Tourismusdialog der Destination WIESBADEN RHEINGAU

Arbeit muss viel mehr sein, als eine schöne Kulisse. Menschen streben nach Zugehörigkeit, suchen Sinn und Selbstwirksamkeit. Das war eines der Statements von Organisationsentwickler Björn Eichner (Realizing Progress). Er war einer der Impulsgeber bei der vierten Auflage des Tourismusdialogs Stadt | Land 2024 im Schlachthof Wiesbaden. Dieses Mal ging es vor allem um den Arbeits- und Fachkräftemangel, der auch die Tourismusbranche stark belastet. Das Leitmotiv der Veranstaltung lautete: „Innerer Antrieb – äußerer Erfolg: Neue Wege in der Mitarbeiterbindung und -gewinnung“.
Die Begrüßung lieferte Gerhard Schulz (Vorstand Kulturzentrum Schlachthof), der deutlich machte, wie wichtig Kulturstätten sind, auch um gesellschaftliche Themen zu verhandeln. Wiesbadens Bürgermeisterin Christiane Hinninger und Landrat Sandro Zehner eröffneten die Veranstaltung gemeinsam: „Wir wollen als Stadt und Landkreis bei dieser branchenübergreifenden Herausforderung unsere Kompetenzen einbringen, sei es mit dem Jobcenter, der Wirtschaftsförderung oder der ProJob, und planen konkrete Maßnahmen, um das Gastgewerbe oder den ÖPNV bei der schwieriger werdenden Suche nach Fachkräften zu unterstützen.“
Moderatorin Catharina Fischer (Realizing Progress) führte durch das Programm mit Vorträgen und Talkrunden. 130 Teilnehmer waren vor Ort. Am Nachmittag konnten sie zwischen einer Exkursion zum Innovations- und Kreativzentrum Altes Gericht und der Teilnahme am World Café – Workshop unter der Überschrift “Chancen durch Synergien und Zusammenarbeit in der Destination WIESBADEN RHEINGAU“ wählen.
 „Personal finden, motivieren und halten in Zeiten von Diversität und Digitalisierung“ hieß der Vortrag von Christoph Henseler (Mittelstand-Digital Zentrum Tourismus). Er skizzierte unter anderem die Entwicklung des Arbeitskräftemangels in der Tourismusbranche und beleuchtete Automatisierungsmöglichkeiten durch den Einsatz von KI und Robotern. Größere Potentiale sieht er vor allem im Backoffice Bereich, aber nicht bei der Dienstleistung am Gast.
Marcus Bittner (Personalamt Landeshauptstadt Wiesbaden) und Natalie Schmidt (Projektleitung Arbeitgeberattraktivität & Recruiting) gaben Einblicke in die Entstehung und Implementierung der Arbeitgebermarke Wiesbaden. Mit der Kampagne „Meine Stadt. Meine Möglichkeiten“ will Wiesbaden im Kampf um Talente punkten.
Dr. Bernhard Rosenberger (Rosenberger+Company) machte deutlich, dass Bewerberinnen und Bewerber im gesamten Recruitingprozess abgeholt und auch die Folgeprozesse, z.B. das Onboarding große Aufmerksamkeit verlangen. Im Recruiting kommt es nicht auf noch mehr Benefits, sondern auf Authentizität und Transparenz an.
In der Talkrunde zu “Chancen durch Nutzen von Synergien und Zusammenarbeit in der Region“ moderiert durch Catharina Fischer und Björn Eichner gab es Einschätzungen und Positionierungen von Bernhard Mosbacher (Spessart Tourismus und Marketing GmbH), Samira Gütlein-Seibel (IHK Wiesbaden), Christoph Holderrieth (Die Hofköche GmbH), Urs von Kellenbach (Motel One Wiesbaden), Gisbert J. Kern (Hotel Schloss Reinhartshausen), Birgit Knetsch (Referat für Wirtschaft und Beschäftigung).
Die Veranstaltung wurde von der Wiesbaden Congress & Marketing GmbH und der Rheingau-Taunus Kultur und Tourismus GmbH (RTKT) in Zusammenarbeit mit der IHK Wiesbaden, der DEHOGA Hessen e.V., der Rheingauer Weinwerbung GmbH, dem Rheingauer Weinbauverband, der Wirtschaftsförderung Rheingau-Taunus-Kreis und dem Zweckverband Rheingau umgesetzt.