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Zukunft ohne Müll?
Für einen Tag eintauchen in eine futuristische Welt mit fliegenden Taxis, humanoiden Robotern und nahtloser Kommunikation – so stellten sich die Organisatoren in ihrer Kandidatur das Besuchererlebnis auf der Expo 2025 in Osaka vor. Wenn die Weltausstellung im April in der zweitgrößten japanischen Stadt ihre Pforten öffnet, können Besucher aus aller Welt Teile dieser Vision hautnah erleben.
Zukunftsgesellschaften für ein besseres Leben
Was die Weltausstellung jedoch zweifellos bieten wird, ist ein Blick in die Zukunft nachhaltiger Gesellschaften. Direkt an der Bucht von Osaka entsteht auf dem künstlichen Eiland Yumeshima, zu Deutsch „Trauminsel“, eine Plattform für Innovationen. Die Expo 2025 steht unter dem Motto „Designing Future Society for Our Lives“ und will nicht nur visionäre Technologien präsentieren, sondern auch Lösungen für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts aufzeigen. Ein zentrales Thema ist dabei die Kreislaufwirtschaft. Mehrere Pavillons greifen dieses Konzept auf und zeigen, wie eine Welt ohne Müll funktionieren könnte – mit geschlossenen Stoffkreisläufen, ressourcenschonenden Produktionsmethoden und neuen Ansätzen für nachhaltiges Wirtschaften. Das japanische Unternehmen Sumitomo etwa will mit seinem Konzept „Unknown Forest“ das Bewusstsein der Besucher dafür schärfen, welche Rolle der Wald in einer nachhaltigen Gesellschaft hat. Japans offizieller Pavillon steht unter dem Motto „Between Lives“ und führt in die unsichtbare Welt der Mikroorganismen ein. Ganz praktisch demonstriert wird dies anhand einer eigenen Biogasanlage, die organische Abfälle gleich an Ort und Stelle in Methangas umwandelt.
Deutscher Pavillon mit Wow-Faktor
Der deutsche Pavillon trägt den Titel „Wa! Germany“, ein Name, der gleich mehrere Botschaften transportiert: „Wa“ steht im Japanischen für Kreis, für Harmonie und für Staunen – alles Elemente, die auch das Konzept der Kreislaufwirtschaft prägen. Dieses Prinzip zieht sich nicht nur durch die Ausstellung, sondern auch durch die Architektur selbst. Architektonisch setzt der Pavillon auf sieben kreisförmige Holzkonstruktionen, die miteinander verbunden sind. Dank geschlossener Materialkreisläufe dient der Pavillon als Exponat für nachhaltiges Bauen und zeigt, wie Gebäude und Natur in einer zirkulären Gesellschaft zusammenwirken können.
Die zirkuläre Kreislaufwirtschaft
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, das den deutschen Auftritt in Osaka mit gut 50 Millionen Euro unterstützt, betont die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft als Schlüssel für nachhaltiges Wirtschaften. Ziel ist es, eine Wirtschaft ohne Müll („Zero Waste“) zu schaffen, in der alle Verbrauchsmaterialien wieder in den Kreislauf eingespeist werden und der Ressourcenverbrauch radikal minimiert wird.
Die Expo 2025 wird nicht alle futuristischen Träume ihrer frühen Planer realisieren – fliegende Autos wird es, wenn überhaupt, nur zu Demonstrationszwecken geben. Doch sie bietet eine Bühne für Lösungen, die unsere Welt tatsächlich zum Positiven verändern könnten.
Die Expo 2025 wird nicht alle futuristischen Träume ihrer frühen Planer realisieren – fliegende Autos wird es, wenn überhaupt, nur zu Demonstrationszwecken geben. Doch sie bietet eine Bühne für Lösungen, die unsere Welt tatsächlich zum Positiven verändern könnten.
Marcus Schürmann, Geschäftsführer Deutsche Industrie- und Handelskammer in Japan
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Verena Zimmer