Für Sie vor Ort

Außenwirtschaft in der Bezirkskammer Rems-Murr

Weltmarktführer und viele Hidden Champions: Die Region Rems-Murr ist besonders von Maschinenbau und Verpackungsindustrie geprägt. Die IHK-Bezirkskammer unterstützt die Unternehmen gezielt im Außenhandel. Dabei sind die persönlichen Gespräche und Beratungen besonders wertvoll, berichtet Anja Wollpert vom Team der Außenwirtschaft.

Liebe Frau Wollpert, Ihre Bezirkskammer ist in einem interessanten Gebäude untergebracht, richtig?

Außenansicht Bezirkskammer Rems-Murr
Außenansicht der IHK-Bezirkskammer Rems-Murr © IHK Region Stuttgart
Anja Wollpert: Genau, das Gebäude in Waiblingen, in dem die Bezirkskammer Rems-Murr übrigens schon seit über 30 Jahren untergebracht ist, hat aufgrund seiner architektonischen Besonderheiten sogar einen Architektenpreis erhalten. Es ist ein funktionales, auch heute noch modernes Kammergebäude, in dem wir Prüfungen für Aus- und Weiterbildungen oder Fachveranstaltungen organisieren und Außenwirtschaftsdokumente ausstellen.

Wie viele Mitglieder hat die Bezirkskammer Rems-Murr?

Mit unseren 22 Mitarbeitenden betreuen wir über 25.000 Mitgliedsunternehmen aus dem Landkreis. Neben den bekannten Weltmarktführern, wie Stihl und Kärcher zählen zu den Mitgliedsunternehmen auch zahlreiche Hidden Champions aus dem Maschinen- und Sondermaschinenbau. Und insbesondere der Verpackungsmaschinenbau für die Ernährungs- und Pharmaindustrie ist bei uns vertreten.

Welche Dienstleistungen bieten Sie im Bereich Außenwirtschaft an?

Oliver Kettner, Thomas Bubeck und Anja Wollpert am Auwi-Empfang
Oliver Kettner, Thomas Bubeck und Anja Wollpert am Auwi-Empfang in der Bezirkskammer Rems-Murr © IHK Region Stuttgart
Wir stellen Ursprungszeugnisse, Bescheinigungen und Carnets aus, beraten insbesondere im Bereich Exportabwicklung, aber auch bei allen anderen Fragen, die im Rahmen des internationalen Warenverkehrs aufkommen, je nach Kombination von Zielland und Ware. Beratungsbedarf besteht vor allem zu den allgemeinen Einfuhrbestimmungen in den Zielländern, zur optimalen Ausstellung der Exportdokumente, aber auch zum Exportkontrollrecht. Zum Glück lassen sich inzwischen fast zwei Drittel der Exportdokumente auf elektronischem Wege ausstellen, denn durchschnittlich haben wir hier mehr als 8000 pro Jahr.

Am meisten wird vermutlich in andere EU-Staaten exportiert? Um welche Güter handelt es sich hauptsächlich?

Ja, viele Exporte gehen in andere EU-Länder, aber auch die Vereinigten Arabischen Emirate gehören zu den Hauptexportländern der Rems-Murr-Unternehmen und früher auch die Russische Föderation. Der Exportschwerpunkt liegt im (Sonder-) Maschinen- und Werkzeugbau sowie der Elektrotechnik.

Mit welchen ausländischen Regionen ist Ihre Bezirkskammer besonders eng verbunden?

Ute Hedrich am Auwi-Empfang der Bezirkskammer Rems-Murr
Ute Hedrich © IHK Region Stuttgart
Mit dem Rayon Dmitrow in Russland haben der Landkreis und die IHK viele Jahre lang partnerschaftliche Beziehungen gepflegt und auch mit dem Komitat Baranya in Ungarn. Bei den gegenseitigen Besuchen sind Wirtschaftsgespräche immer ein fester Bestandteil. Unsere Partnerregionen interessieren sich immer besonders für unser duales Ausbildungssystem. Wir betreuen auch immer wieder ausländische Wirtschaftsdelegationen und unterstützen sie dabei, Kontakte mit unseren regionalen Unternehmen zu knüpfen.

Worin liegt Ihrer Meinung nach die Stärke der Bezirkskammern?

Unsere Stärke liegt vor allem in der Nähe zu unserem Mitgliedsunternehmen und unseren guten Kontakten zum Landkreis, den Kommunen und den vielen weiteren Netzwerkpartnern. Für meine Arbeit im Bereich Standortpolitik helfen mir besonders die vielen persönlichen Kontakte zu Unternehmensinhabern und Exportverantwortlichen.
Das Interview führten Juline Brodbeck und Thirza Albert, IHK Region Stuttgart.