International

Informativ: Die Studie „Ausländische und auslandsaktive Unternehmen”

In einer globalisierten Wirtschaft sind stabile Lieferketten für Unternehmen von entscheidender Bedeutung und ein wichtiger Faktor für unternehmerischen Erfolg. Gleichzeitig sind Lieferketten anfällig für Störungen. Auslöser solcher Störungen sind beispielsweise die Auswirkungen der Pandemie, der Krieg in der Ukraine, die steigenden Energie- und Rohstoffpreise oder auch der weltweit weiterhin zunehmende Protektionismus.
Störungen in der Lieferkette können dabei erhebliche Auswirkungen auf Unternehmen haben. Insbesondere, wenn es sich bei den betroffenen Gütern um wichtige Komponenten oder Rohstoffe handelt, die für die Produktion oder den Vertrieb von Produkten oder Dienstleistungen benötigt werden. Eine ihk-analyse zeigt, dass viele Unternehmen diese Beeinträchtigungen in der betrieblichen Praxis bereits spüren. Die Unternehmen sind weiterhin durch fehlende Vormaterialien, längere Wartezeiten und höhere Kosten für Rohstoffe und Transport betroffen.
Unternehmen reagieren dabei auf Störungen in der Lieferkette mit unterschiedlichen Maßnahmen. Die am weitesten verbreitete Maßnahme ist die Weitergabe von Preissteigerungen. In der Analyse wird deutlich, dass dies insbesondere bei größeren Unternehmen der Fall ist. Kleinere Unternehmen sind häufig nicht in der Lage, Preissteigerungen direkt weiterzugeben. Sie sind in diesem Punkt demnach von den Störungen der Lieferketten in besonderem Maße betroffen. (bei)

Zu Gast: Bei der “Innovation Nation”

Im März 2022 besuchte eine IHK-Wirtschaftsdelegation unter Leitung von IHK-Präsident Uwe Goebel und IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf Israel. Die 13 Teilnehmenden aus Wirtschaft und Wissenschaft konnten dabei einen Einblick in den israelischen Markt gewinnen und Kontakte vor Ort knüpfen. Am Reiseziel Tel Aviv ging es insbesondere um die Innovationskraft und technologische Entwicklung der „Innovation Nation“. Etliche Start-ups haben dort ihren Sitz, wie zum Beispiel Place Sense: Das Hightech-Unternehmen untersucht u. a. die Wanderungsbewegungen im Einzelhandel, etwa vom Supermarkt zum Discounter. Unter Einhaltung der EU-Datenschutzregeln gelingt es Place Sense dennoch, valide Daten für Standortentscheidungen aufzubereiten und aktuell zu sein.
Ein weiterer Programmpunkt war der städtisch-universitäre Inkubator City Zone in Tel Aviv: In einem abgegrenzten Quartier und mit Einverständnis der dort lebenden und arbeitenden Menschen werden dort, wie in einem Reallabor neue Technologien entwickelt und ausprobiert. Besucht wurde weiterhin der Audio- und Optikspezialist Orcam, Microsoft-Campus in Tel Aviv.
Im Oktober 2023 plant unsere IHK eine Reise in die USA. Stationen werden voraussichtlich Chicago und Charlotte sein.

