Schlüsselrolle Mexico
Mexiko spielt eine Schlüsselrolle für resiliente Lieferketten, technologische Kooperationen und nachhaltiges Wachstum – ein Blick auf aktuelle Entwicklungen zeigt, warum. Im Rahmen des Programms “Partnering in Business with Germany” haben wir Maximilian Gauland, Gründer der Zeitgeist Consulting Group, interviewt:
Wie entwickeln sich der Automotive- und Aerospace-Sektor in Mexiko aktuell? Und was können wir in Deutschland daraus lernen?
Mexiko steht vor einer zweiten Nearshoring-Welle – ausgelöst durch geopolitische Spannungen und die Verlagerung globaler Lieferketten. Internationale Unternehmen investieren stark, deutsche Firmen agieren bislang jedoch noch zögerlich und überlassen asiatischen Wettbewerbern zunehmend das Feld.
Was wir hier erleben, ist kein kurzfristiger Trend, sondern ein struktureller Wandel: Mexiko etabliert sich als industrieller Knotenpunkt Nordamerikas. Besonders im Automotive-Sektor zeigen sich Parallelen zu Deutschland – Elektromobilität, Digitalisierung und lokale Wertschöpfung treiben die Transformation. Gleichzeitig profitiert Mexiko vom USMCA-Abkommen, das Investitionen in Produktion, F&E, Testlabore und Engineering-Zentren fördert.
Auch der Luftfahrtsektor entwickelt sich rasant: Mexiko zählt zu den wichtigsten Zulieferländern der Aerospace-Industrie in Nord- und Südamerika. Bemerkenswert ist der technologische Fortschritt – neben Montage gewinnen Hightech-Komponenten, Zertifizierungen und Fachkräfteausbildung zunehmend an Bedeutung.
Was wir hier erleben, ist kein kurzfristiger Trend, sondern ein struktureller Wandel: Mexiko etabliert sich als industrieller Knotenpunkt Nordamerikas. Besonders im Automotive-Sektor zeigen sich Parallelen zu Deutschland – Elektromobilität, Digitalisierung und lokale Wertschöpfung treiben die Transformation. Gleichzeitig profitiert Mexiko vom USMCA-Abkommen, das Investitionen in Produktion, F&E, Testlabore und Engineering-Zentren fördert.
Auch der Luftfahrtsektor entwickelt sich rasant: Mexiko zählt zu den wichtigsten Zulieferländern der Aerospace-Industrie in Nord- und Südamerika. Bemerkenswert ist der technologische Fortschritt – neben Montage gewinnen Hightech-Komponenten, Zertifizierungen und Fachkräfteausbildung zunehmend an Bedeutung.
Welche weiteren Sektoren sollten deutsche Unternehmen im Blick behalten?
Mehrere Industriezweige wachsen dynamisch – unterstützt durch den Regierungsplan „Plan Mexiko“:
1. Logistik und Infrastruktur
Großprojekte wie der Interozeanische Korridor (Alternative zum Panamakanal) oder die Bahnverbindung Mexiko-Stadt–Texas stärken die Anbindung innerhalb des Landes und in Richtung USA.
2. Haushaltsgeräte (Home Appliance)
Mexiko ist bereits einer der weltweit größten Exporteure von Kühl- und Haushaltsgeräten. Firmen wie Whirlpool, Samsung oder BSH bedienen von hier den US-Markt. Ein stabiles Ökosystem mit Potenzial für deutsche Zulieferer.
3. Elektrotechnik und Halbleiter
Staatliche Investitionen zielen auf den Aufbau lokaler Halbleiterproduktion – insbesondere in Jalisco und Chihuahua entstehen Technologie-Cluster mit Fokus auf Automotive, Consumer Electronics und Industrieanwendungen.
4. Erneuerbare Energien und grüne Industrie
Trotz dominanter staatlicher Energieversorger birgt Mexiko enormes Potenzial in Solar, Wind und grünem Wasserstoff. Frühzeitiges Engagement kann hier Wettbewerbsvorteile sichern.
1. Logistik und Infrastruktur
Großprojekte wie der Interozeanische Korridor (Alternative zum Panamakanal) oder die Bahnverbindung Mexiko-Stadt–Texas stärken die Anbindung innerhalb des Landes und in Richtung USA.
2. Haushaltsgeräte (Home Appliance)
Mexiko ist bereits einer der weltweit größten Exporteure von Kühl- und Haushaltsgeräten. Firmen wie Whirlpool, Samsung oder BSH bedienen von hier den US-Markt. Ein stabiles Ökosystem mit Potenzial für deutsche Zulieferer.
3. Elektrotechnik und Halbleiter
Staatliche Investitionen zielen auf den Aufbau lokaler Halbleiterproduktion – insbesondere in Jalisco und Chihuahua entstehen Technologie-Cluster mit Fokus auf Automotive, Consumer Electronics und Industrieanwendungen.
4. Erneuerbare Energien und grüne Industrie
Trotz dominanter staatlicher Energieversorger birgt Mexiko enormes Potenzial in Solar, Wind und grünem Wasserstoff. Frühzeitiges Engagement kann hier Wettbewerbsvorteile sichern.
