Kümmerer-Projekt

Wirtschaftsministerin und IHK besuchen Ausbildungsbetrieb

Die IHK-Bezirkskammer Böblingen unterstützt im Rahmen des Projekts „Integration durch Ausbildung“ geflüchtete Menschen, eine Ausbildungsstelle zu finden und sich dadurch im Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft zu integrieren.
Das sogenannte “Kümmerer-Projekt” wurde im März 2016 ins Leben gerufen und wird vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg finanziell gefördert. Ansprechpartnerin und Projektverantwortliche für den Landkreis Böblingen bei der IHK-Bezirkskammer ist Tanja Laabs, die das Projekt gleichzeitig für die gesamte Region Stuttgart koordiniert. Um sich ein Bild von der Praxis zu machen, besuchten Wirtschaftsministerin Dr. Hoffmeister-Kraut und IHK-Vertreter die Firma Beissermetall GmbH in Magstadt. Die Ministerin konnte sich vor Ort davon überzeugen, wie zugewanderte und geflüchtete Menschen erfolgreich durch eine Ausbildung in den Arbeitsmarkt integriert werden. Mit Hilfe des „Kümmerer-Projekts“ fand die Firma den passenden Auszubildenden für sich. 
Von den bislang 564 Vermittlungen im Landkreis Böblingen innerhalb von mehr als sechs Jahren konnten insgesamt 181 Menschen in eine Ausbildung und 85 in Beschäftigungen mit Option auf eine Ausbildung vermittelt werden. 298 Teilnehmende wurden je nach Erfahrung und Sprachniveau darüber hinaus in ein Praktikum oder eine Einstiegsqualifizierung (EQ) vermittelt, um dann mit zunehmenden Erfahrungen und Sprachkompetenz in eine Ausbildung einsteigen zu können. Die EQs spielen gerade in diesem Projekt eine wichtige Rolle. Es handelt sich um von der Agentur für Arbeit geförderte 6 bis 12-monatige Praktika mit ergänzenden Unterstützungsmöglichkeiten wie Sprachkursen oder Sozialbetreuung. 
Die Leitende Geschäftsführerin der IHK-Bezirkskammer, Marion Oker, betont: „Die IHK-Bezirkskammer Böblingen kann auf viele enge Kontakte zu Ausbildungsbetrieben zurückgreifen und kennt deren Bedarfe und Anforderungen. So können wir passgenau Ausbildungsinteressierte mit passenden Betrieben verknüpfen.“ Auch im Fall von Beissermetall war das so: die IHK-Kümmerin Tanja Laabs hat für einen jungen Afghanen, der sich für eine Ausbildung im Metallgewerbe interessierte, bei der Firma angefragt. „Sowohl für Betrieb als auch für den Ausbildungsinteressierten hat es gepasst. Mittlerweile hat der junge Mann erfolgreich seine Ausbildung bei der Firma abgeschlossen und eine Festanstellung erhalten.“, sagt Oker.
 
Die Berufe, in die die IHK im Rahmen des Projekts vermittelt, sind vielseitig: Bewerber wurden bislang u. a. in die Bereiche Fachinformatik, KFZ-Mechatronik, Maschinen-Anlagenführung oder in die Gastronomie vermittelt. Durch die enge Betreuung, die die Zugewanderten erfahren, ist die Abbruchquote deutlich geringer als die allgemeine Abbruchquote bei IHK-Ausbildungen. Auch nach einer abgeschlossenen Ausbildung werden die Projektteilnehmer weiter betreut, um sie bei der Eingliederung in den Betrieb zu unterstützen.
Unternehmen, die sich für das Projekt interessieren bzw. Praktikums- oder Ausbildungsplätze für Zugewanderte anbieten wollen, können sich an die Projektleiterin bei der IHK-Bezirkskammer Böblingen Tanja Laabs wenden.