Im Austausch: Beim IHK-Ländersommerabend zu Israel

Auch beim IHK-Ländersommerabend stand Israel im Mittelpunkt. In seiner Begrüßung stellte IHK-Präsident Uwe Goebel fest, dass sich auch unsere Region trotz unterschiedlicher Rahmenbedingungen an Israel orientieren kann: “Gerade im Bereich der Digitalisierung hat Israel uns vorgemacht, wie digitales Pandemiemanagement erfolgreich funktioniert. Denn so wie in Deutschland – mit Stift, Papier und Faxgerät – funktioniert es eindeutig nicht.
Gastredner Grisha Alroi-Arloser, Geschäftsführer der Deutsch-Israelischen Auslandshandelskammer in Tel Aviv hob in seiner Rede hervor, dass Israel eine der technologisch höchstentwickelten und dynamischsten Marktwirtschaften weltweit ist. Mittlerweile ist das Pro-Kopf-Einkommen fast so hoch wie in Deutschland und wird es wohl in einigen Jahren übertreffen. Den rund 80 Gästen erläuterte er die besonderen Erfolgsfaktoren des Landes: Die sechs Ks: Knappheit, Krieg, Kultur, Köpfe, Kleinheit und Kapital. Die Knappheit an Ressourcen, vor allem an Wasser, ist ein Beschleuniger für Innovationen. Die Kriege, die das Land seit seiner Gründung bestehen musste, sind zudem ein Treiber für die technologische Entwicklung, denn nur technologische Überlegenheit hat das Überleben des Staates sichergestellt. Von der typisch israelischen Kultur flacher Hierarchien und persönlicher Verbundenheit profitiert auch die Start-up-Kultur. Voraussetzung für die Dynamik ist allerdings auch, dass man hier Scheitern als konstruktive Erfahrung und nicht als Delikt begreift. Von dieser Haltung kann man auch stärker in Deutschland profitieren. (bei)

Immer digitaler: Die Arbeit in der Außenwirtschaft

Ursprungszeugnisse werden in Deutschland hoheitlich von den Industrie- und Handelskammern ausgestellt. Bei der IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim waren das im Jahr 2022 über 22.000 Dokumente. Inzwischen werden über 80 Prozent der Ursprungszeugnisse online beantragt und bearbeitet. Einen besonderen Schub hat dem „Elektronischen Ursprungszeugnis“ der Relaunch mit der Umstellung auf eine neue internetbasierte Plattform gebracht. Die früher notwendigen Signaturkarten und Kartenlesegeräte werden nicht mehr benötigt. Das Verfahren ist damit noch effizienter und kostengünstiger geworden.
In diesem Jahr wird die Digitalisierung auch bei einem weiteren wichtigen Zolldokument Einzug halten: dem Carnet A.T.A. Dieses Zollpassierscheinheft wird bei der vorübergehenden Ausfuhr von Berufsausrüstung, Messegütern und Warenmustern verwendet. Der große Vorteil dieses Verfahrens ist, dass keine weiteren Zollpapiere erforderlich sind und vor allem keine Sicherheitsleistung gegenüber dem ausländischen Zoll notwendig ist.
Die webbasierte Anwendung wird das Papierverfahren im kommenden Jahr schrittweise ablösen. Ähnlich wie beim „Elektronischen Ursprungszeugnis“ werden die erforderlichen Daten vom Unternehmen online erfasst und an die IHK übermittelt. Nach Prüfung erfolgt der Ausdruck des kompletten Carnets in der IHK. Das Zollpapier kann dann vom Unternehmen abgeholt werden oder es wird per Post zugeschickt.. (bei)

Zäh: Brexit und kein Ende

Seit dem 1. Januar 2021 ist das Vereinigte Königreich nicht mehr Mitglied im EU-Binnenmarkt. Für deutsche Unternehmen haben sich dadurch im Auslandsgeschäft mit ihren britischen Geschäftspartnern zahlreiche Änderungen ergeben, wie zum Beispiel Zollanmeldungen und neue Kontrollen im grenzüberschreitenden Warenverkehr. Dadurch ist der administrative Aufwand für die notwendig gewordenen Zollformalitäten gestiegen und damit auch die Kosten. Alle Beteiligten mussten sich erst an die neuen Prozesse gewöhnen. Probleme bereiteten am Anfang die Schnittstellen zwischen den Behörden in den Häfen. In vielen Einzelberatungen unterstützt unsere IHK ihre Mitgliedsunternehmen weiterhin bei der zolltechnischen Abwicklung und bei Fragen zur Mitarbeiterentsendung und Dienstleistungserbringung. Denn mit dem Brexit sind die Niederlassungsfreiheit und der freie Dienstleistungsverkehr im Sinne der Unionsverträge entfallen. Die Erbringung von Dienstleistungen im Vereinigten Königreich ist komplizierter geworden. (bei)
Industrie- und Handelskammer Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim
Neuer Graben 38
49074 Osnabrück
Telefon: (05 41) 3 53-0
Telefax: (05 41) 3 53-1 22
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