KI ganz konkret: So kommt Künstliche Intelligenz in KMU

Ein Besuch im Technologietransferzentrum Digitale Intelligenz in Kronach-Neuses

Professor Tobias Bocklet
Die lokalen Unternehmen mit praxisnahem, digitalem Zukunftswissen zu versorgen, das ist die Aufgabe des Technologietransferzentrums in Kronach. Mit dem TTZ wird der Lucas-Cranach-Campus zum Knotenpunkt für Künstliche Intelligenz, der den Wissenstransfer in die Region sicherstellt. Angewandte Forschungsprojekte für und mit lokalen Unternehmen sowie Weiterbildungsangebote zu den Themen Digitalisierung, Automatisierung und Künstlicher Intelligenz finden hier einen Platz.

Wie bringt man KI in KMU? An dieser Schnittstelle steht das Technologietransferzentrummit dem Schwerpunkt Künstliche Intelligenz in Kronach-Neuses, eine Kooperation zwischen Technischer Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm und dem Lucas-Cranach-Campus in Kronach. „Wir unterstutzen die Firmen vor Ort beim angewandten KI-Wissenstransfer“, sagt Professor Tobias Bocklet, der die wissenschaftliche Leitung des Zentrums innehat. Das „Buzzword“ KI sei in der Regel gleichbedeutend mit Methoden des maschinellen Lernens, erklärt Bocklet, und für diese sind Daten das A und O. Qualitativ hochwertige Daten in ausreichender Menge seien die Grundlage für KI-Systeme, doch die Datenaufzeichnung könne langwierig und kostspielig sein – gerade für KMU. „Hier liegt unter anderem unser Fokus: Wir versuchen Algorithmen so aufzubauen, dass sie mit möglichst wenig oder künstlich erzeugten Daten auskommen.“ So soll KI auch für kleine und mittlere Unternehmen greifbar werden.

„Mit unserer Expertise besuchen wir die Firmen, schauen uns vor Ort an, welche Daten vorhanden sind oder aufgezeichnet werden können, und versuchen diese mit Methoden der Künstlichen Intelligenz auszuwerten, um die Firmen so zu unterstützen. Das sind meist firmen- oder branchenspezifische Speziallösungen, so etwas gibt es nicht von der Stange. So entstehen letztlich bei jedem Unternehmen kleine Prototypen“, erklärt Bocklet. Vor allem mit Unternehmen aus dem Raum Kronach sind so zuletzt mehrere Projekte entstanden. Der Einsatz von KI sei dabei kein Selbstzweck, sondern stets eine Kosten-Nutzen-Abwägung. Potenziale gebe es jedoch fast überall: „Salopp gesagt: Wenn ich sogar in einem Bäckereibetrieb Einsatzmöglichkeiten für Künstliche Intelligenz finde, dann wahrscheinlich überall“, so Professor Bocklet. In einer Bäckerei war es nämlich möglich, mittels KI und Bilderkennung die Rückläufer aus verschiedenen Filialen zu erkennen und somit passgenauer zu produzieren. Die KI vermochte sogar die unterschiedlichen Semmel-Sorten zu unterscheiden.
Praxisbeispiele zum Einsatz von KI:
Predictive Maintenance: Bandschleifmaschine
Prediction: Herstellungskosten Flüssigkeitsverteiler
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