Inflation und präferenzieller Ursprung
Lieferkettenprobleme und Preisänderungen haben mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Auswirkungen auf den präferenziellen Ursprung.
Wertschöpfungsregel
Das gilt vor allem, wenn der Ursprung auf Basis einer Wertschöpfungsregel ermittelt wird. In einer Wertschöpfungsregel wird der Preis der Vormaterialen ohne präferenziellen Ursprung. also ohne präferenziellen Nachweis, ins Verhältnis zum tatsächlich erzielten Ab-Werk-Preis gesetzt.
Beispielwortlaut: „Herstellen, bei dem der Wert aller verwendeten Vormaterialien 30 v. H. des Ab-Werk-Preises der hergestellten Ware nicht überschreitet“.
Die jeweils einschlägigen präferenziellen Ursprungsregeln können über das Präferenzportal des Zolls recherchiert werden.
Beispielwortlaut: „Herstellen, bei dem der Wert aller verwendeten Vormaterialien 30 v. H. des Ab-Werk-Preises der hergestellten Ware nicht überschreitet“.
Die jeweils einschlägigen präferenziellen Ursprungsregeln können über das Präferenzportal des Zolls recherchiert werden.
Einflussfaktoren
Positiv für den präferenziellen Ursprung wären also:
- mehr Vormaterialien mit präferenziellem Nachweis, insbesondere Lieferantenerklärungen
- höhere Preise für diese Vormaterialien (nur positiv für die Präferenz)
- höhere Ab-Werk-Preise für das Enderzeugnis, auch wegfallende Rabatte
Negative Auswirkungen auf den präferenziellen Ursprung:
- geänderte Vorprodukte oder wechselnde Bezugsquellen ohne präferenziellen Nachweis
- höhere Preise von Vorprodukten ohne präferenziellen Nachweis
- steigende Frachtkosten für Importware ohne präferenziellen Ursprung, weil diese Frachtkosten Teil des Zollwerts sind
Weitere Regeln und nichtpräferenzieller Ursprung
Weniger empfindlich als Wertschöpfungsregeln sind Fertigungsregeln oder der Positionswechsel, weil dort die Preise im Normalfall keine Rolle spielen. Lediglich bei der Anwendung der allgemeine Toleranz fließen die Preise ein. Faktisch keinen Einfluss haben die Preisänderungen auf den nichtpräferenziellen Ursprung, der unter anderem dem Ursprungszeugnis zugrunde liegt.
Was sind die Folgen?
Aufgrund der höheren Volatilität bei Preisen und Materialien sollten ausgestellte Langzeit-Lieferantenerklärungen im Blick behalten werden. Falls sie bei neuen Lieferungen für einzelne Produkte nicht mehr gelten sollten, muss dies dem Kunden mitgeteilt werden.