Länderinformationen

Philippinen

Die Wirtschaft der Philippinen ist eine dynamische. Ihre starke Urbanisierungsrate, wachsende Mittelschicht und junge Bevölkerung begünstigen den Absatz- und Arbeitsmarkt. Insbesondere die moderne Elektro-Industrie, die Bauwirtschaft und der Dienstleistungssektor sind boomende Industriezweige.
Nach Indien sind die Philippinen die weltweit größte Outsourcing-Destination für Call-Center und Business Process Outsourcing. Jedoch ist die philippinische Wirtschaft auch durch Armut und Subsistenzlandwirtschaft geprägt. Das Verhältnis Beschäftigung zu Sozialprodukt in der Landwirtschaft liegt bei 33 Prozent zu 10 Prozent; ein Drittel der erwerbstätigen Gesellschaft ist im Landwirtschaftssektor tätig, dieser macht jedoch nur 10 Prozent des Sozialproduktes aus.
Mit der Einführung der Industry Clustering Strategy (ICS) hat die philippinische Regierung ein Entwicklungsprozess angestoßen, dass die Investition und den Export fördern und mehr Arbeitsplätze schaffen soll. Für deutsche Unternehmen sind die Philippinen ein interessanter Absatzmarkt. Durch die großen Infrastrukturmaßnahmen könnte Deutschland ein wichtiger Lieferant für Bauausrüsten für das Archipel werden. Auch der Medizin- und Gesundheitsmarkt ist vollständig vom Import abhängig.

Langsame Erholung nach der Coronakrise

Die Coronakrise hat die Philippinen jedoch vor große Herausforderungen gestellt. Das Land ist in Asien eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder und musste 2020 einen Einbruch des realen Bruttoinlandprodukts (BIP) von fast 10 Prozent verzeichnen. Für das Land ist das somit die schlimmste Rezession ihrer jüngeren Geschichte. Die Philippinen arbeiten sich aber aus der Krise heraus. Nach einer Steigerung des Bruttoinlandsprodukts von real 5,4 Prozent im Vorjahr wird für 2022 ein Wachstum von 6,0 Prozent erwartet. 
Betrachtet man den philippinischen Außenhandel, so konnte sich das Land bereits vom Krisenjahr 2020 erholen. Nach einem Exportrückgang von 8,1 Prozent verzeichnet die Philippine Statistics Authority für das erste Quartal 2021 eine Steigerung der Ausfuhren von 7,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Beliebte Exportgüter sind elektronische Komponenten und Halbleiter (+13 Prozent), Chemikalien (+31 Prozent) sowie verarbeitete Nahrungsmittel und Getränke (+32 Prozent).

Freihandelsabkommen der Philippinen

Die Diskussion über ein bilaterales Handelsabkommen zwischen den Philippinen und der EU (EUPHFTA) wurde bereits 2015 aufgenommen und könnte vor allem für deutsche Unternehmen attraktiv werden, da Deutschland innerhalb der EU der größte Handelspartner für die Philippinen ist. Aus der jüngsten Umfrage der AHK Philippinen und Singapur ging hervor, dass die Mehrheit der befragten deutschen Unternehmen eine Wiederaufnahme der EUPHFTA Diskussion begrüßen würde. Die Verabschiedung eines EUPHFTA würde die Handelsgeschäfte 83 Prozent deutscher Unternehmen begünstigen. 45 Prozent würden in diesem Rahmen ihre Auslandsinvestitionen aufstocken bzw. in Erwägung ziehen.
Die Philippinen ist eines der 15 Mitgliedstaaten des Regional Comprehensive Economic Partnership Agreement (RCEP-Abkommen). Als Teil des weltweit größten Handelsabkommens erhofft sich das Land positive Effekte auf die hiesige Wirtschaft. Das neue Abkommen könnte als Katalysator für die wirtschaftliche Entwicklung dienen, da die Handelsströme zwischen den RCEP-Mitgliedstaaten und den Philippinen groß sind: laut Angaben des staatlichen Department of Industry betrugen die philippinischen Exporte in die RCEP-Region im Jahr 2019 50 Prozent. Importe aus den RCEP-Ländern bezifferten sich sogar auf 61 Prozent. Die erleichterten Marktzugänge mithilfe des neuen Abkommen könnten die Handelsströme innerhalb der Region intensivieren. Gleichzeit bedeutet das gemeinsame Abkommen, dass Produkte aus den RCEP-Ländern in verstärkter Konkurrenz stehen. Wirtschaftsanalysten bezweifeln, dass die philippinischen Bekleidungsproduzenten mit kambodschanischen Konkurrenten preislich mithalten können. Gleiches gilt für die umkämpfte Kfz-Teile-Branche, die unter anderem von Thailand und Malaysia dominiert wird.

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