Pressemitteilung 13. Juni 2025
Erleichterte Betreuungsangebote werden mehr Fachkräfte in Vollzeit bringen
Die IHK sieht in der heutigen Zustimmung des Bundesrats zur Erleichterung der Ganztagesbetreuung von Grundschulkindern einen wichtigen Beitrag zur Lösung der Fachkräftepoblematik. „Nach wie vor sind mangelnde Betreuungsangebote für viele Beschäftigte ein Grund, länger und umfangreicher in Teilzeit zu arbeiten, als sie wollen“, sagt Susanne Herre, Hauptgeschäftsführerin der IHK Region Stuttgart. „Das betrifft insbesondere Frauen.“
Laut Umfragen möchten viele Teilzeitkräfte ihre Wochenarbeitszeit gerne aufstocken. Laut IHK Berechnung würde für Baden-Württemberg nur eine zusätzliche Wochenarbeitstunde der in Teilzeit befindlichen Frauen jährlich rund 30.000 mehr Stellen entsprechen. Die neue Regelung kann dazu ein wichtiger Baustein sein.
Zudem könnten die Maßnahmen einen Beitrag leisten, um die Einkommenslücke zwischen Frauen und Männern zu schließen. Eine Erhebung der IHKs in Baden-Württemberg zeigt, dass Frauen im Schnitt nur 60 Prozent des Lebenserwerbseinkommens von Männern beziehen. Hierfür sind vor allem die langen Teilzeitphasen aufgrund der Betreuung von Kindern verantwortlich. „Wir begrüßen alles, was dazu beiträgt, diese Situation zu verbessern“, sagt Herre. „Dazu zählen auch die vom Bundesrat beschlossenen Erleichterungen der Betreuungsangebote in den Ferien.“
Der Gesetzentwurf sieht vor, dass der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung von Grundschulkindern ab dem Schuljahr 2026/2027 auch durch niedrigschwellige Ferienangebote der Jugendarbeit erfüllt werden kann, die nicht unter Schulaufsicht stehen müssen. Dies ermöglicht es nach Einschätzung von Experten überhaupt erst, das Betreuungsangebot umzusetzen – insbesondere während der Schulferien.