In welchen industriellen Nischen oder Wertschöpfungsstufen sind mexikanische Zulieferer besonders gut aufgestellt? Warum sollten deutsche Unternehmen ihre Lieferketten stärker in Richtung Mexiko diversifizieren?
Mexikanische Zulieferer sind besonders stark in Metallverarbeitung, Kunststofftechnik und Kabelkonfektion. Auf Tier-2- und Tier-3-Ebene dominieren bisher jedoch ausländische Akteure – hier bieten sich Chancen für deutsche Unternehmen, ihre Position auszubauen.
Der Vertrieb aus dem Ausland funktioniert selten nachhaltig. Wer den Markt ernst nimmt, sollte mit Vertriebs- oder Servicestandorten lokal präsent sein.
Ein entscheidender Vorteil: die duale Ausbildung nach deutschem Vorbild, getragen von GIZ und AHK Mexiko, sichert einen qualifizierten Fachkräftepool. Kombiniert mit dem zollfreien Zugang zum US-Markt, geografischer Nähe und wachsender industrieller Tiefe ergibt sich ein Standort mit hoher Resilienz. Herausforderungen wie Bürokratie oder Infrastruktur lassen sich mit lokalem Know-how bewältigen.
Der Vertrieb aus dem Ausland funktioniert selten nachhaltig. Wer den Markt ernst nimmt, sollte mit Vertriebs- oder Servicestandorten lokal präsent sein.
Ein entscheidender Vorteil: die duale Ausbildung nach deutschem Vorbild, getragen von GIZ und AHK Mexiko, sichert einen qualifizierten Fachkräftepool. Kombiniert mit dem zollfreien Zugang zum US-Markt, geografischer Nähe und wachsender industrieller Tiefe ergibt sich ein Standort mit hoher Resilienz. Herausforderungen wie Bürokratie oder Infrastruktur lassen sich mit lokalem Know-how bewältigen.
Was sind die drei häufigsten Fehler beim Markteintritt – und was ist ein absolutes No-Go?
1. Mexiko wird mit anderen Märkten gleichgesetzt – rechtlich, kulturell und organisatorisch. Was in einem Land funktioniert, scheitert hier schnell.
2. Fehlende lokale Partner – wer Strukturen ohne verlässliche Partner aufbaut, stößt schnell an Grenzen. Gleichzeitig braucht es klare Prozesse und Kontrolle.
3. Unrealistische Zeitplanung – Vertrauen ist in Mexiko essenziell und braucht Zeit. Geschäftsbeziehungen sind persönlicher als in Deutschland.
No-Go: Intransparente oder informelle Geschäftsmodelle zur kurzfristigen Kostensenkung. Wer auf Compliance und langfristige Beziehungen setzt, wird belohnt.
2. Fehlende lokale Partner – wer Strukturen ohne verlässliche Partner aufbaut, stößt schnell an Grenzen. Gleichzeitig braucht es klare Prozesse und Kontrolle.
3. Unrealistische Zeitplanung – Vertrauen ist in Mexiko essenziell und braucht Zeit. Geschäftsbeziehungen sind persönlicher als in Deutschland.
No-Go: Intransparente oder informelle Geschäftsmodelle zur kurzfristigen Kostensenkung. Wer auf Compliance und langfristige Beziehungen setzt, wird belohnt.
Wie bewerten deutsche Unternehmen das USMCA-Abkommen – auch mit Blick auf mögliche Veränderungen ab 2026?
USMCA ist ein klarer Standortvorteil. Wer aus Mexiko heraus produziert, erhält zollfreien Zugang zum US-Markt – das ist ein enormer Pull-Faktor, gerade im Automotive- und Maschinenbau.
Für 2026 herrscht zwar Aufmerksamkeit wegen möglicher Neuverhandlungen, doch das Vertrauen in Mexiko als Teil Nordamerikas ist hoch. Mexiko hat sich bisher als verlässlicher Partner erwiesen. Entscheidend ist, jetzt die Lieferketten strategisch auf USMCA auszurichten – wer vorbereitet ist, bleibt handlungsfähig.
Für 2026 herrscht zwar Aufmerksamkeit wegen möglicher Neuverhandlungen, doch das Vertrauen in Mexiko als Teil Nordamerikas ist hoch. Mexiko hat sich bisher als verlässlicher Partner erwiesen. Entscheidend ist, jetzt die Lieferketten strategisch auf USMCA auszurichten – wer vorbereitet ist, bleibt handlungsfähig.
Das Interview führte Dilara Baran, IHK Region Stuttgart
Möchten Sie sich über Ihre Geschäftschancen in Mexiko und im nordamerikanischen Markt informieren?
Nutzen Sie die Gelegenheit für ein individuelles Beratungsgespräch mit den Expertinnen und Experten der IHK und AHKs vor Ort in Stuttgart.
Internationaler Beratungstag (IBT) 2025
Datum: 10. November 2025, 09:00-17:00 Uhr
Ort: IHK Region Stuttgart
Info und Anmeldung hier
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Dilara Baran