USA Länderinformationen
Die Vereinigten Staaten von Amerika sind die größte Volkswirtschaft der Welt und für Baden-Württemberg mit Abstand der wichtigste Handelspartner. Die Größe des Markts, die hohe Kaufkraft, Technologieaffinität, Steuervorteile und vieles mehr machen die USA zu einem bedeutenden Absatzmarkt und attraktiven Investitionsstandort.
Deutsche Unternehmen in den USA weit vorne
Tochtergesellschaften von deutschen Firmen spielen eine große Rolle für die US-Wirtschaft. Das bestätigen die aktuellen German Business in the US-Zahlen. Deutschland ist mit 619 Milliarden US-Dollar aktuell
- Viertgrößter ausländischer Direktinvestor in den USA
- 6.000 deutsche Firmen beschäftigen in den USA fast 924.000 Arbeitnehmer, 318.000 davon im verarbeitenden Gewerbe
- Der transatlantische Handel mit Gütern umfasst derzeit einen Wert von insgesamt 219 Milliarden US-Dollar.
In welchen Bundesstaaten deutsche Unternehmen vertreten sind, zeigt eine interaktive Karte auf der German Business in the USA-Website der AHK USA-Washington.
Deal mit Nebenwirkungen - Verhaltene Stimmung nicht nur in Baden-Württemberg
Mehr als 3.300 Unternehmen haben bundesweit ihre Einschätzung zu den Folgen des Deals zwischen der EU und der Trump Administration in der Sommer-Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) wieder gegeben. Gut ein Zehntel der Antworten stammten aus dem Südwesten.
In der Umfrage berichten 86 Prozent der Unternehmen in Baden-Württemberg von negativen Auswirkungen der bisherigen US-Handelspolitik und damit deutlich mehr als bundesweit (72 Prozent). 21 Prozent der Südwest-Firmen sehen sich sogar in erheblichem Umfang betroffen (15 Prozent im Bundesschnitt). Die Konsequenzen sind auch für Unternehmen ohne direkte Geschäftsbeziehungen in die USA indirekt spürbar.
Was treibt die Wirtschaft am meisten um?
- Zölle und Unsicherheit
- Höhe des „Basiszollsatzes“ von künftig 15 Prozent
- Kostenintensive und bürokratische Zollverfahren und die geringere Wettbewerbsfähigkeit auf dem US-Markt
- Exportkontrollen und sektorale Zölle vor allem bei Produkten aus Stahl und Aluminium (vor allem hieran nehmen die Südwest-Betriebe überdurchschnittlich Anstoß)
Es fällt auf, dass in Baden-Württemberg ein Viertel der Firmen die von den Zöllen verursachten Mehrkosten selbst tragen und nicht an die US-Kunden weitergeben will – bundesweit geben das nur 15 Prozent an. Vor allem in der Autoindustrie will man das so handhaben, da die US-Verbraucher nicht ohne weiteres bereit sind, einen beliebigen Aufpreis für deutsche und europäische Autos zu bezahlen.
Die Auswertung der DIHK-Blitzumfrage zum Zoll-Deal mit den USA finden Sie auf der Internetseite der Deutschen Industrie- und Handelskammer.
Transatlantische Zusammenarbeit
Trade and Technology Council TTC EU-USA
Die USA und die EU arbeiten seit 2021 im Handels- und Technologierat – Trade and Technology Council (TTC) EU-USA zusammen, um globale Herausforderungen zu bewältigen. Über was wird im TTC verhandelt? Für deutsche Unternehmen geht es um den Abbau von Handelsstreitigkeiten, die Verhinderung neuer Konflikte sowie eine positive transatlantische Handelsagenda.
Über den Trade and Technology Council werden vor allem Themen mit Bezug zu neuen Technologien transatlantisch koordiniert.
Unternehmer-Expertise für die transatlantische Zusammenarbeit gesucht!
