Erfahrung nutzen, Zukunft sichern: Ältere im Fokus der Fachkräftestrategie
IHK-Fachkräftemonitor: Fünf Prozent mehr Ältere – 12.600 mehr Fachkräfte
Die Sicherung von Fachkräften gehört zu den größten Herausforderungen für die Wirtschaft. Eine zentrale Stellschraube dabei: die bessere Einbindung älterer Beschäftigter. Denn würden in der Region Stuttgart fünf Prozent mehr ältere Menschen arbeiten, könnten nach dem neuesten IHK-Fachkräftemonitor im Jahr 2035 rund 12.600 zusätzliche Stellen besetzt werden. Statt prognostizierten 107.668 unbesetzten Stellen wären es dann „nur“ noch 95.035.
Wie gelingt es, Ältere länger im Beruf zu halten? Und wie schaffen wir es, Betriebe dafür zu begeistern, ältere Menschen länger zu beschäftigen? Diese Fragen stehen heute im Mittelpunkt des Fachkräfte-Summits in der IHK. Die Veranstaltung rückt das Erfahrungswissen älterer Beschäftigter in den Fokus – und zeigt auf, wie durch Gesundheitsmanagement, KI und bessere politische Rahmenbedingungen altersgerechte Arbeitsbedingungen geschaffen werden können.
Arbeit im Alter – was braucht es?
Was für junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gilt, gilt auch für die älteren Mitarbeitenden. „Flexible Arbeitszeitmodelle und wertschätzende Unternehmenskultur tragen dazu bei, sich im Unternehmen wohlzufühlen und länger arbeiten zu wollen“, sagt IHK-Vize Thorsten Pilgrim, der den Fachkräfte-Summit eröffnet. „Aber auch gezielte Weiterbildungsangebote und Gesundheitsprävention sind wichtig, um die Leistungsfähigkeit älterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erhalten.“
KI als Lösung gegen den Fachkräftemangel
„Unternehmenswissen ist der wichtigste Wettbewerbsvorteil, den wir in Deutschland noch haben“, erklärt Antonius Gress, Geschäftsführer und Mitgründer des Unternehmens Blockbrain. „Während Bürokratie, Personal- und Energiekosten längst keine Standortvorteile mehr sind, verlieren wir durch demografischen Wandel und Fachkräftemangel auch noch wertvolles Expertenwissen. Mit digitalen Wissenszwillingen können wir das jahrzehntelang errungene Know-how unserer Koryphäen sichern und jüngeren Kolleginnen und Kollegen zur Verfügung stellen.“ Gress hat die Erfahrung gemacht, dass eine Brücke zwischen den Generationen entstehe, wenn Menschen die praktischen Vorteile einer KI-Lösung – wie Blockbrain – selbst erleben.
Ältere in den digitalen Wandel einbinden
Für Susanne Herre, Hauptgeschäftsführerin der IHK Region Stuttgart, ist wichtig: „Auch ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen gezielt an digitale Technologien und insbesondere an Künstliche Intelligenz herangeführt werden. Wir dürfen niemanden zurücklassen.“ Wenn es gelingen soll, ältere Menschen länger im Berufsleben zu halten, brauche es mehr als betriebliche Maßnahmen allein. „Auch die Politik ist gefordert, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen.“ Dazu gehören für die IHK-Chefin spezielle Bildungsprogramme für ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, insbesondere im Bereich digitaler Kompetenzen und KI. Aber auch die Förderung von Modellen für Teilzeit, Jobsharing oder gleitendem Übergang in den Ruhestand seien ein Weg.
„Ältere Beschäftigte müssen sich in der Arbeitswelt wertgeschätzt, sicher und gut begleitet fühlen – auch im digitalen Wandel“, so Herre. „Nur wenn ältere Generationen beim technologischen Fortschritt aktiv mitgenommen werden, können sie ihre Erfahrung einbringen, neue Kompetenzen aufbauen und zu einem entscheidenden Teil der Fachkräftelösung werden.“ Denn schließlich gilt nach der IHK-Chefin: Ältere Beschäftigte sind für die Wirtschaft unverzichtbar – und dies nicht nur wegen des demographischen Wandels.
„Ältere Beschäftigte müssen sich in der Arbeitswelt wertgeschätzt, sicher und gut begleitet fühlen – auch im digitalen Wandel“, so Herre. „Nur wenn ältere Generationen beim technologischen Fortschritt aktiv mitgenommen werden, können sie ihre Erfahrung einbringen, neue Kompetenzen aufbauen und zu einem entscheidenden Teil der Fachkräftelösung werden.“ Denn schließlich gilt nach der IHK-Chefin: Ältere Beschäftigte sind für die Wirtschaft unverzichtbar – und dies nicht nur wegen des demographischen Wandels.