Angekündigte Baustellen im Regional- und S-Bahnverkehr
Mit der Inbetriebnahme von Stuttgart 21 und anderer Baumaßnahmen sind zeitweilige Einschränkungen im Schienenverkehr verbunden. Um sich als Pendler und Pendlerin frühzeitig darauf einstellen zu können, geben wir hier einen groben Überblick über die im Zeitraum von 2025 bis 2027 angekündigten Maßnahmen und deren Auswirkungen. Basis dafür sind Informationen, die der Verband Region Stuttgart veröffentlicht hat. Der Schwerpunkt liegt auf dem S-Bahn-Verkehr. Dabei kann nur ein Einblick in den derzeitigen Arbeitsstand ohne Anspruch auf Vollständigkeit gegeben werden. Änderungen sind jederzeit noch möglich.
Baustellen im restlichen Jahr 2025
Wegen Vegetationsarbeiten ist die kleine Murrbahn vom 1. bis 7. November zwischen Backnang und Burgstall gesperrt. Auf diesem Abschnitt werden die S-Bahnen durch Busse ersetzt. Am 18./19. Oktober und vom 22. bis 30. November ist hingegen die Strecke zwischen Backnang und Waiblingen wegen Arbeiten an der Leit- und Sicherungstechnik gesperrt bzw. wegen Gleiserneuerung nur eingleisig befahrbar. Die S-Bahnen entfallen und werden durch Busse ersetzt.
Am zweiten und dritten Wochenende im November ist die Stammstrecke zwischen Stuttgart-Vaihingen und Schwabstraße gesperrt, hinzu kommen tageweise weitere Nachtsperrungen. Darüber hinaus umfasst die Sperrung zeitweise auch die Strecke zwischen Stuttgart-Vaihingen und Filderstadt.
Über einen Zeitraum von drei Wochen wird die Strecke zwischen Bad Cannstatt und Waiblingen vom 1. bis 21. Dezember vollständig gesperrt, so dass kein durchgehender Zugverkehr mehr stattfinden kann. Hierfür wird ein umfangreicher Bus-Ersatzverkehr eingerichtet.
Baustellen im Jahr 2026
Im gesamten ersten Halbjahr 2026 kommt es für Vorbereitungen zum Bau des Pfaffensteigtunnels zu häufigen halbseitigen Nachtsperrungen zwischen Stuttgart-Rohr und Böblingen. Hinzu kommen Totalsperrungen an einigen Wochenenden, die zum Teil auch die Bahnstrecke nach Filderstadt umfassen.
Nach der dreiwöchigen Sperrung zwischen Bad Cannstatt und Waiblingen im Dezember 2025 soll ab Ende Februar 2026 eine weitere vierwöchige Totalsperrung dieser Strecke erfolgen. Für die finale Inbetriebnahme des neuen Stellwerks in diesem Bereich ist zudem eine dreiwöchige Sperrpause im August 2026 vorgesehen.
Ab dem 30. Mai 2026 ist die Strecke von Waiblingen bis Schorndorf (und darüber hinaus) für eine Woche zur gebündelten Durchführung verschiedener Maßnahmen gesperrt.
Für die S-Bahn-Gleise im Bereich Feuerbach sind im Sommer 2026 Bauarbeiten über drei Wochen hinweg geplant. Dies erfordert die Umleitung über die Ferngleise und die damit verbundenen Taktausdünnungen. Zwischen Ludwigsburg und Bietigheim-Bissingen ist eine Vollsperrung aller Gleise wegen Brückenarbeiten für drei Wochen ab Ende August sowie eine weitere Woche im Oktober prognostiziert.
Die Sperrung der Stammstrecke ist vom 20. Juli bis 11. September 2026 mit einer Länge von acht Wochen geplant. Zudem befindet sich eine zusätzliche zweiwöchige Sperrung der Wendeschleife Schwabstraße in der Diskussion, was zu Einschränkungen bei S4, S5 und S6/60 führen würde.
Baustellen im Jahr 2027
Nach den aktuell bekannten Planungsständen wird für wesentlichen Elemente des Projekts Stuttgart 21 im Laufe des Fahrplanjahres 2027 schrittweise der reguläre Betrieb mit Fahrgästen aufgenommen. Bereits im Laufe des Jahres 2026 sind intensive Testfahrten auf der neuen Infrastruktur ohne Fahrgäste vorgesehen. Das Fahrplanjahr 2027 kann grob in sechs Phasen unterteilt werden:
13. Dezember 2026 bis 10. Januar 2027: Teilinbetriebnahme Durchgangsbahnhof
Zum Fahrplanwechsel 2026/27 ab dem 13. Dezember 2026 werden der neue Durchgangsbahnhof, der Fildertunnel mit der sich anschließenden Schnellfahrstrecke, die Tunnel Feuerbach, Untertürkheim und Obertürkheim, die Wendlinger Kurven sowie der Fernbahnhof Flughafen regulär in Betrieb genommen und nach Fahrplan bedient werden. Die meisten Züge des Fernverkehrs sowie Teile des Regionalverkehrs (insbesondere jene Linien, die auf ihrem vorgesehenen Linienweg nicht Bad Cannstatt tangieren) werden den neuen Hauptbahnhof nutzen. Alle anderen Linien, wie etwa die Gäubahn, nutzen weiterhin den Kopfbahnhof. Die S-Bahn wird weiter auf der bestehenden Infrastruktur fahren, allerdings bereits innerhalb der neuen Fahrplanstrukturen gemäß Stuttgart-21-Konzeption. Der Halt Mittnachtstraße wird demnach noch nicht bedient, so dass die hierfür eingeplante Mehrfahrzeit zunächst als Puffer dient. Solange die Stammstrecke noch nicht auf das Zugsicherungssystem ETCS umgestellt ist, kann die Verlängerung der S5 bis Stuttgart-Vaihingen und Böblingen noch nicht umgesetzt werden. Die Verlängerung der Zwischentaktzüge der S1 bis Wendlingen ist grundsätzlich hingegen bereits realisierbar.
