Industrie: Nachfrage stabilisiert sich auf niedrigem Niveau
Erstmals seit drei Jahren melden wieder mehr Industrieunternehmen steigende als fallende Auftragseingänge. Sowohl im In- als auch im Ausland scheint die anhaltende Talfahrt vorerst gestoppt. Das ist erfreulich und hat zu einem Rückgang der Zahl der Betriebe mit schlecht laufenden Geschäften geführt. Aufbruchstimmung erzeugt das allein aber noch nicht. Da Nachfrageniveau ist weiterhin niedrig, die Umsätze haben sich noch nicht erholt, die Auslastung bleibt weiterhin hinter ihrem langfristigen Durchschnitt zurück, die Kosten steigen weiter. Immer noch senken mehr Industriebetriebe bei der Betrachtung ihrer aktuellen Situation den Daumen als umgekehrt.
Und mit einer kräftigen Belebung ihrer Geschäfte rechnet die regionale Industrie vorerst nicht. Zu groß sind die Risiken und Unwägbarkeiten, die eine vorausschauende Planung erschweren. Fast sechs von zehn Betrieben nennen die geopolitischen Konflikte inzwischen als Geschäftsrisiko - so viele wie noch nie. Insbesondere das Hin und Her der neuen US-amerikanischen Regierung in der internationalen Handelspolitik schürt weltweit die Verunsicherung.
Folglich ist von der Exportzuversicht bezüglich des US-Marktes vom Jahresbeginn 2025 inzwischen kaum noch etwas übriggeblieben. Mit positiven Impulsen rechnet die Industrie hingegen aus Asien und der Euro-Zone. Insgesamt reicht es jedoch nur für ein kleines Plus im erwarteten Auslandsgeschäft. Da auch eine Erholung des Inlandsabsatzes nicht absehbar ist, bleibt die Stimmung in der Industrie verhalten. Sowohl die Pläne für Inlandsinvestitionen als auch für die Beschäftigung bleiben restriktiv.