Über die virtuelle Austauschplattform EU-US Trade and Technology Council Community on Futurium können Unternehmen ihre Vorstellungen in die laufenden Gespräche der EU mit den USA über Arbeitsgruppen / Communities einfließen lassen. Es gibt Arbeitsgruppen zu Themen wie:
- Technologische Standards
- Klima und umweltfreundliche Technologien
- Sichere Lieferketten
- Informations- und Kommunikationstechnologien und -dienste, usw.
Melden Sie sich auf Futurium zu den Arbeitsgruppen an!
Informationen zum Stand der Gespräche sind auf der Internetseite der Europäischen Kommission abrufbar.
Im Interesse der deutschen Wirtschaft: Transatlantic Business Initiative
Gemeinsam mit dem Bundesverband der deutschen Industrie BDI haben die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK), der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) und der Bundesverband deutscher Banken (BdB) zur Flankierung der TTC-Bemühungen schon 2021 die Transatlantic Business Initiative (TBI) gegründet. Diese Initiative setzt sich für die Stärkung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland, den USA und Kanada ein. In verschiedenen Lenkungskreisen bearbeiten die Partner die Themen Handels- und Investitionspolitik, Energie- und Klimapolitik, Digital- und Datenwirtschaft sowie Unternehmensfinanzierung ein.
Öffentliche Ausschreibungen in den USA
Wie in Deutschland müssen Kommunen beziehungsweise staatliche Stellen in den USA Produkte und Dienstleistungen, die sie einkaufen möchten, öffentlich ausschreiben.
Beschränkungen wie “Buy American” und “Buy America” schreiben einen US-Anteil vor. Diese können bis zu 100 Prozent für bestimmte Produkte betragen und verschliessen damit den US-Beschaffungsmarkt für bestimmte EU-Ausfuhren.
Was war nochmal der Buy American Act?
Ziel des Buy American Act (BAA) aus dem Jahr 1933 ist es, die amerikanische Industrie vor ausländischer Konkurrenz zu schützen - wenn es um Aufträge der Bundesbeschaffungsstellen geht. Staatliche Einkäufer sind gehalten, amerikanische Waren vorzuziehen.
Die Biden-Administration hat die Anwendung des Buy American Act und andere “Made in America”-Gesetze verschärft:
- Waren und Dienstleistungen des öffentlichen Beschaffungswesens sollen bis 2029 einen Anteil von 75 Prozent anstatt wie bisher 55 Prozent an in den USA hergestellten Produkten haben.
- Eine Bestimmung für „erweiterte Preispräferenzen“ sieht eine prozentuale Steuer auf ausländische Lieferverträge vor. Für kritische Komponenten und Lieferketten sollen auch bei höheren Preisen US-Produkte bevorzugt werden können. Jetzt schon zählen dazu Arzneimittel, „fortschrittliche Batterien“ für Elektrofahrzeuge oder Halbleiterschiffe. Also Produkte, die aus Sicht der US-amerikanischen Regierung für die wirtschaftliche und nationale Sicherheit Amerikas von entscheidender Bedeutung sind.
Ausnahmen von den Regelungen greifen zum Beispiel, wenn ein inländisches Endprodukt nicht in ausreichender Menge und Qualität verfügbar ist.
Und was bezweckt der Buy America Act?
Die Bestimmung des Buy America Act von 1978 wurden ergänzend zu den Buy American-Gesetzen eingeführt. Sie gelten für Mittel, die für viele Verkehrsprojekte (U-Bahnen, Autobahnen, etc.) eingesetzt werden. Diese Beschaffungsmaßnahmen können auch von untergeordneten Behörden durchgeführt werden, die nicht den Buy American-Regeln unterliegen.
USA – Aktuelle Daten und Wissenswertes
- Informationen zu Land und Politik auf der Seite des Auswärtigen Amts
- GTAI Wirtschaftsinformationen
- Länderprofil USA des Statistischen Bundesamts
- Informationen für Investoren: SelectUSA-Investment Gipfel im Mai 2026 in National Harbor, Maryland, USA.
Ihre Ansprechpartner
- Deutsch-amerikanische Auslandshandelskammern (AHK USA)
- Deutsche Vertretungen in den USA
- Amerikanische Botschaft und Generalkonsulate in Deutschland