Die Lage bleibt gedämpft

Für die Unternehmen des Verkehrsgewerbes in Baden-Württemberg gibt es einen weiteren Rückschlag. Die schwache konjunkturelle Lage der Industrie wirkt sich deutlich entlang der gesamten Wertschöpfungsketten aus – sowohl vor- als auch nachgelagert. Die Aufträge bleiben vielerorts aus. Rund 32 Prozent der Betriebe berichten von einem rückläufigen Auftragseingang im Binnenverkehr. Entsprechend sehen 57 Prozent der Unternehmen die schwache Inlandsnachfrage als erhebliches Geschäftsrisiko. Auch die schwache Exportwirtschaft hinterlässt Spuren: Nur noch 7 Prozent der Unternehmen verzeichnen einen gestiegenen Auftragseingang im grenzüberschreitenden Verkehr – ein Rückgang um 11 Prozentpunkte gegenüber dem Frühsommer.
Der Indikator für die aktuelle Geschäftslage im Verkehrsgewerbe sinkt im Herbst 2025 leicht von 3 Punkten im Frühsommer auf 2 Punkte. Die Stimmung bleibt damit verhalten: Rund 22 Prozent der Unternehmen bewerten ihre Lage als gut, 58 Prozent als befriedigend und 20 Prozent als schlecht – ein Anstieg um drei Prozentpunkte gegenüber dem Frühsommer.
Der schwache Auftragseingang schlägt sich auch in den Erträgen nieder. Nur 17 Prozent der Betriebe beurteilen ihre Ertragslage als gut, während jedes vierte Unternehmen sie als schlecht einstuft. Diese Entwicklung verdeutlicht die anhaltende Belastung durch die schwache Nachfrage.
Auch die Geschäftserwartungen bleiben gedämpft. Positive Impulse aus der Industrie oder dem Baugewerbe werden in den kommenden zwölf Monaten nicht erwartet. Lediglich 11 Prozent der Unternehmen rechnen mit einer Verbesserung ihrer Geschäfte, während 22 Prozent eine Verschlechterung prognostizieren. Der Erwartungsindikator steigt damit leicht von –15 auf –11 Punkte, bleibt aber klar im negativen Bereich.
Das größte Risiko für die Branche bleibt der Mangel an Lkw-Fahrern: Trotz der schwachen Konjunktur sehen 63 Prozent der Unternehmen hierin ein erhebliches wirtschaftliches Risiko für die kommenden Monate. Die erwartete Beschäftigung entwickelt sich leicht positiv: Der Indikator steigt gegenüber dem Frühsommer um sechs Punkte auf –9 Punkte. Dennoch bleibt die Fachkräftesituation angespannt. Der Fahrermangel in Kombination mit der anhaltenden Inflation führt zu einem deutlichen Druck auf Löhne und Gehälter. Rund 63 Prozent der Betriebe sehen hierin ein Geschäftsrisiko – ein Anstieg um 13 Prozentpunkte gegenüber dem Frühsommer.
Trotz der insgesamt schwierigen Rahmenbedingungen gibt es einen Lichtblick bei den Investitionen: Etwa 36 Prozent der investierenden Unternehmen planen höhere Inlandsinvestitionen, während nur 29 Prozent von einer Reduzierung ausgehen. Dies deutet darauf hin, dass die Branche trotz der aktuellen Herausforderungen punktuell in ihre Zukunft investiert.