 Prozent. Auch die Arbeitskosten belasten die Unternehmen. Sowohl die Unternehmensinvestitionen als auch die Beschäftigungspläne fallen zurückhaltend aus.
Die Grafiken zum Konjunkturbericht, sowie die politischen Forderungen des IHK-Präsidenten finden Sie in den Pressemitteilungen.
Weitere Informationen und detaillierte Auswertungen finden Sie im IHK Konjunkturboard Baden-Württemberg.
An der Konjunkturumfrage „Frühjahr“ haben sich 326 Unternehmen aus der Region Bodensee-Oberschwaben beteiligt. Die Befragung fand im Mai 2025 statt. Bei der IHK-Konjunkturumfrage werden Unternehmen einerseits zu ihrer aktuellen Geschäftslage und der Entwicklung von Umsatz und Ertrag in den vergangenen vier Monaten befragt. Nach den Fragen zum Ist-Zustand der Unternehmen werden Fragen zur Einschätzung über die wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden Monaten gestellt. Indikatoren für die Zukunft sind zum Beispiel die allgemeinen Erwartungen, die Auftragseingänge, die Umsatzerwartungen oder insbesondere in der Industrie die Exporterwartungen. Wichtige weitere Indikatoren für die Zukunft sind die Investitions- und Beschäftigungspläne der Unternehmen, die ebenfalls abgefragt werden.