11. Januar bis 5. März 2027: Anschwenkung S-Bahn Bad Cannstatt
In einem sich anschließenden achtwöchigen Zeitraum werden die S-Bahn-Gleise in Bad Cannstatt (Gleise 1 bis 4) verschwenkt, so dass sie nicht mehr über die bisherige Rosensteinbrücke führen, sondern über die neue Neckarbrücke in den Tunnel Richtung Mittnachtstraße, womit im Detail zahlreiche weitere Umbauarbeiten im Bereich des Bahnhofs Bad Cannstatt einhergehen. Für die Linien S1, S2 und S3 ergibt sich damit ein eingeschränkter Verkehr über die Ferngleise mit vier Fahrten pro Stunde und Richtung, ähnlich wie zur Stammstreckensperrung im Sommer 2025, wo die S3 bereits vorzeitig wendete. Gleichzeitig kommt es zu punktuellen Einschränkungen im Regionalverkehr in Bad Cannstatt, um die Umleitung der S-Bahn zu ermöglichen. Die Stammstrecke ist jedoch regulär nutzbar, auch die Linien S4, S5 und S6/60 fahren weitgehend unbeeinträchtigt.
6. März bis 2. April 2027: Inbetriebnahme des digitalen Stellwerks Vaihingen
Für die folgenden vier Wochen ist der Bahnhof Stuttgart-Vaihingen mit seinen abgehenden Strecken zur Inbetriebnahme des digitalen Stellwerks voll gesperrt. Betroffen sind die Stammstrecke bis Schwabstraße, die Filderstrecke, die Gäubahn bis Böblingen sowie die Panoramabahn. Mit Beginn dieser Phase ist die Panoramabahn bis auf weiteres nicht mehr nutzbar. Aus Richtung Bad Cannstatt und Feuerbach bleibt es bei der S-Bahn prinzipiell beim Verkehrsangebot der vorherigen Phase, jedoch mit Wende an der Schwabstraße. Zwar sind die S-Bahn-Gleise in Bad Cannstatt baulich mit dem Halt Mittnachtstraße verbunden, aber es fehlt noch die Weiterführung in Richtung Hauptbahnhof. Zwischen Stuttgart-Vaihingen, Böblingen, Filderstadt und Schwabstraße verkehrt ein Schienenersatzverkehr. Die Züge der Gäubahn können von Süden maximal bis Böblingen fahren, allerdings wird ein S-Bahn-Shuttle zwischen (Horb –) Herrenberg, Renningen, Zuffenhausen und Schwabstraße geprüft.
3. April bis 2. Juli 2027: Stammstreckensperrung
Im Anschluss erfolgen innerhalb von 13 Wochen die Hauptarbeiten auf der S-Bahn-Stammstrecke. Hierbei werden der bestehende S-Bahn-Tunnel am Hauptbahnhof mit dem neuen Tunnel zur Mittnachtstraße verbunden und die bestehenden S-Bahn-Gleise im Nordzulauf im Bereich des Nordbahnhofs mit dem neuen Tunnel verbunden. Außerdem wird ETCS auf der Stammstrecke in Betrieb genommen.
Der S-Bahn-Verkehr aus Richtung Bad Cannstatt und Zuffenhausen wird über die Ferngleise zum Kopfbahnhof geführt, was jedoch nur mit verringerten Kapazitäten, das heißt mit jeweils vier Zügen pro Stunde und Richtung, möglich ist (ähnlich wie Ende August/Anfang September 2025). Aus Richtung Süden wenden die Züge der Gäubahn und Filderbahn in Stuttgart-Vaihingen. Die Panoramabahn ist nicht mehr in Betrieb, so dass neben dem Busersatzverkehr die Einrichtung einer zusätzlichen Stadtbahnverbindung der SSB zwischen Hauptbahnhof und Vaihingen geprüft wird. Zwischen Hauptbahnhof und Flughafen können zudem die zahlreichen Zugverbindungen durch den Fildertunnel genutzt werden.
