Forschung und Entwicklung

Warum es sich lohnt Forschungskooperationen einzugehen

Die Kooperationsneigung im Bereich Forschung und Entwicklung (FuE) hat sich bei den Unternehmen in den vergangenen Jahren insgesamt deutlich erhöht. Zunehmende technische Komplexität von Produkten und immer kürzere Produktzyklen führen dazu, dass viele Unternehmen Innovationen nicht mehr im Alleingang entwickeln, beispielsweise weil nicht alle notwendigen Fachkompetenzen vorgehalten werden können. Sie setzen deshalb stärker auf Innovationspartner.
Insgesamt dominieren die größeren Unternehmen weiterhin die Zusammenarbeit der Wirtschaft mit den wissenschaftlichen Einrichtungen. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) kooperieren, laut der Studie „Technologiepolitik Baden-Württemberg 2015“ der IHK Region Stuttgart, noch zu wenig mit Forschungseinrichtungen. Während um die 90 Prozent der großen Unternehmen (mit mehr als 249 Mitarbeitern) im Verbund mit Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen forschen und entwickeln, ist die Quote bei KMU deutlich niedriger.

Zehn Gründe für die Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen

Dabei gibt es eine Vielzahl an Gründen, warum es gerade für KMU sinnvoll und lohnend ist, die exzellente Forschungslandschaft in Baden-Württemberg zu nutzen:
1. Wenn keine eigene FuE-Abteilung besteht oder diese personell nicht aufgestockt werden kann, so kann eine externe Forschungseinrichtung die Lücke schließen.
2. Wenn Sie für neue Produktentwicklungen Kompetenzen für bestimmte Technologien nicht im eigenen Unternehmen besitzen, so finden Sie diese bestimmt in mindestens einem der Forschungsinstitute des Landes.
3. Wenn Sie eine neue Technologiekompetenz im Unternehmen aufbauen wollen, so nutzen Sie doch die Möglichkeit in Kooperation mit einem Forschungsinstitut eine Master-, Diplom- oder Doktorarbeit auszuschreiben und zu betreuen. Dann haben Sie die Chance einen oder mehrere Akademiker über einen längeren Zeitraum kennen zu lernen und bei Eignung haben Sie nach Abschluss der akademischen Arbeit neben den Forschungsergebnissen auch noch einen neuen kompetenten Mitarbeiter.
4. Absolventen eines Instituts finden in dessen Industriekooperationen häufig den ersten Arbeitgeber in der freien Wirtschaft.
5. Für Test- oder Prüfzwecke benötigt man oft sehr teure Apparaturen. Falls diese nur selten zum Einsatz kommen würden, macht eine eigene Anschaffung keinen Sinn. In diesem Fall ist es weit nutzbringender einen Dienstleistungsauftrag an eine externe Forschungseinrichtung zu vergeben.
6. Externe Forschungseinrichtungen und deren Dienstleistungen sind häufig bereits nach gewissen Standards (zum Beispiel ISO-/DIN-Richtlinien) zertifiziert. Sie müssten daher ihr Unternehmen nicht unbedingt mehr nach eben diesen evaluieren lassen. Außerdem besitzen viele anwendungsorientierte Forschungseinrichtungen die Zulassung um Validierungen und Zertifizierungen durchzuführen.
7. Wissenschaftler können über ihr Forschungsfeld aufgrund ihres Übersichtswissens eine hochwertige Beratung liefern. Gerade wenn der Einsatz neuer Technologien, Verfahren oder Materialien geplant ist, ist dieses Expertenwissen Gold wert.
8. Nicht zu unterschätzen ist auch der objektive „Blick von außen“ auf ihre Vorhaben und Ideen – eine unverblümte und ehrliche Einschätzung ist besser als ein wohlwollender aber nicht tragfähiger Ratschlag.
9. Wissenschaftler kennen alle relevanten Experten auf ihrem Forschungsgebiet. Falls er selbst nicht für eine Kooperation in Frage kommt, so kann er passende Forschungspartner oder Experten aus angrenzenden Technologiefeldern vermitteln.
10. Aus einer ersten guten Kooperationserfahrung kann sich ein nachhaltig nutzbringendes, partnerschaftliches Verhältnis zu Forschungspartnern entwickeln. Hier sind es häufig Vorteile die keine Kosten verursachen, aber sehr wertvoll sein können: Zum Beispiel erfüllt der Forschungspartner eine Scouting-Funktion. So er erfährt auf Kongressen und aus Forschungsberichten anderer Forscher von neuen Entwicklungen. Besteht ein gutes Verhältnis, so erfahren Sie schon frühzeitig durch den Forschungspartner von den neuen Entwicklungen. Hieraus können dann neue Ideen für neue Projekte und Innovationen entstehen.
Bei all diesen Vorteilen wird deutlich, dass die Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen nicht nur als Option, sondern als strategisches Element anzusehen ist. Die Bandbreite um die Forschungskompetenz zu nutzen, reicht vom bezahlten Forschungsauftrag über zeitlich befristete und geförderte Forschungsprojekte bis hin zu einem langfristigen Kooperations- und Dienstleistungsverhältnis.

Wie Sie passende Forschungspartner identifizieren?

Das Angebot der IHK Region Stuttgart geht über die Unterstützung bei der Partnersuche hinaus. Die Technologietransfermanager  bieten Ihnen Vernetzungsangebote und Veranstaltungsangebote an, um Sie optimal zu vernetzen und Ihre Geschäftsziele zu erreichen.