Karriere ohne Studium: Mit Weiterbildung zur Führungskraft
IHK zeigt, wie beruflicher Aufstieg ohne Studium gelingt
Um beruflich erfolgreich zu sein, benötigt man nicht zwingend ein Studium. Wer eine duale Ausbildung absolviert hat, dem stehen zahlreiche Wege offen, die Karriereleiter weiter hinaufzusteigen. Mit gezielter Weiterbildung lassen sich Führungspositionen erreichen – und das ganz ohne Hochschulabschluss. Und über ihr gesamtes Berufsleben hinweg verdienen weitergebildete Fachkräfte ähnlich viel wie Akademikerinnen und Akademiker.
Berufliche Weiterbildung ist nicht nur ein individueller Karriere-Booster, sondern auch ein zentraler Baustein zur Sicherung von Fachkräften. Doch welche Möglichkeiten gibt es nach der Ausbildung? Antworten liefert die IHK Region Stuttgart bei ihrer Veranstaltung „Beruflicher Aufstieg“ am 25. September 2025 von 17 bis 19 Uhr im IHK-Haus in Stuttgart. Interessierte erhalten einen Überblick über Weiterbildungsangebote sowie über Fortbildungsprüfungen wie Fachwirt, Meister und Betriebswirt und lernen neue Fortbildungen im Bereich KI und IT kennen.
Ganz neu: Meister Vernetzte Industrie
Eine der ersten, die die neue Weiterbildung „Meister/-in Vernetzte Industrie – Bachelor Professional in Smart Industry (IHK)“ gemacht hat, ist Andrea Gürth. Schon während ihrer Ausbildung zur Mechatronikerin stand für sie fest, dass dies nur der Anfang sein würde – eine Weiterbildung zur Meisterin war ihr Ziel. Offen blieb zunächst nur die Frage, in welche Richtung es genau gehen sollte. Als ihr Arbeitgeber ihr von der neu ins Leben gerufenen Weiterbildung „Vernetzte Industrie“ erzählte, sagte sie sofort zu. Mit Blick auf die Transformation ein kluger Schachzug. „Ich habe mir Wissen angeeignet und kann damit jetzt vor allem die Digitalisierung in der Ausbildung vorantreiben. Durch die Weiterbildung habe ich nicht nur neue Aufgaben, sondern auch neue Verantwortung bekommen. Und dadurch auch weitere Aufstiegschancen“, sagt Andrea Gürth. Von ihrem Arbeitgeber wurde sie zu hundert Prozent finanziell bei der Weiterbildung unterstützt. Doch nicht jedes Unternehmen kann seine Mitarbeitenden bei der Weiterbildung fördern. In einer Umfrage der Deutschen Industrie – und Handelskammer aus dem Jahr 2024 geben 14 Prozent der Betriebe an, Schwierigkeiten bei der Finanzierung von Qualifizierungsmaßnahmen zu haben.
Finanzierung? Kein Hindernis!
„Von den Kosten, die eine Weiterbildung mit sich bringt, sollte man sich nicht abschrecken lassen,“ betont Andrea Bosch, Leiterin Abteilung Berufliche Bildung und Fachkräfte. „Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten der Finanzierung – etwa das Aufstiegs-BAföG oder das Aufstiegsstipendium.“ Weiterbildungswillige können sich bei der IHK Region Stuttgart dazu beraten lassen.
Vom Azubi zur Führungskraft
Ein alter Hase in Sachen Weiterbildung ist Kristian Mertlik. Nach einer Ausbildung zum Kaufmann für Bürokommunikation (jetzt Kaufmann für Büromanagement), entschied er sich für eine Weiterbildung zum Industriefachwirt und später noch für den Betriebswirt. Inzwischen ist er als Ausbildungsleiter tätig. Seinen Auszubildenden empfiehlt er, über den Weg der Weiterbildung unbedingt nachzudenken – auch wenn dieser nicht immer leicht ist: „Es war nicht einfach, sich nach einem langen Arbeitstag noch zum Lernen zu motivieren oder abends zur Schule zu gehen“, sagt Kristian Mertlik. „Aber es lohnt sich. Ich konnte mein Wissen vertiefen, meinen Horizont erweitern und Führungserfahrung sammeln. Auch mit diesen Weiterbildungen kann man weit kommen, es muss nicht immer ein Hochschulstudium sein.“