German Centre Mexico

Recycling in Mexiko: Wachstumsmarkt made in Germany

Recycling auf höchstem Niveau

Das deutsche Familienunternehmen Stadler Anlagenbau unterhält die derzeit größte und modernste Recyclinganlage in Lateinamerika. Claudia Sheinbaum Pardo, Vertreterin der Stadtregierung von Mexico-City, und Gautier Mignot, Botschafter der Delegation der Europäischen Union, haben diese 2021 eingeweiht. Stadler ist mit einer brasilianischen Tochter im mexikanischen Markt aktiv und seit der Gründung einer mexikanischen Tochter auch Kunde des German Centres Mexico. „Zunächst haben wir über unsere Gesellschaft in den USA Anfragen aus Mexiko erhalten“, sagt der Geschäftsführer Willi Stadler. „Durch die ersten Projekte haben wir das Geschäftspotenzial in Mexiko gesehen und erkannt, dass es sich lohnt, dort eine Vertriebsniederlassung zu gründen.“

Technologie made in Germany

Die neue Anlage schafft 400 Arbeitsplätze und verarbeitet täglich 1.000 Tonnen Hausmüll aus der Megametropole. Jede Tonne Recyclingplastik spart zwischen 1,5 und 3,2 Tonnen Treibhausgase ein gegenüber neuem Plastik. In einer Stadt, in der täglich 12.000 Tonnen Hausmüll anfallen, passt die neue Anlage mit seiner Technologie „made in Germany“ genau in das Konzept der Stadtregierung, nachhaltiger zu werden und Emissionen zu reduzieren.

Stark für den Klimaschutz

Die Deutsch-mexikanische Industrie- und Handelskammer (CAMEXA), schätzt das Potenzial des Recyclingsektors auf ein Volumen von mehr als drei Milliarden Dollar. Zwar gehört Mexiko mit knapp 1,9 Millionen Tonnen recycelten Plastikabfällen zu den Vorreitern in Lateinamerika, trotzdem ist noch viel Arbeit zu leisten, die Bevölkerung und Unternehmen für den Umwelt- und Klimaschutz stärker zu sensibilisieren.

Cluster deutscher Unternehmen für Nachhaltigkeit im German Centre

Im German Centre Mexico hat sich in den letzten Jahren ein kleines Cluster deutscher Unternehmen zusammengefunden, die wie Stadler einen Beitrag zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft leisten wollen. „Für Heidelberg und unsere Branche ist der Verpackungssektor einer der wichtigsten Motoren für die weltweite wirtschaftliche Entwicklung. Hier nachhaltige Verpackungslösungen und eine geregelte Abfallbewirtschaftung in den verschiedenen Bereichen zu integrieren, kommt ganz klar dem Umweltschutz zugute“, sagt René de Villa, Vertriebsleiter von Heidelberg Mexico.
Diese Einschätzung teilt Bernd Schreiber, Leiter von Multivac Mexico: „Recycling ist ein strategisches Thema, dem wir uns verpflichtet haben. Durch die Zusammenarbeit mit Stadtregierungen, Unternehmen und Organisationen wie der CAMEXA können wir Initiativen entwickeln und so einen Rahmen schaffen, der auch regulatorisch eine Kultur für Recycling fördert und weitere Geschäftspotenziale eröffnet.“
Willi Stadler geht davon aus, dass er mit seiner Firma im mexikanischen Markt kontinuierlich wachsen kann. Er hat bisher nur gute Erfahrungen gemacht und betont die Gastfreundschaft der mexikanischen Bevölkerung, die gut ausgebildeten Arbeitskräfte und die Zuverlässigkeit seiner lokalen Partner. „Wir hatten gleich zu Beginn unsers Projekts in Cuautla de Morelos ein großartiges Erlebnis mit unserem Auftraggeber. Er hat uns zur Besichtigung der Deponie eingeladen. Mit dem Berater der LBBW Mexico, die das Projekt finanziert hat, hat er uns auf die Ladefläche seines Lkw verfrachtet und wir haben Ort und Material für unsere neue Anlage gesichtet.“
Die Frage, welchen Tipp er für deutsche Mittelständler hat, die über einen Markteintritt in Mexiko nachdenken, beantwortet er ohne Zögern: „Das German Centre ist eine gute Anlaufstelle! Gemeinsam mit der CAMEXA bekommen Sie dort richtig gute Informationen, man kann sich gut unterhalten und Erfahrungsberichte austauschen. Das hilft, einem die Scheu vor dem Markteintritt zu nehmen. Der Markt hat Potenzial, ganz sicher auch für viele weitere Branchen.“
Ute Papadopoulos, German Centre for Industry and Trade GmbH und Nick Junge, German Centre Mexico.