Transport- und Verkehr, Jahresbeginn 2024

Verkehr und Transport, Jahresbeginn 2024: Schlechte Auftragslage und Unzufriedenheit

Eine tiefe Unzufriedenheit ist im Transport- und Verkehrsgewerbe spürbar. Die Lage hat sich nochmal deutlich verschlechtert. Die schwache Konjunktur aus der Industrie trifft die Unternehmen vor- und nachgelagert in der Wertschöpfungskette. Hinzukommen neue Auflagen und Regulierungen seitens der Politik, die für die Unternehmen neue finanzielle und bürokratische Belastungen bedeuten. Unter anderem gab es eine Verschärfung beim LKW-Mautgesetz oder die CO2-Steuer auf fossile Kraftstoffe, die wegen mangelnder Alternativen von den Unternehmen nicht umgangen werden kann. Die Unzufriedenheit bezüglich der Politik spiegelt sich auch in den Geschäftsrisiken wider: 60 Prozent der Unternehmen sehen bei den (unsicheren) politischen Rahmenbedingungen ein Risiko für die Geschäftstätigkeit. Noch nie wurde das Risiko so häufig von den Unternehmen bei der IHK-Konjunkturumfrage genannt.
Die Unsicherheit seitens der Politik und die generellen Rahmenbedingungen für den Industriestandort Baden-Württemberg wirken sich negativ auf die Investitionspläne der Logistiker aus. Circa 26 Prozent der Unternehmen möchte in den kommenden 12 Monaten mehr investieren. Jedes dritte Unternehmen wird weniger investieren. Der Indikator bleibt mit -8 Punkten auch zum Jahresbeginn 2024 deutlich im Minus.
Der Indikator der aktuellen Geschäftslage sinkt im Vergleich zum Herbst 2023 um 10 Punkte auf 7 Punkte zum Jahresbeginn 2024 ab. Im Herbst 2023 gab jedes dritte Unternehmen an, sich in einer guten Geschäftslage zu befinden. Zum Jahresbeginn 2024 ist es nur noch ungefähr jedes vierte. Wegen der schwachen Nachfrage aus der Industrie ist der Auftragseingang schon im Herbst niedrig gewesen. Zum Jahresbeginn ist der Indikator nochmal deutlich eingebrochen. Der Indikator sinkt nochmals um 13 Punkte auf –31 Punkte ab. Die niedrige Inlandsnachfrage wird von 59 Prozent als Geschäftsrisiko gesehen. Aktuell sind die Kapazitäten durchschnittlich zu 77 Prozent ausgelastet, und liegt damit unter dem 10-Jahresdurchschnitt.
Optimismus ist bei den Unternehmen für die kommenden 12 Monate nicht zu erkennen. Der Indikator der Erwartungen sinkt weiter von -24 auf -27 Punkte ab. Nur noch 12 Prozent der Unternehmen erwarten bessere Geschäfte, im Herbst waren es 14 Prozent. Jedes zweite Unternehmen erwartet gleichbleibende und 38 Prozent erwarten schlechtere Geschäfte.
Der Fachkräftemangel (72 Prozent) bleibt neben den Energiekosten (73 Prozent) das meistgenannte Risiko der Branche. Vor allem Lkw-Fahrer werden vergeblich versucht. Auch hier verhindern bürokratische Hürden den Zuwachs an Arbeitskräften aus dem Ausland. Der Indikator der erwarteten Beschäftigung sinkt angebotsbedingt von -8 Punkten auf -18 Punkte zum Jahresbeginn 2024 ab.