Global verantwortlich handeln

Nachhaltigkeit: CSR in Konzern und Unternehmen

Die gesellschaftliche Verantwortung eines Unternehmens (Corporate Social Responsibility, CSR) enthält drei Komponenten: ökonomisch, ökologisch und sozial. Das Gleichgewicht dieser drei Komponenten macht ein Unternehmen nachhaltig erfolgreich.
Ökonomische Maßnahmen wirken schnell; soziale und ökologische Aspekte wirken eher mittel- bzw. langfristig. Eine reine ökonomische Fokussierung erzielt kurzfristig Erfolge, erzeugt jedoch mittel- und langfristig Risiken. CSR als ganzheitlicher Ansatz verankert die Werte des Unternehmens im Kerngeschäft und ermöglicht eine schlüssige Außendarstellung der Rolle des Unternehmens in der Gesellschaft.

CSR – die Übersetzung von Unternehmenswerten in die Praxis

Münzen auf Erde mit einer wachsenden Pflanze aus Erdhaufen
© getty images
Unternehmen streben nachhaltige Gewinne an, welche Beiträge des Unternehmens zur Gesellschaft ermöglichen, zum Beispiel Steuerzahlungen, Kaufkraftgenerierung und Zulieferstrukturen. CSR geht darüber hinaus, indem es eine nicht-finanzielle Klammerfunktion über die Aspekte des Unternehmens darstellt. Die Kernprozesse werden hierbei an den Unternehmenswerten ausgerichtet und dienen als unternehmenseinheitliche Richtschnüre für alle Bereiche. Dies setzt die abstrakten Werte in praxisorientierte Prozesse um und schafft eine einheitliche Kommunikationsplattform für die Führungskräfte und Mitarbeiter. Daher ist eine gut definierte, unternehmensspezifische und mit klaren Prozessen unterlegte CSR-Strategie ein mächtiges Werkzeug der modernen Unternehmensführung.
Ein Beispiel einer unternehmensweit anwendbaren quantitativen Metrik ist der CO2-Fußabdruck. Andere Aspekte ergeben sich zum Beispiel aus den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustain-able Development Goals, SDG). Ein solider Wertedialog im Unternehmen kann die Ziele und Metriken definieren, an denen das Unternehmen sich selbst messen möchte und die es auch nach außen tragen kann.

CSR betrifft alle Aspekte eines Unternehmens

In Unternehmen, die ihre Verantwortung in der Gesellschaft ernst nehmen und ihr Handeln an ihr ausrichten, sind alle Aspekte des Unternehmens von CSR betroffen. Durch bewussten Umgang mit den Wechselwirkungen der Unternehmensaktivitäten können vielfältige positive Effekte erzielt werden. Hierzu gehören beispielsweise:
  • Stärkung der Innovationsfähigkeit
  • Erweiterung der langfristigen Sichtweise der Mitarbeiter
  • Stärkung des Kundennutzens in Produkten und Prozessen
  • Produktivitätssteigerung in allen Bereichen
  • Mitarbeiterbindung und -gewinnung
  • Reduzierung von Risiken, zum Beispiel in Lieferketten
  • oder zukünftiger Regulierung
  • Beitrag zu gesellschaftlichen Zielen (zum Beispiel die Senkung des CO2-Ausstoßes)
  • Steigerung der Attraktivität für Investoren
  • Reduzierung von gesetzlichen (Compliance-)Risiken

Positive Effekte in der Unternehmenskommunikation

CSR kann insbesondere bei den großen aktuellen Herausforderungen nachhaltige Beiträge leisten, etwa bei Personalthemen und Innovationsfähigkeit. CSR stärkt gegenseitiges Vertrauen, Entfaltung der persönlichen Stärken und Identifizierung mit dem Unternehmen – kritische Aspekte für die vorstehenden Herausforderungen. Zudem steigt die Resilienz des Unternehmens gegen unvorhergesehene Krisen und Umbrüche.
Oft betonte Effekte in der Unternehmenskommunikation, ebenso wie die Reduzierung von Compliance-Risiken, folgen aus den vorstehenden wertschöpfenden Aspekten. „Tue Gutes und rede darüber“ – wichtig ist das „Tun“, denn das „Darüber-Reden“ ist dann eine natürlich Folge. Nicht andersherum.

Gemeinsam an CSR arbeiten

CSR steigert die funktionsübergreifende Kooperation und begünstigt gemeinsame Innovationen. Eine Arbeitsgruppe mit Beteiligung der relevanten Bereiche und Funktionen ist oft effektiver als eine einzelne CSR-Abteilung, denn in der Gruppe werden alle Perspektiven und Interessen für das ganze Unternehmen abgedeckt. Dies erfolgt oft durch ein anfängliches Beratungsprojekt und wird typischerweise von einem CSR-Beauftragten koordiniert.
Von Anfang an sollten Ziele definiert und ihre Erreichung kontrolliert werden. Hierbei beginnt man mit breit gefassten Zielen und schärft diese dann sukzessive. Ziele sollten anspruchsvoll, messbar und erreichbar sein. Ein erster umfassender Schritt kann die Ausarbeitung einer CSR-Strategie sein, die beispielsweise die SDG auf das eigene Unternehmen herunterbricht und für einen mittelfristigen Zeitraum (zum Beispiel fünf Jahre) messbare Ziele definiert.
  • Welche Ziele sind für das Unternehmen und die im Unternehmen tätigen Gruppen relevant?
  • Wie werden die Ziele relativ zueinander gewichtet?
  • Mit welchen Metriken werden der Status und die Zielerreichung erfasst?
  • Wie transparent möchte das Unternehmen mit den CSR-Aspekten umgehen?
CSR ist eine Reise, nicht ein Ziel. Es ähnelt somit anderen kontinuierlichen Verbesserungsprozessen im Betrieb.
Als Kernprozess der modernen Unternehmensführung kann es einen nachhaltigen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen leisten und uns auch in der internationalen Konkurrenz stärken.
Lutz Berners Kopie
Lutz Berners, Geschäftsführender Gesellschafter, Berners Consulting GmbH

Weiterführende Links zum Thema