Wirtschaftspolitische Position der IHK Region Stuttgart

Internationalität der Landesmesse Stuttgart fördern

Positionen:
  • Mit der Unterstützung des Landes sollte die Landesmesse den Ausbau der Internationalisierung weiter vorantreiben. Dazu gehören Messeaktivitäten im Ausland (Outbound) jedoch vor allem das Geschäft im Heimatmarkt (Inbound). Das bestehende Messeportfolio sollte auf seine Zukunftsfähigkeit überprüft werden.
  • Die Zusammenarbeit der Messe mit der Wirtschaft bei Konzeption und Durchführung von Messen und Veranstaltungen sollte intensiviert werden.
  • Nach Meinung der Wirtschaft sollte die Stadt Stuttgart als starke Geschäftsreisedestination in den Ausbau der Veranstaltungs- und Kongresskapazitäten investieren. Es fehlt an einem zentral gelegenen, modernen Kongresszentrum. Pläne, dieses im Europaviertel anzusiedeln, sollten unterstützt werden.

Hintergrund:

Erklärtes Ziel der Messe Stuttgart ist es, Stuttgart als Messestandort Nr.1 in Zentraleuropa für High-Tech-Messen zu entwickeln. Dies erfordert dauerhaft (internationale) Leitmessen und Kongresse zu ausgesuchten High-Tech-Themen zu platzieren. Dies ist bisher nur teilweise gelungen. Nur einige Messen im aktuellen Portfolio, wie die R+T (Rollladen und Tore) oder die Blechexpo können als internationale Leitmessen bezeichnet werden. Obwohl einige gelungene neue Messethemen noch Potential besitzen, ist der Internationalisierungsgrad insgesamt noch immer zu gering.
Geschäftsreisen, insbesondere Messe- und Kongresswesen (MICE) sind wichtigster Faktor im Tourismus der Region. Wachstumspotentiale bestehen insbesondere bei ausländischen Gästen. Während die Messe Stuttgart mit Ihrem Neubau über eine gute Infrastruktur verfügt, fehlt es in Stuttgart an einem zentral gelegenen, modernen Kongresszentrum für große Veranstaltungen.
Ergänzend äußern Stimmen in der Wirtschaft die Notwendigkeit, dass die Landesmesse keine Rüstungs- und Kriegswaffenmessen durchführen sollten. Sie begründen ihre Forderung damit, dass es angesichts der weltweiten kriegerischen Auseinandersetzungen ein Hohn sei, Waffen und Waffensysteme wie beispielsweise bei der ITEC auszustellen. Die überwiegende Mehrheit der Wirtschaft lehnt diese Art der Einmischung in das operative Geschäft eines Unternehmens ab. Es seien im konkreten Beispiel keine Waffensysteme, sondern Trainings- und Simulationsoftware unter anderem auch für den Katastrophenschutz ausgestellt worden. Die Zuständigkeit für die operative Entscheidung einer ein- oder mehrmaligen Zurverfügungstellung von Flächen an externe Veranstalter liege grundsätzlich bei der Geschäftsführung der Stuttgart Messe GmbH. Sie müsse nicht vom Aufsichtsrat, in dem auch die IHK vertreten ist, kontrolliert werden. Es sei darüber hinaus auch nicht Aufgabe der IHK, in einzelne operative Entscheidungen der Geschäftsführung von Unternehmen, seien sie in öffentlicher oder privater Hand, einzugreifen.