Pressemitteilung 5. März 2025

Internationaler Frauentag: Starke Frauen, starke Wirtschaft

Top-3-Punkteplan der IHK Region Stuttgart

„Wir glauben an eine Zukunft, in der Gleichstellung selbstverständlich ist und Frauen die gleichen Chancen haben wie Männer“, betont IHK-Hauptgeschäftsführerin Susanne Herre. Deshalb setzt sich Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart dafür ein, dass Frauen die Unterstützung erhalten, die sie benötigen, um ihre beruflichen Ziele zu erreichen. Anlässlich des internationalen Frauentags am 8. März formuliert die IHK ihre Top 3 der wichtigsten Themen, um mehr Frauen auf den Arbeitsmarkt zu bringen und zu halten.

Top 1: Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder Pflege stärken

Laut Statistischem Landesamt Baden-Württemberg arbeiten 50 Prozent der erwerbstätigen Frauen im Alter von 15 bis 64 Jahren in Teilzeit. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. So gab ein Drittel der Frauen (33 Prozent) die Betreuung von Kindern an. 18 Prozent nannten als Grund für eine Teilzeitbeschäftigung die Betreuung von Menschen mit Behinderung oder pflegebedürften Personen. „Die Verantwortung für die Care-Arbeit liegt oft bei den Frauen, was ihre beruflichen Möglichkeiten und somit auch ihr Gesamtlebenseinkommen einschränkt. Verlässliche Kinderbetreuungsangebote, flexible Arbeitszeitmodelle und bessere Betreuungsmöglichkeiten für Pflegebedürftige sind daher wichtige Themen, die die neue Bundesregierung angehen muss“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführerin Susanne Herre. „Gerade vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels dürfen wir das Potenzial der Frauen nicht ungenutzt lassen.“

Top 2: Mehr Frauen in Ausbildung bringen, bevorzugt in Mint-Berufe

Immer weniger junge Frauen starten in eine duale Ausbildung. In den letzten zehn Jahren ist ein schleichender Rückgang zu verzeichnen. Lediglich ein knappes Drittel (32,6 Prozent) der neuen IHK-Ausbildungsverhältnisse wurden im vergangenen Jahr noch mit weiblichen Auszubildenden geschlossen. Auch die Anzahl an weiblichen Auszubildenden in den MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) stagniert seit einigen Jahren. „Mädchen können Technik! Schon in der frühkindlichen Bildung sollten sie darin bestärkt werden, dass sie Potenzial für diese Bereiche haben und alle Berufe ergreifen können,“ sagt die IHK-Chefin. Es gäbe viele zukunftsgestaltende Berufe im Bereich IT und Technik. Ebenso seien die Aufstiegs- und Verdienstmöglichkeiten in den MINT-Berufen sehr gut.
„Auch Frauen, die wegen einer Betreuungs- oder Pflegesituation oder einem anderen Grund nicht Vollzeit zur Verfügung stehen können, haben auf dem Ausbildungsmarkt eine Chance. Hier bietet sich eine Teilzeitausbildung an“, so Herre.

Top 3: Frauen in Führungspositionen

Da die Care-Arbeit oft von Frauen geleistet wird, sei es umso wichtiger, dass Unternehmen und Institutionen flexible Arbeitszeitmodelle anbieten. Diese ermögliche es Frauen auch in Teilzeit Karriere zu machen und Führungspositionen zu erreichen. Bei den über 175.000 Mitgliedsunternehmen der IHK Region Stuttgart haben rund 20 Prozent Frauen bei den im Handelsregister eingetragenen Betrieben eine leitende Position. „In unserer Vollversammlung sitzen Frauen, die mit Herzblut Unternehmerin sind. Ich hoffe sehr, dass sich junge Frauen davon inspirieren lassen und den Weg in die Selbstständigkeit oder zu einer leitenden Position finden“, so Herre.
Mit der neuen Legislaturperiode sinkt der Frauenanteil im deutschen Bundestag auf 32,4 Prozent. Trotz Fortschritten in der Gleichstellung gibt es im Bundestag nun weniger Frauen als zuvor. Umso wichtiger ist es, sich dafür stark zu machen, dass Frauen gesehen und gleichberechtigt behandelt werden.
Veranstaltungshinweis: Die IHK Region Stuttgart unterstützt gründungswillige Frauen am 14. März 2025 mit einer Kombination aus Fachvortrag, Erfahrungsberichten von anderen Gründerinnen und gemütlichem Beisammensein. Das Gründerinnen Network richtet sich an Existenzgründerinnen, Gründungsinteressierte und Jungunternehmerinnen.