DIHK-Digitalisierungsumfrage

DIHK-Umfrage zur Digitalisierung 2023

Ende 2023 beteiligten sich mehr als 4.000 Unternehmen an der DIHK-Digitalisierungsumfrage, die die Möglichkeiten und Herausforderungen der digitalen Transformation in Unternehmen beleuchtete. Trotz einer befriedigenden Schulnote zeigt sich eine leichte Entwicklung (von 2,9 im Vorjahr auf 2,8).
Jedes Unternehmen hat individuelle Gründe für die Digitalisierung. Zu den Top 3 gehören eindeutig die Flexibilisierung der Arbeit (68 Prozent), Qualitätsverbesserung (67 Prozent) und Kosteneinsparung (63 Prozent). Dahingegen stehen die langfristigen Entwicklungen und Innovationen (37 Prozent) weniger im Mittelpunkt der digitalen Transformationsmotivation. Ilja Nothnagel, Mitglied der DIHK-Hauptgeschäftsführung, erklärte dazu: "Digitalisierung ist derzeit gerade angesichts der schwierigen Wirtschaftslage noch eher Werkzeug zur Optimierung als Innovationsmotor. Dabei liegen noch erhebliche Potenziale darüber hinaus. Diese gilt es mehr zu heben." 
Überblickend sticht eine Technologie deutlich heraus: die künstliche Intelligenz (KI). Hier sehen die Befragten ein beträchtliches Potenzial in Hinsicht auf die Digitalisierung. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Anteil der Unternehmen, die KI oder maschinelles Lernen nutzen, verdoppelt (von 13,8 auf 26,8 Prozent). Ein zusätzliches Drittel plant den Einsatz von KI in der Zukunft, was einem signifikanten Anstieg von 24 Prozentpunkten entspricht. Ilja Nothnagel betrachtet dies als "eine zukunftsweisende Thematik für Deutschland, die erhebliche Chancen bietet und stärker in den Fokus gerückt werden sollte". KI erfordert jedoch eine entsprechende Infrastruktur: "Der Datenverkehr nimmt kontinuierlich zu. Daher werden die Anforderungen an den Breitbandausbau steigen. Umso bedeutender ist es, dass die Infrastruktur mit dieser Entwicklung Schritt hält."
Insgesamt kann man der Umfrage folgende zentrale Erkenntnisse entnehmen:
  • Unternehmen halten mit der Digitalisierung Schritt
  • Der digitale Wandel schreitet auch im Krisenmodus voran
  • Die drei Hauptmotive der digitalen Transformation sind flexibles Arbeiten, Qualitätsverbesserung, Kosten einsparen
  • Mangelnde Zeit und hohe Komplexität sind die größten Herausforderungen der digitalen Transformation
  • Die deutsche Wirtschaft setzt vermehrt auf künstliche Intelligenz
  • Digitalisierung ist eine Voraussetzung für den Einsatz künstlicher Intelligenz
  • Rechtliche Unsicherheiten sind Hindernisse bei der Datennutzung
  • Netzausbau kann mit den steigenden Anforderungen kaum Schritt halten – Unternehmen benötigen Bandbreiten im Gigabitbereich, also Glasfaseranschlüsse
  • Cyberangriffe sind Alltag – Unternehmen kämpfen darum, sich zu schützen
  • Die öffentliche Verwaltung kommt bei der Digitalisierung nicht voran
Die Umfrageergebnisse verdeutlichen insgesamt, dass der Transformationsprozess für Unternehmen nach wie vor mit erheblichem zeitlichen Aufwand, komplexen und kostspieligen Einschränkungen sowie einem Mangel an qualifiziertem Personal verbunden ist, der seine Grenzen aufzeigt. Viele Unternehmerinnen und Unternehmer wünschen sich daher klarere Vorgaben von der Politik.