Voraussichtlich ab dem 14. Mai 2027 wird die Stammstreckensperrung von einer zusätzlichen langfristig geplanten Baumaßnahme überlagert. So sind im Zuge des Ausbaus der B14 im Bereich Backnang und der damit erforderlichen Brückenverbreiterungen sowohl die Bahnstrecken von Backnang Richtung Burgstall wie auch Richtung Winnenden bis zum 20. August 2027 gesperrt. Es ist zwar bau technologisch nicht erforderlich, beide Bahnstrecken gleichzeitig zu sperren, allerdings wird dadurch die Gesamtsperrzeit der Straße reduziert.
Der S-Bahn-Verkehr aus Richtung Bad Cannstatt und Zuffenhausen wird über die Ferngleise zum Kopfbahnhof geführt, was jedoch nur mit verringerten Kapazitäten, das heißt mit jeweils vier Zügen pro Stunde und Richtung, möglich ist (ähnlich wie Ende August/Anfang September 2025). Aus Richtung Süden wenden die Züge der Gäubahn und Filderbahn in Stuttgart-Vaihingen. Die Panoramabahn ist nicht mehr in Betrieb, so dass neben dem Busersatzverkehr die Einrichtung einer zusätzlichen Stadtbahnverbindung der SSB zwischen Hauptbahnhof und Vaihingen geprüft wird. Zwischen Hauptbahnhof und Flughafen können zudem die zahlreichen Zugverbindungen durch den Fildertunnel genutzt werden.
Voraussichtlich ab dem 14. Mai 2027 wird die Stammstreckensperrung von einer zusätzlichen langfristig geplanten Baumaßnahme überlagert. So sind im Zuge des Ausbaus der B14 im Bereich Backnang und der damit erforderlichen Brückenverbreiterungen sowohl die Bahnstrecken von Backnang Richtung Burgstall wie auch Richtung Winnenden bis zum 20. August 2027 gesperrt. Es ist zwar bau technologisch nicht erforderlich, beide Bahnstrecken gleichzeitig zu sperren, allerdings wird dadurch die Gesamtsperrzeit der Straße reduziert.
3. Juli bis 12. November 2027: Anschwenkung Fernbahn Bad Cannstatt
Schließlich werden noch die Ferngleise (Gleise 5 bis 8) im Westkopf des Bahnhofs Bad Cannstatt mit der neuen Neckarbrücke, dem Tunnel Bad Cannstatt und dem Durchgangsbahnhof verbunden. Im Zuge dessen verliert der Kopfbahnhof seine Verbindung nach Bad Cannstatt und wird obsolet. Betroffene Linien des Regionalverkehrs enden in dieser Phase zum Teil in Bad Cannstatt oder werden im Falle der Murrbahn (nach Abschluss der B14-Baustelle in Backnang) über Ludwigsburg in den Durchgangsbahnhof umgeleitet.
Der S-Bahn-Verkehr verläuft in dieser Phase bereits auf neuer Infrastruktur der Stammstrecke mit ETCS und Bedienung des Halts Mittnachtstraße. Überlagernde Einschränkungen gibt es jedoch weiterhin bis 20. August auf den Strecken um Backnang und im Anschluss auf der S4 in Abhängigkeit vom Umfang des Umleiterverkehrs über die kleine Murrbahn. Wegen Arbeiten für den Pfaffensteigtunnel wird zudem eine zweimonatige Sperrung der Strecke zwischen Stuttgart-Rohr und Böblingen diskutiert. In Abhängigkeit hiervon können die Verlängerungen der S1 nach Horb und der S5 nach Stuttgart-Vaihingen und Böblingen umgesetzt werden. Generell wird die S-Bahn auch ein höheres Fahrgastaufkommen aufgrund der Umsteiger des baubedingt eingeschränkten Regionalverkehrs bewältigen müssen.
Der S-Bahn-Verkehr verläuft in dieser Phase bereits auf neuer Infrastruktur der Stammstrecke mit ETCS und Bedienung des Halts Mittnachtstraße. Überlagernde Einschränkungen gibt es jedoch weiterhin bis 20. August auf den Strecken um Backnang und im Anschluss auf der S4 in Abhängigkeit vom Umfang des Umleiterverkehrs über die kleine Murrbahn. Wegen Arbeiten für den Pfaffensteigtunnel wird zudem eine zweimonatige Sperrung der Strecke zwischen Stuttgart-Rohr und Böblingen diskutiert. In Abhängigkeit hiervon können die Verlängerungen der S1 nach Horb und der S5 nach Stuttgart-Vaihingen und Böblingen umgesetzt werden. Generell wird die S-Bahn auch ein höheres Fahrgastaufkommen aufgrund der Umsteiger des baubedingt eingeschränkten Regionalverkehrs bewältigen müssen.
Ab dem 13. November 2027: Inbetriebnahme weitgehend abgeschlossen
Ab diesem Zeitpunkt ist – abgesehen von der fehlenden Verbindung der Gäubahn mit dem Durchgangsbahnhof – Stuttgart 21 vollständig in Betrieb. Allerdings wird der Bau des Pfaffensteigtunnels, die weitere Streckendigitalisierung, Bahnhofsprojekte sowie Erneuerung von Gleisen, Oberleitungen und weiterer Bauwerke auch danach noch zu Einschränkungen führen.