Konjunktur Jahresbeginn 2024

Baugewerbe, Jahresbeginn 2024: Lage holt die schlechten Erwartungen ein

Die Geschäftslage der Bauwirtschaft holt die schlechten Geschäftserwartungen aus den vergangenen Konjunkturumfragen langsam ein. Der Indikator bricht von 27 Punkten im Herbst 2023 auf 0 Punkte zum Jahresbeginn 2024 ein. Die Anzahl der Unternehmen, die eine gute Geschäftslage melden, halten die Waage mit der Anzahl der Unternehmen, die sich in einer schlechten Geschäftslage befinden. Die Probleme sind unverändert: Hohe Zinsen auf Wohnbaukredite schmälern die Nachfrage beim privaten Wohnbau. Hinzukommen die hohen Energiekosten, die die Bauproduktion zusätzlich verteuern. Die Auftragsbücher leeren sich und Neugeschäfte gibt es kaum noch.
Die Tendenz im Auftragseingang sinkt nochmal deutlich im Vergleich zum Herbst 2023 ab. Der Indikator sinkt von -51 Punkten auf -57 Punkte weiter ab. Der Auftragseingang im öffentlichen Hoch- und Tiefbau kann da nur schwache Impulse liefern, genauso der gewerbliche Hochbau, aus dem bei der letzten Umfrage zumindest noch kleinere Impulse kamen. Allerdings führt die konjunkturelle Schwäche in der Industrie oder im Handel zu weniger Investitionsbereitschaft. Weshalb zum Jahresbeginn auch im gewerblichen Hochbau der Auftragseingang wieder deutlich gesunken ist. Im privaten Wohnbau könnte der Auftragseingang kaum schlechter sein. 86 Prozent der Unternehmen melden weiterhin eine fallende Tendenz im Auftragseingang.  
Wegen der schlechten Auftragslage sinkt auch die Bauproduktion von -21 Punkten auf -49 Punkte ab. Bei mehr als jedem zweiten Unternehmen ist diese fallend. Und auch die Ertragslage hat sich im Vergleich zur vorherigen Umfrage wegen hoher Baukosten nochmals verschlechtert. Der Indikator sinkt von 13 Punkten im Herbst auf -5 Punkte ab.  
Das Toprisiko der Branche bleibt, trotz schwacher Auftragslage, der Fachkräftemangel mit 74 Prozent der Nennungen. Danach kommt die Inlandsnachfrage mit 63 Prozent der Nennungen und die Energiekosten befinden sich mit 62 Prozent auf dem dritten Platz.  
Wegen der schlechten wirtschaftlichen Situation sind auch die Investitions- und Beschäftigungspläne zurückhaltend. Rund die Hälfte der Unternehmen wird in den kommenden 12 Monaten weniger investieren. Und jedes vierte Unternehmen erwartet eine fallende Beschäftigtenzahl.