Unternehmensnachfolgen in Deutschland 2026 bis 2030

Es gibt keine amtliche Statistik, die verlässlich Auskunft über das Nachfolgegeschehen gibt. Aus diesem Grund ermittelt das IfM Bonn seit Mitte der 1990er Jahre regelmäßig die Anzahl der zu erwartenden Unternehmensnachfolgen mittels eines speziell hierfür entwickelten Schätzverfahrens, das mit leichten Modifikationen auch für die aktuelle Schätzung zum Einsatz kommt.

Anzahl der anstehenden Unternehmensnachfolgen stagniert

Gemäß der aktuellen Schätzung stehen in Deutschland in den Jahren 2026 bis 2030 rund 186.000 Unternehmen zur Übergabe an, weil ihre Eigentümerinnen und Eigentümer aus persönlichen Gründen aus der Geschäftsführung ausscheiden werden. Das sind rund 4.000 Übergaben weniger als im vorangegangenen Schätzzeitraum (2022 bis 2026). Der leichte Rückgang ist darauf zurückzuführen, dass sich bei einigen Unternehmen die Ertragslage so verschlechtert hat, dass sich eine Übernahme aus Sicht der Nachfolgerinteressierten nicht mehr lohnt. Solche Unternehmen finden sich vor allem im Bereich der Unternehmensbezogenen Dienstleistungen mit Jahresumsätzen unter 500.000 Euro.

Starke Branchen- und Länderunterschiede

Jeweils gut 30 % aller Übergaben werden im produzierenden Gewerbe und im Bereich der Unternehmensbezogenen Dienstleistungen, ein weiteres Fünftel im Handel erfolgen. Auch zwischen den Bundesländern bestehen deutliche Unterschiede: In Niedersachsen stehen mit ca. 61 Übergaben je 1.000 Unternehmen die meisten Übergaben an, in Berlin mit etwa 40 Übergaben je 1.000 Unternehmen die wenigsten. Ursächlich hierfür sind Branchen- und Größenunterschiede im Unternehmensbestand der Bundesländer.

Familieninterne Übergabe bleibt bevorzugte Nachfolgelösung, verliert aber an Bedeutung

Auf Basis von 23 empirischen Studien der vergangenen gut 40 Jahre kommt unsere Metaanalyse zum Ergebnis, dass gut die Hälfte der deutschen Familienunternehmen ihre Nachfolge familienintern gelöst hat. Weitere 17 % wurden aus dem Kreis der Belegschaft übernommen und die restlichen 29 % an Unternehmensexterne verkauft. Die Metaanalyse zeigt zudem, dass in Studien der letzten 15 Jahre die familieninterne Nachfolge leicht an Bedeutung verloren hat.
Die detaillierte Studie finden Sie Hier: IfM - Unternehmensnachfolgen in Deutschland 2026 bis 2030
Text und Quelle: Institut für Mittelstandsforschung Bonn, 2025

Veranstaltungsangebot

Um allen Beteiligten den Einstieg in das komplexe Thema der Unternehmensnachfolge zu erleichtern, bieten wir eine durchgängige Veranstaltungsreihe an. Die meisten Formate finden mehrfach pro Jahr statt. Mit unserer Veranstaltungsübersicht erhalten Sie einen Überblick über das aktuelle Angebot.