Internationales Projektgeschäft

Deutsche Entwicklungszusammenarbeit

Überblick

Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit liegt in der Verantwortung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ). Aktuell existieren Kooperationen mit 65 Schwellen- und Entwicklungsländern. Zunehmend an Bedeutung gewinnt der afrikanische Subkontinent. Reformorientierte Länder wie Äthiopien, Côte d'Ivoire, Ghana, Marokko, Senegal, Togo und Tunesien erhalten zusätzliche Finanzierungen, die an Erfolge gebunden sind. Darüber hinaus wird mit weiteren Ländern auf regionaler bzw. thematischer Ebene zusammengearbeitet. Das Budget 2022 beträgt rund 12,2 Milliarden Euro.  Die praktische Umsetzung erfolgt im Rahmen der finanziellen und technischen Zusammenarbeit (FZ und TZ) aus der sich für deutsche Firmen Geschäftsmöglichkeiten ergeben.

Finanzielle Zusammenarbeit

Hauptaufgabe der Finanziellen Zusammenarbeit ist, die Partnerländer bei der Finanzierung von Maßnahmen zu unterstützen, die für ihre Entwicklung wichtig sind - zum Beispiel Investitionen in das Bildungs- und Gesundheitssystem, in die Wasserversorgung, in die Energiewirtschaft oder in die Landwirtschaft. Damit solche Investitionen zu dauerhaften Verbesserungen führen, müssen sie von Reformprozessen begleitet werden. Finanzielle Zusammenarbeit findet darum immer in enger Abstimmung mit anderen deutschen oder internationalen Maßnahmen der Entwicklungszusammenarbeit statt.
Die Vorhaben, die mit Mitteln der Finanziellen Zusammenarbeit gefördert werden sollen, werden von der Bundesregierung gemeinsam mit der Regierung des Partnerlandes entwickelt. Das Ziel dieser Vorhaben, das Volumen der finanziellen Förderung und weitere wichtige Details werden vertraglich vereinbart. Im Namen der Bundesregierung übernimmt dann die KfW Entwicklungsbank (KfW) die Durchführung der Finanziellen Zusammenarbeit. Die KfW Entwicklungsbank führt die KfW Projekte nicht selbst durch. Projektträger ist immer eine Institution im Partnerland. Dies ist in den meisten Fällen eine staatliche Institution; es kann aber auch ein privates Unternehmen oder eine Nichtregierungsorganisation sein.
Die KfW überprüft, ob die geplanten Vorhaben sinnvoll und erfolgversprechend sind. Sie unterstützt die Projektträger im Partnerland bei der Vorbereitung und betreut sie bei der Durchführung. Wenn die Darlehensverträge unterzeichnet sind, stellt die KfW das Geld zur Verfügung. Sie kontrolliert den Verlauf der finanzierten Maßnahme und überprüft am Ende den Erfolg.
Informationen zum Projektzyklus von KfW-finanzierten Projekten finden Sie bei der KfW-Entwicklungsbank – Rubrik Unsere Arbeitsweise. Informationen für Consultants und Lieferanten, die sich sich für Ausschreibungen interessieren sind bei der KfW-Entwicklungsbank – Rubrik Vergabe von Aufträgen hinterlegt.
Die KfW-Finanzierungen und -Ausschreibungen finden Sie aktualisiert und recherchierbar in der Projekt- und Ausschreibungs-Datenbank der gtai. Gemäss den Vergaberichtlinien (2019) sind hier künftig auch Zuschlagsinformationen sowie die Prä-Qualifikations-Ergebnisse für Projekte der KfW-Entwicklungsbank hinterlegt. Sämtliche Projekte, die die KfW-Entwicklungsbank im Auftrag der Bundesregierung und anderer Geber fördert werden in der KfW-Projektdatenbank veröffentlicht. Die Datenbank ist Teil des Transparenz-Portals. Hier gibt die KfW-Entwicklungsbank einen Einblick, in welchen Ländern und Sektoren sie aktiv ist.

Technische Zusammenarbeit

Die Technische Zusammenarbeit vermittelt wirtschaftliche, organisatorische und technische Kenntnisse und Fähigkeiten. Sie soll die Leistungsfähigkeit von Menschen und Organisationen stärken und dadurch vor allem die ärmeren Bevölkerungsgruppen unterstützen. Weitere Ziele der Technischen Zusammenarbeit sind die Beteiligung der Zivilgesellschaft und die Verbesserung der gesellschaftlichen Stellung von Frauen in den Partnerländern.
Die Inhalte und das Volumen der staatlichen Technischen Zusammenarbeit werden mit den einzelnen Partnerländern in Regierungsverhandlungen festgelegt und vertraglich vereinbart. Mit der Durchführung der Vorhaben der von Staat zu Staat vereinbarten Zusammenarbeit wird die bundeseigene Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit GmbH (GIZ) von der deutschen Regierung beauftragt. Diese wiederum schaltet geeignete Firmen der privaten Wirtschaft ein. Sie beauftragt Beratungsfirmen mit der Erstellung von Gutachten und der Durchführung komplexer Beratungsvorhaben. Sie vergibt an nationale und internationale Lieferanten Aufträge für die Beschaffung von technischen Ausrüstungen und Sachgütern. Informationen für Consultants und Lieferanten, die sich sich für Ausschreibungen und vergebene Aufträge interessieren sind bei der GIZ- Rubrik Vergabe von Aufträgen bzw. auf dem GIZ-Vergabemarktplatz hinterlegt.
Die GIZ-Ausschreibungen finden Sie aktualisiert und recherchierbar in der Projekt- und Ausschreibungs-Datenbank der gtai. Zudem veröffentlicht die GIZ einen GIZ-Beschaffungsbericht.

Förderung und Finanzierung von Projekten der Privatwirtschaft in Schwellen- und Entwicklungsländern.

Für Unternehmen bieten spezielle branchenübergreifende Förderinstrumente der deutschen Entwicklungszusammenarbeit wie das Programm develoPPP.de (Durchführungsorganisationen sind die DEG Impulse gGmbh und die GIZ), die DEG-Programme  “Machbarkeitsstudien” und “Up-scaling” sowie branchenspezifische Förderinitiativen (Aus-und Weiterbildung, Klimaschutz, Biodiversität, Wissenstransfer im Gesundheitswesen) eine gute Möglichkeit, neue Märkte in Schwellen- und Entwicklungsländern zu testen.
Sie sind eine gute Ergänzung zu den Außenwirtschaftsförderprogrammen und diversen Exportinitiativen der Bundesländer und des Bundes.