Die Lage ist gedrückt
Das Verkehrsgewerbe in Baden-Württemberg verliert im Frühsommer 2025 erneut an Dynamik. Die schwache Industriekonjunktur wirkt sich spürbar auf die Branche aus, da sie eng in die vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsketten eingebunden ist. Besonders betroffen ist der Binnenverkehr: Fast jedes dritte Unternehmen meldet eine rückläufige Auftragstendenz im Inland. Nach einem kurzen Aufschwung zu Jahresbeginn 2025, als der Lageindikator auf +12 Punkte stieg, folgt im Frühsommer ein deutlicher Rückschlag – der Indikator verliert 9 Punkte. Nur noch jedes fünfte Verkehrsunternehmen befindet sich in einer guten wirtschaftlichen Lage, was einem Rückgang von 7 Prozentpunkten entspricht. Rund 64 Prozent der Betriebe bewerten ihre Lage als befriedigend, während 17 Prozent eine Verschlechterung feststellen.
Die schwache Auftragslage macht die Inlandsnachfrage zum meistgenannten Geschäftsrisiko im Verkehrsgewerbe. Im Frühsommer 2025 sehen 60 Prozent der Unternehmen hierin eine zentrale Herausforderung. An zweiter Stelle folgt der Fachkräftemangel, der angesichts der konjunkturellen Schwäche etwas in den Hintergrund gerückt ist. Dennoch betrachten ihn 56 Prozent der Unternehmen weiterhin als Risiko – rund 14 Prozentpunkte weniger als im langfristigen Durchschnitt.
Die Beschäftigungserwartungen bleiben verhalten: Nur 14 Prozent der Betriebe rechnen mit einem Beschäftigungszuwachs, während 28 Prozent von einem Rückgang der Mitarbeiterzahl ausgehen.
Auch die Geschäftserwartungen für die kommenden zwölf Monate sind gedämpft. Lediglich 12 Prozent der Unternehmen erwarten eine Verbesserung, 62 Prozent gehen von einer stabilen Entwicklung aus, und 27 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung der Geschäftstätigkeit.
Ein Lichtblick zeigt sich bei den Inlandsinvestitionen: Trotz der konjunkturellen Schwäche planen rund 31 Prozent der investierenden Unternehmen, ihre Investitionen in den kommenden zwölf Monaten zu erhöhen – ein Anstieg um 6 Prozentpunkte gegenüber dem Jahresbeginn 2025.